Zu den eher unterschätzten exotischen Gartenpflanzen gehört der Indigostrauch Indigofera heterantha. Dabei ist die Garten- oder Kübelpflanze in milden Regionen winterhart und pflegeleicht. Was man bei der Pflanzung und Pflege des Indigostrauchs beachten muss, zeigt dieses Porträt.
Inhaltsverzeichnis

Die hübschen Schmetterlingsblüten des Indigostrauch ähneln denen des Blauregens.
Wissenswertes zum Indigostrauch
Der Indigostrauch hat mit über 700 Arten in der Gattung Indigofera eine ziemlich große Verwandtschaft. Nicht nur Jazz-Liebhaber kennen den weltberühmten Jazz-Standard 'Mood Indigo' sondern auch Modekenner den noch berühmteren blauen Farbton Indigo. Letzter stammt von der Indigopflanze mit dem botanischen Namen Indigo tinctoria, die hier aber nicht im Vordergrund steht (obwohl sie als Farbstoff für die Blue Jeans Geschichte schrieb).
Unser Porträt beleuchtet vielmehr die Kübel- und Gartenpflanze Indigofera heterantha. Diese verholzt im Gegensatz zu manchen seiner Verwandten und kann als Garten- oder Kübelstrauch vielfältig eingesetzt werden. Die Höhe bleibt begrenzt und wird über 'Mannshoch' kaum hinausgehen. Außerdem kann der Indigostrauch durch regelmäßigen Schnitt klein gehalten werden. Er stammt ursprünglich aus dem Himalaya-Gebiet und ist daher kälteresistenter als so manche ihrer Verwandten. Die Gattung gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler, was auch die Ähnlichkeit zum Blauregen erklärt. Die Blüten erscheinen in Rispen und sind rosa bis violett. Der Indigostrauch blüht den ganzen Sommer, was auch Bienen und anderen Bestäubern gefällt. Die Blätter sind gefiedert und verschaffen dem Indigostrauch eine große Blattoberfläche. Das wiederum hat Auswirkungen für die Pflege.

Das Nebeneinander von filigranen Blüten und gefiederten Blättern ergibt ein harmonisches Bild.
Die Pflege des Indigostrauchs
Der Indigostrauch ist bedingt winterhart und kann daher nur in milden Regionen ausgepflanzt werden. Sein regelmäßig toleriertes Temperaturminimum liegt bei -15° C. Damit ist er in jedem Fall für Weinbauregionen, Flusstäler und küstennahe Regionen eine interessante Gartenpflanze. In allen anderen Regionen ist er eine in der Überwinterung anspruchslose Kübelpflanze.
Der Standort
Der Indigostrauch bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort. Wenn er genug Wasser bekommt, kommt er mit Hitze gut zurecht. Der Boden sollte nicht zu schwer sein sondern mit grobem Kies und Sand vermischt werden. Wird er ausgepflanzt, sollte sein Standort im Winter geschützt sein. Das kann etwa durch abschirmende immergrüne Gehölze wie etwa einen Mittelmeerschneeball erreicht werden. Wenn er in kälteren Regionen im Kübel gehalten wird, ist im Winter ein kühles und helles Winterquartier sinnvoll. Da der Indigostrauch die Blätter abwirft, kommt er aber auch mit weniger Licht im Winterquartier aus.
Gießen und Düngen
Ist Indigofera heterantha ausgepflanzt, benötigt er kein Gießen, er versorgt sich aus der Erde. Das gilt auch für das Düngen, ihr könnt beim Einpflanzen aber auf jeden Fall Hornspäne als Langzeitversorgung mit in die Erde geben. Wenn ihr den Indigostrauch im Topf halten wollt (oder müsst, da es bei euch kälter ist), solltet ihr ihn regelmäßig mit Wasser versorgen. Die zahlreichen kleinen Fiederblätter mit ihrer weichen Oberfläche verdunsten einiges an Wasser. Wenn es nicht gerade regnet, benötigt er wie andere durstige Kübelpflanze -so etwa die Engelstrompete- tägliche Wassergaben. Auch mit Dünger solltet ihr ihn versorgen. Es dürfte ausreichen alle zwei Wochen einen Kübelpflanzendünger zu verabreichen. Regelmäßiges Umtopfen alle zwei bis drei Jahre versorgt den Indigostrauch ebenfalls mit Nährstoffen.
Die Überwinterung
Gerade in den ersten Jahren nach dem Auspflanzen empfiehlt sich ein Winterschutz* in Form einer Mulchschicht. Diese kann aus Laub und Reisig bestehen. Auch Stamm und Äste solltet ihr ein wenig schützten. Dazu könnt ihr aus Maschendraht einen runden Gitterkorb formen und um den noch kleinen Strauch stellen. Das Innere füllt ihr dann mit einem isolierenden Material wie etwa Laub oder Stroh aus.
Wächst der Indigostrauch im Topf, lässt er sich unproblematisch in ein gerade frostfreies Winterquartier räumen. Eine warme Überwinterung in beheizten Wohnräumen ist nicht sinnvoll. In der kühlen Überwinterung verliert er das Laub, so dass er auch mit wenig Licht auskommt. Allerdings befördert Lichteinfall den Wiederaustrieb im Frühjahr, so dass man in der Überwinterung nicht vollständig auf Licht verzichten sollte. Wasser braucht er im kühlen Winterquartier nur soviel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Die Überwinterung beginnt recht spät, da Indigofera ja etwas Frost verträgt und endet möglichst früh. Bei einer Überwinterung unter Glas sollte man aber länger mit der Auswinterung warten als bei einem dunklem Winterquartier. Im Gewächshaus oder Wintergarten hat die Pflanze in der Regel den besseren Start in die neue Saison.
Umtopfen und Schnitt
Alle zwei bis drei Jahre braucht der Indigostrauch im Topf neue Erde, insbesondere wenn ihr ihn regelmäßig düngt. Das Austauschen der Erde dient auch dazu, Überdüngung zu vermeiden. Die Erde ist ein Gemisch aus Pflanzerde, grobem Kies und Sand. Das Umtopfen sollte wie der Schnitt am Ende des Winters im noch blattlosen Zustand erfolgen. Beim Schnitt gilt es wenig zu beachten. Kürzt die Äste des Indigostrauchs deutlich auf die Hälfte oder ein Drittel, insbesondere wenn ihr ihn klein halten wollt. Er wird es euch mit schönem Wuchs nach dem Wiederaustrieb danken. Wenn ihr den Indigostrauch vermehren wollt, könnt ihr die Abschnitte als Stecklinge verwenden.
Wer einen Indigostrauch kaufen möchte, findet ein großes Angebot. Viele Anbieter locken mit günstigen Preisen, hinter denen sich aber oft noch recht kleine Pflanzen verbergen. Darauf sollte man also achten, damit es zu keiner Enttäuschung kommt.
Frau Marianne Risska
Guten Tag,
er verträgt überhaupt keine Nässe. Am besten in diesem regenreichen Gartenjahr überdachen.
Ihr Lubera Team