
Ursprünglich in den USA, China und Afrika beheimatet, hat im Laufe der Zeit ein Laubbaum immer häufiger den Weg in heimische Gärten gefunden: der Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera, der zur Familie der Magnoliengewächsen zählt, besticht nicht nur durch wunderschöne Blüten, die im Frühsommer erblühen, sondern auch durch eine sehr dekorative Zackenform der Blätter. Das Blattwerk verfärbt sich zudem im Herbst in ein leuchtendes Gelb, so dass der Tulpenbaum selbst ohne Blüten einen echten Blickfang darstellt. Die Pflege des Laubbaums ist recht einfach, jedoch sollten einige diesbezügliche Tipps beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sorgfältig auswählen, da Tulpenbäume ansonsten verkümmern; hell, windgeschützt, sonnig; ausreichend Platz unter dem Baum zur vereinfachten Pflege lassen
- Boden: locker, durchlässig, nährstoffreich; Erde gegebenenfalls aufbereiten
- Pflanzen: von Oktober bis März; gut wässern
- Umsetzen: möglichst vermeiden; falls es unumgänglich ist, Wurzeln mit einem großen Erdballen ausheben; aufpassen, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden
- Vermehrung: schwierig; durch Samen im September oder Stecklinge im Frühling
- Gießen: regelmäßig, aber mäßig; Trockenheit sowie Staunässe vermeiden
- Düngen: vom Frühjahr bis in den Herbst hinein Rhododendrondünger geben
- Bodenpflege: Erde um den Tulpenbaum herum regelmäßig auflockern
- Schneiden: kein Radikalschnitt; Formschnitt im Frühling; kranke sowie abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen
- Überwintern: winterhart; junge Bäume im ersten Winter schützen
- Schädlinge: selten; Blattläuse
- Krankheiten: Fäulnis; braune Flecken auf Blättern und Blüten
- Giftig: giftig in allen Pflanzenteilen für Menschen und Tiere
Wissenswertes
Tulpenbäume werden unterteilt in
- Echte Tulpenbäume und
- Unechte Tulpenbäume.
Zu den echten wiederum zählen:
- Chinesischer Tulpenbaum
- Afrikanischer Tulpenbaum
- Amerikanischer Tulpenbaum,
während unechte Tulpenbäume als „Magnolien“ oder „Magnolien-Tulpenbäume“ bezeichnet werden. Identisch ist bei sämtlichen Sorten die gezackte Blattform, welche den Betrachter stark an Ahornblätter erinnert. Ansonsten unterscheiden sich die Tulpenbäume in der Höhe sowie in der Farbe der Blüten:
- Chinesische Tulpenbäume können eine Wuchshöhe von 18 m erreichen und bilden grüngelbe Blüten mit orangenen Schattierungen.
- Der Amerikanische Tulpenbaum bildet dieselben Blüten, jedoch kann er 35 – 40 m hoch werden.
- Afrikanische Tulpenbäume sind kleiner: sie werden maximal acht Meter hoch. Ihre Blüten sind kräftig rot und bilden sich bereits im Frühjahr.
- Magnolien-Tulpenbäume haben ein anderes Blattwerk und weiße beziehungsweise rosafarbene Blüten.
Standort
So dekorativ die Tulpenbäume auch aussehen: nicht jedes heimische Grundstück bietet den perfekten Standort für

sie. Insbesondere der Amerikanische Tulpenbaum findet aufgrund seiner zu erwartenden gigantischen Wuchshöhe selten ein Plätzchen auf privaten Arealen und ist deswegen eher auf öffentlichen Plätzen und Parkanlagen zu finden. Doch auch für die niedrigeren Sorten muss ein perfekter Standort gewählt werden, denn nur dann ist eine optimale Entwicklung gewährleistet.
„Perfekt“ bedeutet in diesem Falle:
- Hell und sonnig; keinesfalls dürfen andere Gewächse Schatten spenden oder den Tulpenbaum anderweitig bedrängen
- Windgeschützt, vorzugsweise in der Nähe eines Hauses, wobei wiederum die zu erwartende Wuchshöhe und –breite beachtet werden muss
- Ausreichend Platz in der Erde, damit sich die Wurzeln ausbreiten können
Sind diese Kriterien nicht gegeben, kann es passieren, dass der Liriodendron tulipifera verkümmert, anstatt prächtig zu gedeihen.
Lubera-Tipp: Unterhalb des Tulpenbaum im großzügigen Umfeld keine Pflanzungen vornehmen, da die herabgefallenen Blütenblätter schnell verfaulen und demzufolge anfangen zu riechen. Die freie Fläche ermöglicht ein problemloses Entfernen der Blüten.
Boden
Liriodendrons brauchen einen lockeren und durchlässigen Boden, der zudem nährstoffreich sein muss. Ist die Erde zu fest, hindert dies die Bäume in ihrer Entwicklung und Entfaltung; auch die notwenigen Wassergaben können nicht durchdringen und erreichen nicht die Wurzeln. Da optimale Bodenverhältnisse nicht unbedingt von Natur aus überall gegeben sind, obliegt es dem Gartenbesitzer, die optimalen Bedingungen herzustellen.

In der Praxis heißt das, dass jene Komponente dem Boden beigefügt werden sollten, welche ihn zu einem perfekten Umfeld für den Tulpenbaum machen:
- Sand
- Kies
- Kompost
- Humus
Gegebenenfalls kann auch noch herkömmliche Blumenerde oder ein Pflanzgranulat untergehoben werden.
Lubera-Tipp: Tulpenbäume benötigen zwar viele Nährstoffe, aber keinen Kalk. Keinesfalls darf dieser also in den Boden eingearbeitet werden.
Pflanzen
Die optimale Pflanzzeit für einen Tulpenbaum ist die sogenannte „blattlose Zeit“, also der Zeitraum von Oktober bis März. Wichtig ist, dass es frostfrei ist. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Nach dem Einsetzen des Bäumchens wird das Loch mit lockerer, nährstoffreicher Erde aufgefüllt und gut angegossen. Auch in der Folgezeit ist auf eine regelmäßige Bewässerung zu achten; keinesfalls darf sich jedoch Staunässe bilden.
Lubera-Tipp: Tulpenbäume im März einpflanzen, weil sie dann genügend Zeit bis zum nächsten Winter haben, festzuwurzeln. Um sie gegen Spätfröste zu schützen, die jungen Bäumchen die ersten Wochen komplett in ein Gartenvlies wickeln.
Nach Möglichkeit nicht umsetzen
Ist ein geeigneter Standort gefunden und der Tulpenbaum dort eingepflanzt worden, sollte er möglichst für immer und ewig dort stehenbleiben: Tulpenbäume vertragen es überhaupt nicht, umgesetzt zu werden: lediglich bei sehr jungen Bäumchen ist dies noch problemlos möglich. Nun können aber gewisse Umstände vorliegen, die ein Umsetzen unvermeidlich machen.
Derartige Umstände sind gegeben, wenn der Baum sich überhaupt nicht entwickelt, weil er
- zu starken Winden ausgesetzt ist,
- zu nass steht, so dass sich Staunässe gebildet hat, oder
- die Bodenverhältnisse trotz größter Bemühungen seitens des Gartenbesitzers überhaupt nicht optimal sind.
In solchen Fällen gilt es abzuwägen, ob das Risiko des Umsetzens geringer ist als jenes des Verbleibens am bestehenden Standort. Beim Umsetzen selbst, was im Frühjahr geschehen sollte, müssen die Wurzeln mit einem großen Erdballen ausgehoben werden, da so gewährleistet sein kann, dass die zarten Wurzeln so wenig wie möglich beschädigt werden.
Achtung: Bei sehr großen Tulpenbäumen sollte keinesfalls selbst Hand angelegt, sondern ein Fachmann mit dem Umsetzen beauftragt werden. Dieser hat die entsprechenden Maschinen, mit denen das Wurzelwerk auf der Erde ausgehoben werden kann.
Vermehrung
Prinzipiell ist es zwar möglich, Tulpenbäume zu vermehren, jedoch ist dies ein schwieriges und nicht unbedingt von Erfolg gekröntes Unterfangen. Anfänger im Bereich der Gartengestaltung sollten deswegen lieber die Finger davon lassen, weil die Gefahr, ein Waterloo zu erleben, sehr groß ist.
Wer dennoch versuchen möchte, seinen Tulpenbaum zu vermehren, kann dies auf zwei verschiedene Arten tun:
- Vermehrung durch Samen
- Vermehrung durch Stecklinge
Für die Vermehrung durch Samen kann das Saatgut von bestehenden Tulpenbäumen gewonnen werden: sie bilden sich aus den verblühten Blüten und sind leicht an ihrer flügelartigen Form zu erkennen.
Kräftig aussehende Samen werden bis zum September aufgehoben; dann beginnt das eigentliche Procedere:
- Samen in mit Erde gefüllte Pflanzgefäße legen und leicht mit Erde bedecken
- Gefäß mit Folie abdecken
- Auf einer Fensterbank platzieren
- Gleichmäßige Raumtemperatur zwischen 20°C und 26°C notwendig
- Regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden

Haben die kleinen Pflänzchen eine Größe von 10 cm erreicht, müssen sie in Einzeltöpfe pikiert werden. Nach und nach können sie an ein gemäßigteres Raumklima gewöhnt werden; ins Freie dürfen sie jedoch erst dann, wenn sich die ersten verholzten Pflanzenteile zeigen. Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt im Frühjahr. Hierfür werden Triebe abgeschnitten, die mindestens 15 cm lang sind.
Ansonsten ähnelt das Procedere sehr der Vermehrung durch Samen:
- Stecklinge in ein Pflanzgefäß mit Erde stecken und mit Folie abdecken beziehungsweise einen Plastikbeutel über das Gefäß stülpen
- Pflanzgefäß an einen hellen und warmen Ort stellen; Temperaturen zwischen 20°C und 26°C sind notwendig
- Erde gleichmäßig feucht halten; Staunässe vermeiden
Ob die Vermehrung erfolgreich war, zeigt sich an der Bildung neuer Blätter und Triebe. Bis es soweit ist, können allerdings Wochen vergehen.
Lubera-Tipp: Anzuchterde verwenden! Bei der Stecklingsvermehrung die Schnittstellen mit Wurzelhilfe einstreichen.
Pflege – Tipps
Ist der Liriodendron tulipifera einmal gepflanzt, benötigt er wenig Pflege seitens seines Besitzers. Doch so ganz ohne Hilfe kommt der Baum nicht aus:
- Gießen: Tulpenbäume haben einen hohen Wasserbedarf, so dass eine regelmäßige, jedoch mäßige Wassergabe sinnvoll ist. wie häufig gegossen werden muss, ist witterungsabhängig; lediglich frisch gepflanzte Bäume benötigen grundsätzlich Wasser. Staunässe ist ebenso zu vermeiden wie eine Austrocknung der Erde.
- Düngen: Während der Vegetationsphase vom Frühling bis in den Herbst regelmäßig düngen. Besonders geeignet ist Rhododendrondünger.
- Bodenpflege: Erde um den Tulpenbaum herum regelmäßig auflockern.
Tulpenbaum Schneiden
Tulpenbäume reagieren sehr empfindlich aufs Schneiden; radikale Rückschnitte vertragen sie gar nicht.
Demzufolge sollten sie lieber regelmäßig, aber behutsam geschnitten werden:
- Im Frühling den Baum in Form schneiden, wobei nicht zu viel entfernt werden darf
- Verblühte Blüten sowie abgestorbene Triebe umgehend abschneiden; dies schützt vor Fäulnis
- Erkrankte Pflanzenteile entfernen
Lubera-Tipp: Nur sauberes und scharfes Werkzeug verwenden, damit der Tulpenbaum so schonend wie möglich behandelt werden kann.
Überwinterung

Der Liriodendron tulipifera ist absolut winterhart und kann somit die hierzulande herrschenden frostigen Temperaturen problemlos überstehen. Lediglich frisch gepflanzte Trompetenbäume sind noch etwas empfindlich gegenüber Kälte und sollten demzufolge einen Frostschutz bekommen. Am sinnvollsten ist es, den kompletten Baum in ein Gartenvlies zu wickeln, bis keine Gefahr mehr von Spätfrösten droht. Alternativ kann eine dicke Laubschicht oder Rindenmulch rund um das Bäumchen angehäufelt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Der Tulpenbaum ist sehr robust und widerstandsfähig; Schädlinge und Krankheiten bereiten ihm kaum Probleme. Dennoch kann es gelegentlich vorkommen, dass er von Blattläusen befallen wird, jedoch stellen diese keine Gefahr für die Gesundheit des Liriodendron dar.
Die typischen Krankheiten, die auftreten können, entstehen meistens aufgrund einer falschen Standortwahl oder falscher Pflege:
- Fäulnis: Diese tritt ein, wenn der Trompetenbaum zu nass steht und/oder der Boden nicht ausreichend durchlüftet ist.
- Braune Flecken: Verfärben sich Blüten und Blätter braun, steht der Tulpenbaum zu trocken.
Giftige Wirkung?
Tulpenbäume sind giftig; sie enthalten in sämtlichen Pflanzenteilen das Alkaloid Glaucin. Die toxische Wirkung ist nicht nur für Menschen gefährlich, sondern auch für Haustiere. Wurde versehentlich eine Blüte, ein Blatt oder ein anderes Pflanzenteil gegessen, sollte umgehend ein Arzt oder ein Tierarzt aufgesucht werden.
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Hallo, in unserem Garten steht ein ca 30 Meter hoher Tulpenbaum. Wir sind im Dezember in die Wohnung gezogen und bewundern seit ca. zwei Wochen die tolle Blütenpracht.
Meine Fragen: es Tropfen immer wieder große klebrige Tropfen vom Baum. Ist das der Nektar der Blüten ? und was sind das für Insekten die sich offenbar am Nektar bedienen ? Sie sind etwa so groß wie Hornissen aber haben eine andere Form.