Die Villa Pisani in Stra am Brentakanal in der Nähe von Venedig ist ein Glanzstück italienischer Gartenkunst und Architektur. In diesem Beitrag möchte ich Euch die Schönheit der Gartengestaltung der Villa Pisani zeigen und einladen, diesen prächtigen Palast und Park zu besuchen. Wenn Ihr Fragen oder Tipps zu diesem oder anderen berühmten italienischen Gärten habt, schreibt doch einfach einen Kommentar am Ende des Beitrags.

Eher Palast als Villa - die Villa Pisani am Brentakanal, die auch 'La Nazionale' genannt wird.
Sie gehört zu den berühmten Brentakanal Villen, die vor allem in der Barockzeit entlang des von Padua nach Venedig führenden Brentakanals entstanden sind. Viele dieser rd. 4.000 wunderschönen Villen dienten der Sommerfrische reicher Venezianer. Die Villa Pisani, die auch 'La Nazionale' genannt wird, ist aber weniger ein Sommerhaus als vielmehr ein Zeichen der Macht und des Reichtums ihres Erbauers, Avise Pisani, der 1735 zum Dogen von Venedig gewählt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Villa Pisani - Glanzpunkte im Palast und Garten
Für einen Besuch in der Villa solltet Ihr Zeit mitbringen, denn sowohl Palast als auch Garten haben einiges zu bieten. Im Zentrum der Anlage steht der Palast, der eine fünfflügelige Anlage hat und alle 'Zutaten' besitzt, die man bei einem prächtigen Dogenpalast des Barock erwartet. Die Ausstattung der 114 Zimmer -Avise Pisani wurde 114. Doge!- ist heute noch prachtvoll, Glanzstück ist ein Tiepolo Fresko im Ballsaal der Villa.

Typisch für italienische Gärten sind die mit Blauregen bewachsenen Laubengänge.
Der Park ist trapezförmig angelegt und wird durch ein lang gezogenes Bassin unmittelbar hinter dem zentral liegenden Palast in zwei Hälften gegliedert. Die Hauptfassade des Palast liegt natürlich wie bei den Brentavillen üblich an der Straße, denn den reichen Venezianern ging es vor allem darum, ihren Reichtum auch zu zeigen.
Der Landschaftsgarten
Der Park wurde im 19. Jahrhundert zu einem Landschaftsgarten umgestaltet und wirkt daher heute sehr romantisch. Es fehlen also -bis auf das Labyrinth- Elemente einer formalen Gartengestaltung, wie sie typisch für italienische Gärten der Renaissance und des Barock sind. Dafür gilt der Garten als Vorläufer einer romantisch geprägten Gartengestaltung mit vielen Laubengängen, Durchgängen und schattenspendender Bepflanzung.

Romantisch verborgen liegt das Kaffeehaus im Park der Villa Pisani
Bei einem Besuch im Park kann man ähnlich wie im Park Sanssouci einzelne Gebäude und Gartenteile hintereinander ansteuern, so dass ein schöner Rundgang entsteht. Ausgehend von der Rückseite des Palasts solltet Ihr Euch zunächst rechts halten, um zum berühmten Labyrinth der Villa Pisani zu kommen. Diese kreisförmige Anlage wird in der Mitte des Labyrinths von einem schneckenförmigen Turm gekrönt.

Die Exedra - ein sechsseitiges Torhaus
Ein weiterer architektonischer Höhepunkt ist die Exedra, ein sechseitiges Torhaus, das sieben sternförmig angelegte Wege miteinander verbindet. Viele Einblicke, Ausblicke und dekorative Elemente wie Zitruspflanzen in schönen Terracotta Kübeln machen die Exedra zu einem weiteren Glanzpunkt im Park Pisani.

Detail der Exedra
Zitruspflanzen und Orangerie
Zitruspflanzen wie Zitronenbäume oder Orangenbäume spielen auch im hinteren Teil des östlichen Gartenteils eine Hauptrolle. Dort befinden sich die Orangerie und viele prächtige Zitrusbäume.

Edle Terracotta Kübel
Ein Zitronenbaum im Park der Villa Pisani.

Die Orangerie beherbergt eine tolle Sammlung großer Zitruspflanzen.
Auch andere Bereiche der Wirtschafts- und Gärtnergebäude werden genutzt, um Pflanzen dekorativ zu platzieren und zu präsentieren.

Topfgarten im Park der Villa Pisani
Praktische Informationen
Zur Villa gelangt Ihr, wenn Ihr der Adresse Via Doge Pisani 7 in Stra in Venetien folgt. Auf der schönen und informativen Website findet Ihr auch Informationen zu den großzügigen Öffnungszeiten der Villa Pisani. An der Brenda erwarten Euch noch weitere tolle Villen, die Ihr Euch von außen ansehen könnt. Ihr solltet also genug Zeit für Euren Besuch am Brentakanal einplanen.
Fotos und Text. Dr. Dominik Große Holtforth