
Stauden sind in fast jedem Garten anzutreffen, doch zu den unbekannteren Vertretern gehört die außergewöhnliche Dreiblattspiere. Mit ihren zarten, weißen Blüten, die im Sommer fast wie von Zauberhand über der Pflanze zu schweben scheinen, und der spektakulären Herbstfärbung der Blätter ist sie jedoch eine absolute Augenweide, die alle Blicke auf sich zieht.
Inhaltsverzeichnis
- Dreiblattspiere (Gillenia) Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Dreiblattspiere (Gillenia)
- Dreiblattspiere (Gillenia) Standort
- Dreiblattspiere (Gillenia) Boden
- Dreiblattspiere (Gillenia) pflanzen
- Dreiblattspiere (Gillenia) Pflege
- Gillenia düngen
- Dreiblattspiere (Gillenia) schneiden
- Die Dreiblattspiere (Gillenia): Eignung als Schnittpflanze
- Vermehrung der Dreiblattspiere (Gillenia)
- Dreiblattspiere überwintern
- Heilkräfte der Dreiblattspiere (Gillenia)
- Dreiblattspiere (Gillenia): Krankheiten und Schädlinge
- Die Dreiblattspiere (Gillenia): in deutschen Gärten eine Rarität
Noch dazu ist sie pflegeleicht, winterhart und gut als Schnittblume geeignet, all das spricht klar für diese ausgenommen hübsche und eher selten gesehene Staude.
Dreiblattspiere (Gillenia) – Steckbrief von Gartenbista
Dreiblattspiere (Gillenia) Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juni und Juli
- Standort: halbschattig
- Boden: keine Staunässe, kalkarm
- Pflanzzeit: Frühjahr und Herbst
- Pflanzen: am besten in Gruppen zu 3-5 Pflanzen, Pflanzabstand 40 Zentimeter
- Kübelhaltung: möglich
- Vermehrung: Teilung, Aussaat
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: feucht halten
- Düngen: organischer Dünger
- Blütenpflege: regelmäßig verblühte Blütenstände entfernen
- Schneiden: Rückschnitt im Herbst
- Überwinterung: winterhart
- Schädlinge: keine
Wissenswertes über die Dreiblattspiere (Gillenia)
Die Dreiblattspiere (Gillenia) stammt aus Kanada und ist eine der schönsten und vielseitigsten Gartenstauden, was ihr Farbspiel angeht. Im Frühjahr zieht sie mit ihren roten Knospen die Blicke auf sich und im Sommer bieten die zarten, weißen Blüten, die auf langen und dünnen Stängeln über der Staude zu schweben scheinen, einen wunderschönen Anblick, der noch verstärkt wird, wenn sich die filigranen Blüten leicht im Wind wiegen.
Aber damit nicht genug, im Herbst bietet die Dreiblattspiere (Gillenia) ein wahres Farbspektakel mit ihrem leuchtenden rot, gelb und orange gefärbten Laub und bringt echtes Indian Summer Feeling aus den kanadischen Wäldern in den heimischen Garten.
Dreiblattspiere (Gillenia) Standort
In ihrer nordamerikanischen Heimat wächst die Dreiblattspiere (Gillenia) im Wald, daher bevorzugt sie auch im Garten einen halbschattigen Standort. Ist der Boden feucht genug und steht sie nicht gerade in der heißen Mittagssonne, gedeiht sie aber auch an einem sonnigen Standort.
Gartenbista-Tipp: Am Gehölzrand und in lichten Waldgärten macht sie, allein oder in der Gruppe gepflanzt, eine besonders gute Figur.
Dreiblattspiere (Gillenia) Boden
An den Boden stellt die Dreiblattspiere (Gillenia) keine besonderen Ansprüche. Frisch bis feucht sollte die Erde jedoch sein, denn die Staude verträgt keine trockenen Böden.
Weitere Bodenansprüche:
- nährstoffreich
- humos
- durchlässig
- kalkarm
- pH-neutral bis leicht sauer
Je mehr der Boden vor allem in punkto Feuchtigkeit und Durchlässigkeit den Bedürfnissen der Dreiblattspiere Gillenia entspricht, desto besser wird sie gedeihen und an einem idealen Standort kann sie durchaus eine Wuchshöhe von mehr als 120 Zentimetern erreichen.
Dreiblattspiere (Gillenia) pflanzen
Beim Pflanzen der Dreiblattspiere Gillenia sollte ein Pflanzabstand von 40 Zentimetern in alle Richtungen eingehalten werden, damit sich die buschig wachsende Pflanze gut entfalten kann. Zum Pflanzen eignen sich besonders das Frühjahr und der Herbst.
Dreiblattspiere (Gillenia) Pflege
An einem optimalen Standort benötigt die Dreiblattspiere so gut wie keine Pflege. Der Boden sollte immer gut feucht gehalten werden. Ist am Standort nicht genug Feuchtigkeit gegeben oder trocknet der Boden bei großer Hitze und fehlendem Niederschlag aus, muss Gillenia auf jeden Fall regelmäßig gegossen werden.
Gillenia düngen
Gedüngt wird sie am besten mit einem organischen Dünger wie Kompost oder Hornspänen, eine Überdüngung mit Kunstdünger ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Bei all ihrer Schönheit ist die Dreiblattspiere eine Staude, die dem Hobbygärtner etwas Geduld abverlangt, denn sie wächst nur langsam und braucht einige Jahre, bis sie sich an ihrem Standort etabliert hat und zu voller Pracht herangewachsen ist.
Daher sollte man der Staude eher etwas Zeit geben, sie regelmäßig gießen, wenn der Boden nicht genug Feuchtigkeit mitbringt und nur mäßig mit organischem Dünger versorgen.
Je besser der Standort gewählt ist, desto besser wird sie auch gedeihen, so dass das größte Augenmerk auf die Wahl des geeigneten Standorts gelegt werden sollte, wodurch sich der Pflegeaufwand automatisch minimiert.
Ein Rückschnitt im Herbst oder zum Winterende ist dann alles, was die Dreiblattspiere an Pflege benötigt.
- bei idealen Standortbedingungen (halbschattig und feucht) kaum Pflege notwendig
- Boden feucht halten
- mit organischem Dünger mäßig düngen
- Rückschnitt im Herbst oder zum Winterende
Dreiblattspiere (Gillenia) schneiden
Zum Ende des Winters sollte die Dreiblattspiere (Gillenia) einmal bodennah zurückgeschnitten werden, damit sie im Frühjahr wieder kraftvoll austreiben kann. Ein guter Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, wenn sich die ersten grünen Triebspitzen zeigen. Die größtenteils über den Winter abgestorbenen Triebe vom Vorjahr werden dann vorsichtig bodennah entfernt, ohne die neuen Triebe zu beschädigen.
Wer über den Winter gerne etwas mehr Ordnung im Garten hat, der kann den Rückschnitt auch schon im Herbst erledigen. Lässt man die Pflanze jedoch über den Winter stehen und schneidet sie erst im Frühjahr zurück, kann sie noch auf Energiereserven zurückgreifen.
Außerdem ist die Dreiblattspiere zwar sehr winterhart, doch die alten Triebe dienen ihr als zusätzlicher Winterschutz. Es ist daher wirklich eine Überlegung wert, der Pflanze die alten Triebe bis zum nächsten Frühjahr zu lassen.
Die Dreiblattspiere (Gillenia): Eignung als Schnittpflanze
Die Dreiblattspiere Gillenia ist darüber hinaus sehr gut als Schnittpflanze geeignet und sie hält sich in der Vase sehr lange.
Die zarten Stängel mit den Blüten können jederzeit für die Vase geschnitten werden, doch zu viel von ihrer Blütenpracht sollte man der schönen Staude nicht nehmen, da sie sonst an Wirkung verliert. Zum Schneiden sollte ein scharfes und sauberes Schneidwerkzeug verwendet werden.
So wird sichergestellt, dass die Pflanze nicht durch Quetschen verletzt wird und dass keine Krankheiten oder Schädlinge übertragen werden. Ein guter Zeitpunkt für den Rückschnitt ist eine frostfreie Periode zum Winterende ohne starke direkte Sonne.
Mehr muss beim Rückschnitt der Dreiblattspiere Gillenia nicht beachtet werden, sie ist also auch in dieser Hinsicht sehr pflegeleicht.
Vermehrung der Dreiblattspiere (Gillenia)
Vermehrung durch Teilung
Die Dreiblattspiere Gillenia lässt sich sehr gut durch Teilung vermehren. Der optimale Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr oder im Herbst.
- die Staude vorsichtig ausgraben
- den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten oder ähnlichem teilen
- die Teilstücke wieder eingraben
- gegebenenfalls mit etwas organischem Dünger wie Kompost düngen
- sorgfältig angießen
- in der nächsten Zeit den Boden gut feucht halten
Wird die Dreiblattspiere (Gillenia) an einen geeigneten Standort gesetzt, wird sie dort gut gedeihen. Beachten sollte man aber, dass die Dreiblattspiere eine sehr standorttreue Staude ist, die nicht verjüngt oder umgepflanzt werden muss, sondern sich über viele Jahre an einem Standort wohlfühlt und dort erst im Lauf der Zeit ihre volle Schönheit zeigt. Zu oft sollte die Staude daher nicht ausgegraben und geteilt werden.
Beim Pflanzen sollte außerdem der Standort gut gewählt werden, damit die langlebige Staude nicht nach einigen Jahren umziehen muss.
Vermehrung durch Aussaat
Eine weitere Möglichkeit, die Dreiblattspiere zu vermehren ist die Aussaat. Da Gillenia ein Kaltkeimer ist, gibt es dabei einiges zu beachten.
- nach der Blüte die gereiften Samen ernten
- trocken und dunkel aufbewahren
- alternativ kann Saatgut auch im Handel erworben werden
- die Samen in Anzuchterde aussäen und gut feucht halten
- in den ersten zwei bis vier Wochen liegt die ideale Temperatur bei 18° bis 22° C
- für die nächsten vier bis sechs Wochen bei Temperaturen von -4° bis +5° C an einen kühlen Standort verbringen
- weiterhin feucht halten
- durch die Kälte wird die Keimung ausgelöst
- bei Schnee ist es günstig, die Anzuchtgefäße während dieser Zeit draußen unter einer Schneeschicht aufzustellen
- liegen die Temperaturen während der Kühlperiode über oder unter den empfohlenen Werten, muss die Dauer der Kühlperiode entsprechend verlängert werden
- nach der Kühlperiode Temperatur wieder auf 5° bis 12° anheben
- Keimlinge pikieren
- Jungpflanzen an einen geeigneten Platz ins Freiland umpflanzen
- Boden gegebenenfalls mit organischem Dünger düngen
- gut angießen und feucht halten
Lubera-Tipp: Das Auspflanzen sollte im Frühjahr erfolgen, damit die Jungpflanzen bis zum Winter genügend Zeit zum Anwurzeln haben.
Dreiblattspiere überwintern
Das Überwintern der Dreiblattspiere Gillenia ist völlig problemlos. Die Pflanze ist in ihrer Heimat in den nordamerikanischen Wäldern an niedrige Temperaturen angepasst und verträgt Fröste bis zu -35° C. Einer Überwinterung bei normalen deutschen Wintertemperaturen steht damit also nichts im Wege.
Einzig Jungpflanzen oder Pflanzen, die erst spät im Herbst gepflanzt wurden, kann man im ersten Winter einen leichten Winterschutz gewähren, um auf Nummer Sicher zu gehen. Dazu wird der Wurzelbereich der Pflanzen mit einem Vlies, Reisig oder Tannenzweigen geschützt. Der Winterschutz sollte so angebracht werden, dass er trotzdem luftig ist und es nicht zur Bildung von Staunässe kommen kann.
Heilkräfte der Dreiblattspiere (Gillenia)
In ihrer nordamerikanischen Heimat ist Gillenia unter der Bezeichnung „Bowmans Root“, auf Deutsch Wurzel des Bogenmannes, bekannt. Diese Bezeichnung verdankt sie der Tatsache, dass ihre Wurzel von den Indianern als Heilmittel genutzt wurde. Sie wurde als Abführmittel, zur Blutreinigung und zur Behandlung von Lebererkrankungen eingesetzt und spielte außerdem bei den spirituellen Reinigungsritualen der Indianer eine Rolle, da sie Erbrechen auslöst.
Die medizinische Wirkung der Wurzel ist jedoch nicht erwiesen, so dass von einem Verzehr besser abgesehen werden sollte.
Dreiblattspiere (Gillenia): Krankheiten und Schädlinge
Spezifische Krankheiten und Schädlinge für die Dreiblattspiere Gillenia sind nicht bekannt. Bei Raupen, Nacktschnecken und anderen Schädlingen steht sie nicht weit oben auf der Speisekarte und auch gegen Krankheiten ist sie sehr resistent.
Die Dreiblattspiere (Gillenia): in deutschen Gärten eine Rarität
Die Dreiblattspiere (Gillenia) ist in deutschen Gärten noch eine ziemliche Rarität, doch das wird sich mit zunehmender Bekanntheit der Staude sicherlich schnell ändern. Ihre zarten Blüten und ihre spektakuläre Herbstfärbung machen sie fast das gesamte Jahr über zu einem attraktiven Hingucker, der sich besonders gut an Gehölzrändern macht.
An einem sorgsam ausgesuchten Standort, der ihren Bedürfnissen nach Halbschatten und einem feuchten Boden nachkommt, benötigt sie außerdem so gut wie gar keine Pflege. Gillenia wird daher in Zukunft sicher öfter in deutschen Gärten anzutreffen sein.
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