Der Sternjasmin Trachelospermum jasminoides ist eine mediterrane Kletterpflanze mit herrlich duftenden, sternförmigen Blüten. Seit vielen Jahren gehört mein Sternjasmin schon zu den Dauerblühern auf meiner Terrasse. In diesem Beitrag erkläre ich, wie ihr den Sternjasmin pflanzen, pflegen und überwintern könnt.

Im Sommer begeistert der Sternjasmin mit hunderten Blüten.
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Inhaltsverzeichnis
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Thema: Mediterrane Pflanzen
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Thema: Dr. Dominik Grosse Holtforth
Wissenswertes zum Sternjasmin
Wenn wir an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse sitzen, werden wir von einem herrlichen Vanilleduft umwoben. Diesen Duft verdanken wir unserem Sternjasmin, der unermüdlich seine weißen duftenden Blüten bildet. Mein Exemplar ist mir besonders ans Herz gewachsen, da ich ihn als Geschenk von einem bekannten Gartendesigner bekommen habe.
Der Sternjasmin gehört zu den Hundsgiftgewächsen und ist damit ein Verwandter des Oleanders. Die Pflanze ist eine Kletterpflanze und bildet sich verholzende Lianen. Der Beiname 'Chinesischer Sternjasmin' gibt Auskunft über die Herkunft des Sternjasmin, die nicht nur in China sondern auch in anderen Regionen des südlichen Asiens liegt. Neben dem Trachelospermum jasminoidis ist der Trachelospermum asiaticum, der ebenfalls duftende aber gelbe Blüten hat, von Bedeutung.

Auch als Kübel-Kletterpflanze erfreut sich der Sternjasmin großer Beliebtheit
Attraktiv sind beim Sternjasmin vor allem die zahlreichen reinweißen Blüten. Diese haben einen Durchmesser von 1 bis 2 cm und fünf Blütenblätter, die in Schaufelrad- oder Windmühlenform angeordnet sind. Neben den optischen Reizen der besonders zahlreich erscheinenden Blüten verbreiten diesen einen sehr angenehmen, vanilleähnlichen Duft. Dieser ist es etwas schwerer als etwa der Duft der Engelstrompete, ist aber nicht zu schwer. Wer einmal einen duftenden Sternjasmin auf seiner Terrasse hatte, will darauf nicht mehr verzichten.

Auch aus der Nähe sehr hübsch - die Blüten des Sternjasmin.
Aber auch das Laub ist attraktiv. Es bildet mit seinem dunklen Grün einen perfekten Hintergrund für die weißen Blüten. Die Oberfläche der ledrig-dicken Blätter ist glänzend glatt. Die Blätter sind gegenständig und färben sich bei kühlen Temperaturen teilweise rot. Die Pflanze ist immergrün, behält also im Winter ihre Blätter.

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Trachelospermum jasminoides pflegen
Als mediterrane Kletterpflanze ist der Sternjasmin sehr pflegeleicht. Hier findet Ihr die wichtigsten Pflegetipps. Dabei habe ich meine Erfahrungen mit dem Trachelospermum jasminoides einfließen lassen.
Ist der Trachelospermum jasminoides winterhart?
Wie bei allen mediterranen und exotischen Pflanzen ist vor allem die Frage wichtig, ob der Sternjasmin winterhart ist. Und hier gibt es gute Nachrichten. Der Sternjasmin gilt als bis -10° C winterhart. Dh., dass er in milden Regionen ausgepflanzt werden kann. Damit kann ein dauerhafter Standort mit dem Sternjasmin bei entsprechenden Voraussetzungen bepflanzt werden. Dort, wo es regelmäßig kälter als -10° C wird, muss und kann der Sternjasmin in einem Kübel gepflanzt werden, in dem der Sternjasmin geschützt überwintern kann.

Mit den weißen Blüten und dunkelgrünen Blättern reiht sich der Sternjasmin wunderbar in jede Kübelpflanzensammlung ein.
Standort
Der Standort beim Sternjasmin ist sonnig bis halbschattig. Als Kletterpflanze benötigt die Kletterpflanze eine Rankhilfe in Form eines Spaliers oder eines Gartenzauns. Wenn ihr den Duft des Sternjasmins genießen wollt, solltet ihr die Pflanze in die Nähe eurer Terrasse oder eines anderen Sitzplatzes pflanzen bzw. den Kübel platzieren. In den Abendstunden verbreitet sich dann der vanilleähnliche schwere Duft des Trachelospermum jasminoides.

Die zarten Blüten wirken im Sonnenlicht noch filigraner.
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Gießen und Düngen
Der Sternjasmin ist eine moderat wachsende Pflanze, entsprechend pflegeleicht ist das Gießen und Düngen. Nach meiner Erfahrung hat der Sternjasmin einen moderaten Wasserbedarf. Die ledrigen, dicken Blätter schützen die Pflanze vor allzu viel Verdunstung. Daher reicht es aus, wenn ihr den Sternjasmin ein bis zwei Mal in der Woche gießt. Ideal ist es, wenn ihr den Sternjasmin bedarfsabhängig gießt. Das bedeutet, dass ihr nach Abtrocknen des Substrats erneut gießt. Ob das Substrat, also die Erde abgetrocknet ist, könnt ihr am Besten mit einem Feuchtigkeitsmesser* erkennen. Dieser hat am Ende eines langen Stabes einen Sensor, der über eine Anzeige die Feuchtigkeit in der Erde anzeigt.

Blüten, Knospen und Blätter bei Trachelospermum jasminoides
Wie das Gießen auch das Düngen: Ihr solltet den Sternjasmin, wenn er im Kübel wächst, in der Wachstumszeit, die von ca. April bis Ende August dauert, einmal in der Woche mit einem Balkon- oder Blühpflanzendünger düngen. Wenn ihr den Sternjasmin auspflanzen könnt, braucht er in einem gesunden Gartenboden keine zusätzliche Düngung. Der Sternjasmin kann sich die Nährstoffe aus dem Boden holen.
Schneiden
Der Sternjasmin gilt als schnittfreudig, allerdings ist er auch langsam wachsend. Meine Erfahrung ist, dass er einen moderaten Schnitt im frühen Frühjahr gut verträgt. Bei diesem bringt man der Sternjasmin in Form, schneidet ihn aber nicht drastisch zurück. Als weiterer Zeitraum für einen moderaten Schnitt kann die Blütenpause im Spätsommer, also im August oder September gesehen werden. Die Abschnitte können beim Trachelospermum jasminoides für die Vermehrung verwendet werden.

Der Sternjasmin - eine tolle Pflanze, bei der sich ein wenig Pflege lohnt.
Umtopfen
Wenn der Sternjasmin bei euch als Kübelpflanze wächst, müsst ihr ihn alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Auch diese Pflegearbeit ist bei der robusten Kletterpflanze unproblematisch. Achtet darauf, dass der Topf Abflusslöcher hat und verwendet eine nährstoffreiche, aber dennoch durchlässige Erde. Dieses könnt ihr mit einer Mischung aus torffreier Pflanzerde, Kokosfasern und Quarzsand erreichen. Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist wie beim Schneiden das frühe Frühjahr, also vor dem Ende der Überwinterung.

Dort, wo der Sternjasmin winterhart ist, kann er auch Fassaden begrünen.
Die Überwinterung beim Sternjasmin
Als Kübelpflanze in Regionen mit kalten Wintern sollte man den Sternjasmin im Winter schützen. Da er bedingt winterhart ist, reicht ein leichter Schutz z.B. in einem Gartenhaus, das ein Fenster haben sollte oder vielleicht auch direkt am Haus mit einer Überdachung. Ansonsten kann der Sternjasmin natürlich auch in einem kühlen und hellen Winterquartier untergebracht werden. Klassiker sind kalte Wintergärten, Gewächshäuser und als Neuzugang unter den Winterquartieren Überwinterungszelte*.
Glücklicher Weise kann die Überwinterung des Sternjasmin auf das Nötigste beschränkt bleiben. Aufgrund seiner bedingten Winterhärte muss er erst im Dezember eingeräumt werden und kann schon im März wieder ins Freie. Im Winterquartier braucht er wenig Pflege. Achtet darauf, dass der Sternjasmin leicht feucht bleibt. Dünger benötigt er nicht, Schädlinge sind nach meiner Erfahrung sehr selten.

Weitere Fragen zum Sternjasmin
Wenn ihr einen Trachelospermum jasminoides kaufen wollt, solltet ihr euch bei spezialisierten Händlern umschauen. Nach meiner Erfahrung solltet ihr beim Kauf etwas beeilen, denn der Sternjasmin ist eine Pflanze, die nicht allzu häufig angeboten wird. Eine weitere häufige Frage ist, ob der Trachelospermum jasminoides giftig ist. Als Mitglied der Hundsgiftgewächse ist der Sternjasmin giftig. Man kann ihn aber problemlos berühren und mit der Pflanze arbeiten. Sicher sollte man sich danach die Hände waschen, aber das ist nach der Gartenarbeit ohnehin eine gute Idee.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Guten Tag Herr Folthorth
Mein Sternjasmin hat letztes Jahr herrlich geblüht… Die Leute fragten mich alle, was das denn für ein wunderbarer Duft sei…
Er ist mehrjährig. Ich habe ihn auch im Winter 1 x pro Woche gegossen. Nun sind die meisten Blätter verdorrt. Ich habe ihn leicht zurückgeschnitten, aber es bewegt sich nichts. Ich sehe keine neuen Blätter. In Topfnähe gibt es jedoch noch ziemlich gesunde Blätter. Ich habe die verdorrten Blätter entfernt. Man hat mir gesagt, dass zu viel Wasser dieselben Folgen haben könnte wie zu wenig…
Vielen Dank für Ihre Hilfe und freundliche Grüsse
Nischa
Hallo Nischa,
die Wirkung von zuviel Wasser ist zutreffend beschrieben. Allerdings besteht bei Ihnen ja Hoffnung: Die gesunden Blätter sind ein gutes Zeichen. Schneiden Sie alles verdorrte Pflanzenmaterial ab. Der Sternjasmin erholt sich bestimmt wieder, er ist sehr robust. Wenn Sie lange nicht mehr umgetopft haben, könnten Sie das jetzt noch tun, auch das hilft der Pflanze (wenn es nicht übertrieben häufig passiert).
Viele Grüße
D. Große Holtforth
Nachdem ich meinen Sternjasmin zurückgeschnitten habe, aber nicht ganz… beobachte ich ihn jeden Tag. Er scheint aber nicht mehr in der Lage zu sein, bei den immer noch im Innern grünen, jedoch blattlosen (weil zurückgeschnitten) neue Blätter zu bilden.
Muss ich ihn ganz zurückschneiden bis, d.h. bis zu den unteren Zweigen, wo noch Blätter grün sind? Wenn ja, wird er dieses Jahr nicht mehr blühen?
Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse
Nischa
Guten Tag Herr Grosse Holtforth
Vielen herzlichen Dank für Ihre Tipps. Ich habe den Sternjasmin zurückgeschnitten, aber nicht umgetopft, da ich dies vor 2 Jahren getan habe. Jetzt hoffe ich sehr, dass er wieder blüht!
Ich habe noch eine Frage:
Mein Zitronenbaum, den ich überwintern liess, trägt ein paar Blüten und ganz kleine Früchte. Nun rollen sich aber die Blätter ein. Was könnte die Ursache sein?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und freundliche Grüsse
Nischa
Hallo,
Pflanzen sind -bis auf einige Ausnahmen- nicht sehr schnell, wenn es darum geht, Pflegemaßnahmen umzusetzen. Vor allem braucht der Sternjasmin Sonne, Sonne und nochmals Sonne.
Sie müssen sich also etwas gedulden und dürfen den Sternjasmin nicht zuviel pflegen (bzw. gießen).
Viele Grüße
D. Große Holtforth
Hallo,
wenn sich die Blätter leicht kräuseln, ist das kein großes Problem, sondern eine Laune der Natur. Wenn sich aber die Blätter um die Längsachse drehen, dann hat die Zitrone entweder viel zu viel oder viel zu wenig Wasser.
Viele Grüße
D. Große Holtforth
Vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Pflanze zu viel oder zu wenig Wasser hat. Die Blätter drehen sich seitlich ein.
Auf der Oberfläche ist die Erde leicht feucht. Wäre ein Feuchtigkeitsmesser angebracht?
Beste Grüsse
Nischa
Hallo Nischa,
meistens bekommen die Pflanzen zuviel Wasser. Wenn Sie viel gegossen haben oder es heftig geregnet hat, dürfte sie zu feucht sein. Darauf deutet auch die feuchte Oberfläche hin.
Ein Feuchtigkeitsmesser ist wirklich hilfreich, denn er zeigt genau, ob die Erde trocken oder nass ist.
Viele Grüße
D. Große Holtforth