Itoh-Pfingstrosen
Gärtnerwissen Itoh-Pfingstrosen
Itoh-Pfingstrosen haben einen kompakten, niedrigen Wuchs, wachsen sehr gesund und haben eine lange Blütezeit. Im Gegensatz zu anderen Pfingstrosen öffnen sich ihre Blüten nach und nach, sodass sich ihre Blütezeit über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen erstreckt.
Die Farbpalette umfasst Gelb, Rosa, Apricot, Rot und Weiß. Viele Sorten zeigen ein Spiel aus Farbverläufen und mehrfarbigen Kontrasten. Die Pflanzen wachsen buschig, mit stabilen Trieben. Itoh-Pfingstrosen sind langlebig und können Jahrzehnte am selben Standort gedeihen.
Die faszinierende Züchtungsgeschichte der Itoh-Päonien
Itoh-Pfingstrosen sind eine Kreuzung aus Stauden- und Strauch-Pfingstrosen. Sie werden auch als halbstrauchige Pfingstrosen oder intersektionelle Pfingstrosen bezeichnet. Diese Hybridzüchtungen vereinen die besten Eigenschaften beider Eltern: die beeindruckende Blütenpracht und Robustheit der Strauch-Pfingstrosen mit der Zuverlässigkeit und Winterhärte der Stauden-Pfingstrosen. Sie sind selten und eine botanische Besonderheit.
In den 1940er Jahren begann der Botaniker Dr. Toichi Itoh mit dem Versuch, Stauden-Pfingstrosen mit Strauch-Pfingstrosen zu kreuzen. Sein Traum waren buschige, großblumige Päonien mit langer Blütezeit und mit kräftigen Trieben, um die großen Blüten aufrecht zu tragen. Die Züchtung gestaltete sich aber schwierig, weil die Eltern aus verschiedenen Pfingstrosen-Sektionen stammen: Sie haben unterschiedliche Chromosomensätze und blühen nicht gleichzeitig. Es dauerte viele Jahre und erforderte tausende von Kreuzungsversuchen bis 1948 Sämlinge seiner Intersektionellen Pfingstrosen aus einer Kreuzung von Paeonia lactiflora mit einer Paeonia lutea-Hybride keimten. Erst 1964 – acht Jahre nach Itohs Tod – blühte der erste dieser Sämlinge unter der Obhut seiner Witwe. Sie gestattete dem amerikanischen Botaniker Louis Smirnow vier dieser gelbblühenden Pflanzen mit in die USA zu nehmen, wo diese den Grundstock für die Züchtungslinie der heutigen Itoh-Hybriden wurden.
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Im Gegensatz zu Stauden-Pfingstrosen und Strauch-Pfingstrosen sind die Intersektionellen Päonien wenig verbreitet und nur selten erhältlich. Es handelt sich um eine vergleichsweise junge und kleine Sortengruppe mit empfehlenswerten Raritäten. Viele Sorten stammen vom US-amerikanischen Züchter Roger Anderson.
Itoh-Hybriden ähneln im Wuchs Staudenpfingstrosen. Sie sind Halbsträucher mit verholzenden Trieben und werden zwischen 70 und 90 cm hoch. Ihre Blüten sind meistens halbgefüllt und schalenförmig. Die einzelnen Blüten halten etwa 5 Tage. Zahlreiche Nebenknospen folgen der Hauptblüte. Dadurch blühen Itoh-Päonien bis zu zwei Wochen länger als andere Pfingstrosen. Im Herbst verfärbt sich das Laub oft in attraktive Gelb- und Rottöne, bevor es einzieht. Da diese Pfingstrosengruppe keinen Pollen bilden, sind sie steril. Es entwickeln sich in den großen, filzig behaarten Fruchtständen keine Samen. Das macht sie aber nicht weniger attraktiv.
Besonders beliebt ist die Sorte 'Bartzella' mit großen, leuchtend gelben Blüten und angenehmem Duft. Sie wurde 1986 vom amerikanischen Züchter Roger Anderson auf den Markt gebracht. Sie zeichnet sich durch einen sehr kompakten, buschigen Wuchs aus. Bei einer Wuchshöhe von 90 cm wird diese Staude zwischen 75 und 90 cm breit. Von Ende Mai bis Mitte Juni erscheinen immer wieder neue, leuchtend zitronengelbe Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern vor dem dunkelgrünen Laub. Diese sind schalenförmig und gefüllt.
Zeitgleich mit 'Bartzella' stelle Anderson 1986 die Itoh-Päonie 'Cora Louise' vor. Deren weißen bis rosafarbenen Blütenblätter haben an der Basis einen purpurnen Fleck. Die halbgefüllten Blüten öffnen sich über einen Zeitraum von drei Wochen. Sie faszinieren durch ihr Farbenspiel, duften aber nur wenig.
Ein kräftiges Violett ist das Markenzeichen der einfach blühenden Päonie 'Morning Lilac'. Sie blüht besonders früh und erreicht 20 bis 25 cm Blütendurchmesser. Zum Ende des Sommers nimmt ihr Laub eine dekorative Herbstfärbung an. Die buschigen Pflanzen sind zwischen 70 und 80 cm hoch. Auch hierbei handelt es sich um eine bewährte Anderson-Züchtung, die bereits seit 1992 im Handel zu finden ist.
Die Itoh-Hybride 'Scarlet Heaven' stammt ebenfalls aus der Züchtung von Anderson und ist seit 1999 erhältlich. Diese halbstrauchige Päonie blüht leuchtend rot mit schalenförmigen Blüten. Die Blütezeit beginnt Ende Mai und zieht sich über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen hin. Mit einer Wuchshöhe von 60 bis 80 cm und einer Breite von bis zu 100 cm benötigt sie ausreichend Platz in einem sonnigen Beet.
Ein ganz besonderer Blickfang ist die Päonie 'Lollypop'. Ihre hellgelben bis lachsfarbenen Blütenblätter sind mit violetten Streifen marmoriert. Die Blüten sind halbgefüllt bis dichtgefüllt und stehen deutlich sichtbar über dem Laub. Mit einer Wuchshöhe von 70 bis 75 cm gehört diese Sorte, die Anderson 1999 auf den Markt brachte zu den kleineren halbstrauchigen Pfingstrosen.
Eigenschaften und Vorteile von Itoh-Pfingstrosen
Itoh-Pfingstrosen sind pflegeleicht und robust. Sie sind winterhart bis etwa -20 °C und widerstandsfähig gegen Krankheiten. Ihre stabilen Stängel brauchen keine Stütze, selbst wenn die Blüten einen Durchmesser von bis zu 25 cm erreichen. Ein weiterer Vorteil ist die lange Blütezeit: Anders als Stauden-Pfingstrosen bilden Itoh-Pfingstrosen über mehrere Wochen immer wieder neue Blüten. Zudem sind sie schneckenresistent und pflegeleicht.
Standort und Pflanzung
Wähle für deine Itoh-Pfingstrose einen sonnigen Standort. Ein Platz mit mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag fördert eine üppige Blüte. Der Boden sollte humos, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Schwere, lehmige Böden kannst du mit Sand und Kompost auflockern. Achte darauf, dass keine Staunässe entsteht, da die Wurzeln empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren. Außerdem sollte der Boden tiefgründig sein. Pfingstrosen wurzeln bis zu 150 cm tief.
Die beste Pflanzzeit ist der Herbst zwischen Ende August und Mitte Oktober. Falls du im Frühjahr pflanzt, stelle sicher, dass die Pflanze regelmäßig gegossen wird, bis sie eingewurzelt ist. Grabe ein Pflanzloch, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Versorge die Pflanzen mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger, den du unter den Erdaushub mischt.
Pflege von Itoh-Pfingstrosen
Dünge im Frühjahr mit einem organischen, kaliumbetonten Dünger, um die Blütenbildung zu fördern. Gieße in Trockenperioden regelmäßig, aber vermeide Staunässe. Entferne verblühte Blüten, um die Bildung neuer Knospen anzuregen und dem Auftreten von Pilzkrankheiten wie Grauschimmel vorzubeugen. Im Herbst stirbt das Laub ab. Schneide dann die Triebe bodennah zurück. Das macht es leichter, die Pflanzen im Winter durch Reisig, Laub oder eine Mulchschicht vor starken Frösten zu schützen.
Gute Pflanzpartner im Beet
Itoh-Pfingstrosen lassen sich hervorragend mit Zwiebelblumen, Stauden und Gehölzen kombinieren. Besonders gut harmonieren sie mit Lavendel (Lavandula), Ziersalbei (Salvia nemorosa), Storchschnabel (Geranium), Frauenmantel (Alchemilla) oder Katzenminze (Nepeta x faassenii). Auch Stauden Pfingstrosen und Rosen sind gute Partner, weil ihre Blütezeiten ineinander übergehen und du dann vom Frühjahr bis in den Herbst üppige Blüten im Beet bewundern kannst.
Ergänzend kannst du verschiedene Zwiebelblumen setzen. Geeignet sind Frühjahrsblüher wie zum Beispiel Traubenhyazinthen, Narzissen, Krokusse oder Tulpen oder Knollen und Zwiebeln, die im Sommer blühen wie Zierlauch oder Dahlien.
Itoh-Pfingstrosen im Topf oder Kübel kultivieren
Wenn du Itoh-Pfingstrosen im Topf halten möchtest, wähle einen mindestens 50 cm tiefen und breiten, frostfesten Kübel mit gutem Wasserabzug. Verwende eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde und Sand für eine gute Drainage. Gieße regelmäßig, aber lasse die Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen. Während der Wachstumsperiode ist eine Düngung alle vier Wochen mit einem organischen Langzeitdünger empfehlenswert. Im Winter sollte der Kübel gegen Frost geschützt werden, aber die Pflanze muss draußen bleiben, da sie eine Kälteperiode benötigt, um im Frühjahr auszutreiben.
Krankheiten und Schädlinge
Itoh-Pfingstrosen sind widerstandsfähig gegen Krankheiten. Dennoch kann bei feuchtem Wetter Grauschimmel auftreten. Vermeide daher eine zu dichte Pflanzung und bewässere nicht über die Blätter. Schnecken meiden sie in der Regel, sodass du hier kaum Probleme haben wirst.
Nach der Pflanzung benötigen Itoh-Pfingstrosen einige Jahre, um sich zu etablieren und Blüten zu bilden. Auch eine unzureichende Kaliumversorgung oder zu wenig Sonnenlicht kann die Blüte hemmen.
Itoh-Pfingstrosen sollten möglichst nicht umgepflanzt werden. Sie sind Tiefwurzler und lassen sich kaum ohne Schäden an den Wurzeln ausgraben. Darum reagieren sie auf das Umsetzen mit Wachstumshemmungen. Falls ein Umpflanzen unvermeidbar ist, wähle den Herbst, damit die Pflanze vor dem Frühjahr neue Wurzeln bilden kann.
Alle Teile der Pflanze gelten als leicht giftig und sollten nicht verzehrt werden.