Die Pflanzengattung Banksia mit ihren zahlreichen Arten ist ein spannender Vertreter der australischen Flora. In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, wie ihr auch hierzulande eine Banksia kultivieren könnt. Dabei geht es um die Auswahl einer geeigneten Art, den richtigen Standort sowie um Pflege und Überwinterung.

Eine Banksia serrata ‚Old man‘
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zur Banksia
Die immergrünen Sträucher, die zur Familie der Silberbaumgewächse gehören, sind besonders interessante Pflanzen, die charakteristisch für die australische Flora sind. Sie ist in Australien und Tasmanian endemisch, dh. sie kommt nur dort vor. Dort sind die Banksia Bäume, die im Deutschen auch als Banksien bezeichnet werden, immergrüne Sträucher und Bäume. Ihre Blätter wachsen abwechselnd oder in Büschen an langen Ästen. Die Oberfläche der Blätter ist ledrig hart, wie man es etwa auch vom Callistemon kennt. Die Blüten sind große gelbe, rote oder orangefarbene Blütendolden, die aus Hunderten Einzelblüten bestehen. Sie stehen aufrecht und sind je nach Art kugelig oder stabförmig. Die Bestäubung in der australischen Heimat erfolgt interessanterweise durch größere Beutetiere oder Papageien. Entsprechend müssen die Blütenstände stabil sein. Nach der Bestäubung bilden sich sehr harte Nüsse.

Banksia laevigata, deren Beinamen Tennisball-Banksie nachvollziehbar ist.
Nun kommt eine typische Eigenschaft der Banksia zum Tragen: Sie sind Pyrophyten, dh. die Nüssen öffnen sich nur bei Feuer und geben dann erst ihre Samen frei. Die Natur hat sich bei der Evolution der Pyrophyten die häufigen Steppenbrände zu eigen gemacht. Ein solcher Steppenbrand versorgt die Landschaft mit reichlich Nährstoffen aus der Asche verbrannter Pflanzenteile. Die Samen werden also genau erst dann ausgestoßen, wenn 'verbrannte Erde' positive Folgen hat. Kein Wunder, dass Banksia Bäume auch als Feuerbäume bezeichnet werden. Die beiden größten Exemplare Europas finden sich übrigens im Botanischen Garten Bonn. Noch ein Leckerbissen für Botaniker ist die Herkunft der Gattungsbezeichnung. Diese stammt vom englischen Naturforscher und Botaniker Joseph Banks, der James Cook auf seinen Entdeckungsreisen begleitet.
Die Gattung Banksia und ihre Verwandten
Es gibt in der Gattung Banksia ca. 80 Arten, die insgesamt in Europa sehr selten sind. Blüten und Laub der Banksien ähneln auch den südamerikanischen Proteen, von denen man die großen kugelig-markanten Blüten kennt.

Die Blüte der Königsprotea, die botanisch Protea cyranoides heißt.
Eine nahe Verwandte in der Protea - Banksien - Familie ist die Grevilla, die ebenfalls spektakuläre Blüten zeigt.

Eine Grevillea banksii
Als Arten für die Kultur hierzulande kommen Banksia serrata und die Küsten-Banksie Banksia integrifolia in Frage.
Die Pflege der Banksien
Die Banksien sind in ihrer australischen Heimat sehr anpassungsfähig und in verschiedenen Vegetationszonen zu finden. Sie kommen im Regenwald, Laub- und Buschwäldern sowie in der offenen Savanne und in trockenen Regionen vor.

Banksia serrata ‚Old man‘
Der Standort
Die Banksie ist eine typische Wintergartenpflanze, denn sie muss im Winter wärmer stehen als mediterrane Pflanzen. In einem Wintergarten mit einer Durchschnittstemperatur um 10° C kommt sie gut durch den Winter. Im Wintergarten sollte sie hell stehen. Wenn draußen die Temperaturen im zweistelligen Bereich liegen, kann die Banksie an einen sehr hellen und warmen Platz etwa in einem Innenhof oder unter einer Überdachung hinausgestellt werden.
Banksien gießen und düngen
Auch wenn Banksien aussehen, als bräuchten sie überhaupt kein Wasser, sollte man sich doch um sie kümmern. Sie müssen regelmäßig leicht feucht bleiben. Außerdem ist darauf zu achten, dass nur Regenwasser verwendet werden kann. Alternativ kann man einen Spritzer Essig in eine Gießkanne voll Leitungswasser geben, damit das Wasser leicht sauer ist.
Eine Besonderheit gibt es bei der Düngung: Der Dünger muss phosphatfrei sein. Phosphatfrei sind etwa spezielle Proteendünger, die ihr im Fachhandel bekommt. Die Düngung erfolgt nach den Angaben des Herstellers. Zeitlich solltet ihr die Düngung auf die Hauptwachstumszeit beschränken, die je nach Witterung im Mai oder August beginnt. Sie endet je nach Ausmaß spätsommerlicher Wärme im August oder September.
Banksia pflanzen und umtopfen
Die Banksie ist natürlich eine Kübelpflanze und muss demnach in einen entsprechend großen Kübel gepflanzt werden. Die Erde sollte dabei sehr durchlässig sein. Das erreicht ihr durch einen hohen Sandanteil von 20 bis 30 % sowie 20 % grobkörnigen Teilchen, wie etwa Kies oder Granulat. Umgetopft wird immer dann jährlich, wenn die Banksie gut gewachsen ist. Wenn das Wachstum einmal schwach ausfällt, sollte man nur alle zwei Jahre umtopfen. Der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen ist das Frühjahr vor dem Herausstellen der Pflanzen.
Banksien schneiden
Die Banksie ist schneidefreudig, so dass man die Pflanze durch einen regelmäßigen Rückschnitt zu einem gut verzweigten Wuchs bringen kann. Außerdem kann man sie so in Form halten, damit sie auch weiterhin gut in den Wintergarten passt. Allerdings solltet ihr beim Schneiden auch das Tempo berücksichtigen, in dem die Banksia bei Euch wächst. Dieses dürfte nicht zu schnell sein, so dass ein drastischer Rückschnitt nicht in Frage kommt.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
SV 284