Der Hammerstrauch Cestrum elegans gehört mit seinen leuchtend-roten Blüten bei Kennern schon lange zum festen Repertoire südländischer Kübelpflanzen. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie ihr Cestrum elegans pflanzen, pflegen und überwintern könnt. Sind Fragen zum Hammerstrauch offen geblieben, könnt ihr diese in der Kommentarfunktion stellen. Empfehlen möchte ich euch meinen Newsletter, der regelmäßig Pflege- und Pflanztipps für den mediterranen Garten präsentiert. Hier geht es zur Anmeldung.

Auch beim Admiral ist der Hammerstrauch sehr beliebt (Foto: Nicolette Wollentin / Shutterstock.com)
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zum Hammerstrauch
- Meine Tipps zur Cestrum Pflege
- Der ideale Standort für den C. elegans
- Einen Hammerstrauch pflanzen
- Den Hammerstrauch gießen
- Der richtige Dünger für den Hammerstrauch
- Den Hammerstrauch schneiden
- Die Überwinterung bei Cestrum elegans
- Pflegeprobleme beim Hammerstrauch
- Cestrum elegans kaufen
Wissenswertes zum Hammerstrauch
Der Hammerstrauch gehört zur Gattung Cestrum, die vor allem in Süd- und Mittelamerika verbreitet ist. Sie umfasst ca. 200 Arten, darunter auch den bekannten Nachtjasmin, der botanisch Cestrum nocturnum heißt. Der Hammerstrauch selbst hat den passenden botanischen Namen Cestrum elegans erhalten. Übrigens gehören die Cestrum-Pflanzen auch zur Familie der Nachtschattengewächse, die so bekannte Vertreter wie etwa die Engelstrompete, den Sommerjasmin, den Veilchenstrauch oder auch die Physalis hat.
Hammersträucher sind vor allem wegen ihrer Blütenfülle dankbare Kübelpflanzen. Sie wachsen bei der richtigen Pflege rasch zu einem 1,50 Meter hohen Kübelstrauch heran. Der Wuchs ist aufrecht, die Äste verzweigen sich zahlreich. Das Laub ist dunkelgrün und bildet eine perfekte Kulisse für die röhrenförmig in Büscheln wachsenden Blüten, die sich leicht nach unten neigen. Der Höhepunkt der lang anhaltenden Blüte ist der Sommer. Der Beginn der Blüte hängt aber davon ab, ob das Laub im Winter abgefallen oder am Strauch geblieben ist.

Laub und Blüten bilden beim Cestrum elegans ein harmonisches Ensemble.
Meine Tipps zur Cestrum Pflege
Die Pflege des Hammerstrauchs ist -wie bei vielen Nachtschattengewächsen- nicht kompliziert. Sie beginnt mit dem richtigen Standort.
Der ideale Standort für den C. elegans
Der Sommerstandort des Hammerstrauchs ist warm und sonnig bis halbschattig. Da er nicht -wie viele andere Kübelpflanzen- die volle Sonne benötigt, ist er also eine tolle Ergänzung zu Zitruspflanzen und anderen Sonnenanbetern. Besonders günstig sind geschützte Standorte, die die Auskühlung der Pflanze durch eine Überdachung und/oder eine Rückwand reduzieren. Das gilt insbesondere für das frühe Frühjahr und vor allem dann, wenn der Hammerstrauch in der Überwinterung seine Blätter verloren hat.
Einen Hammerstrauch pflanzen
Ähnlich wie bei anderen großen Nachtschattengewächsen braucht der Hammerstrauch einen ausreichend großen Kübel und nährstoffreiche Erde. Ihr könnt ihn alle zwei bis drei Jahre im frühen Frühjahr umtopfen, damit er eine gute Grundlage für die Wachstumszeit hat. Als Alternative zur Kübelkultur empfehlen Christoph und Maria Köchel das Auspflanzen des Hammerstrauchs in Pflanzkörben. Im Herbst muss der Hammerstrauch dann für die Überwinterung wieder aus der Erde geholt werden, was durch den Pflanzkorb erleichtert wird. Der größere Aufwand werde durch üppigeres Wachstum des Hammerstrauchs belohnt.
Für die Kübelkultur braucht ihr auf jeden Fall einen Topf, der auch Abflusslöcher hat. Die Erde ist nährstoffreich. Es bietet sich also eine Kompost- oder humusreiche Pflanzerde an. Diese sollte aber aus ökologischen Gründen torffrei sein. Als Ersatz für Torf können Kokosfasern genommen werden. Ein wenig Quarzsand mit einem Anteil von 10% sorgt für eine gute Durchlässigkeit.
Den Hammerstrauch gießen
Auch das Gießen beim Cestrum elegans ist nicht kompliziert. Sie sind nicht ganz so durstig wie Engelstrompeten, brauchen aber im Vergleich zu mediterranen Pflanzen aus trockenen Regionen viel Wasser. Es bietet sich also an, den Hammerstrauch über eine Unterschale zu gießen. Am Besten die Schale am Morgen so mit Wasser füllen, dass dieses am nächsten Morgen verdunstet ist. Je wärmer und windiger es ist, desto mehr Wasser verdunstet die Pflanze.
Im Winterquartier und in den kühlen Jahreszeiten Herbst und Frühjahr benötigt der Hammerstrauch entsprechend weniger bis gar kein Wasser. Übrigens könnt ihr sowohl Regen- als auch Leitungswasser verwenden. Beim Leitungswasser ist allerdings empfehlenswert, wenn dieses ein wenig abgestanden ist. Wenn ihr also am Morgen gegossen habt, könnt ihr am Besten die Gießkannen gleich wieder mit Wasser füllen. Das hat den Vorteil, dass ein Teil des Sediments zu Boden sinkt. Außerdem nimmt das Wasser die Außentemperatur an, so dass die Pflanze keinen Temperaturschock bekommt.
Der richtige Dünger für den Hammerstrauch
Eine Kübelpflanze düngen erscheint manchmal wie das Buch mit 7 Siegeln. Dabei ist es relativ einfach: wenn die Pflanze wächst -und das tut der Hammerstrauch im Frühjahr und Sommer- dann braucht sie Nährstoffe. Normaler Weise erhält sie Nährstoffe aus der natürlichen Umgebung, da organisches Material wie Blätter auf die Erde fallen und dort verrotten. Das funktioniert bei einer Kübelpflanze allerdings nicht, so dass diese in der Wachstumszeit gedüngt werden muss. Wann ist die Wachstumszeit? Wenn sich neue Blätter bilden, Knospen und Blüten. Beim Hammerstrauch findet das von ca. Mai bis August oder September statt.
Beim Dünger gibt es zwei Möglichkeiten: einen mineralischen Dünger oder einen organischen Dünger. Der organische Dünger ist in der Herstellung weniger energieintensiv und daher ökologisch besser. Allerdings gibt es das Problem, dass die Nährstoffe gebunden sind. Sie müssen also erst durch Bodenorganismen aufgeschlossen werden. Bei einer Kübelpflanze, die nur begrenzte Zeit wächst, ist das ein bisschen zu langwierig. Daher sollte der Mineraldünger verwendet werden.
Die Zusammensetzung des Düngers beträgt
- 15% Stickstoffverbindungen
- 10% Phosphatverbindungen
- 15% Kaliumverbindenungen
sowie Spurenelemente wie
- Magnesium
- Bor
- Eisen
- Kupfer
- Zink
- Molybdän
- Mangan.
Der Dünger wird mit dem Gießwasser verabreicht und zwar dann, wenn die Pflanze auch wächst. In der Wachstumszeit von Mai bis August solltet ihr also einmal in der Woche düngen.
Den Hammerstrauch schneiden
Der Schnitt hat beim Hammerstrauch eine wichtige Funktion, da die Blüten besonders an den Neuaustrieben erscheinen. Ältere Pflanzen, die eine Höhe von 1,50 Meter erreicht haben, sollten einmal im Jahr deutlich zurückgeschnitten werden. Beim Schnitt gibt es also Ähnlichkeiten mit der Engelstrompete. Wenn der Schnitt vor dem Einräumen in das Winterquartier erfolgt, bildet die Pflanze erst neue Triebe und Blätter. Die Blüte kann dann erst zur Terrassensaison im Sommer erfolgen. Würde der Hammerstrauch dagegen unbeschnitten in das Winterquartier geräumt werden, würde die Blüte im Winter und Frühjahr erscheinen.
Wenn der Hammerstrauch verschnitten wurde oder er Frost abbekommen hat, kann er auch bodentief abgeschnitten werden, damit er ganz neue Triebe bilden kann. Normal ist aber ein Schnitt auf die Hälfte oder ein Drittel der Kronentriebe.
Die Überwinterung bei Cestrum elegans
Die Frage, ob Cestrum winterhart ist, muss leider verneint werden. Die Überwinterung beim Hammerstrauch muss also auf jeden Fall frostfrei erfolgen, denn die Frosttoleranz liegt bei 0° C. Das Winterquartier ist idealer Weise bei ca. 10 bis 15° C temperiert und hell. Bei den Pflanzen bleibt dann auch nach dem Rückschnitt das Laub an der Pflanze, so dass der Start in die Frühjahrssaison schneller erfolgt. Steht aber nur ein kühles Winterquartier zur Verfügung, fallen die Blätter ab. Dann braucht Cestrum elegans etwas mehr Zeit, um das Laub neu zu bilden und neu auszutreiben. Ungeeignet ist die warme Überwinterung in eher dunklen Wohnräumen.
Während der Überwinterung braucht der Hammerstrauch -je nach Belaubung und Überwinterungstemperatur- wenig bis gar kein Wasser. Ist das Winterquartier nicht oder nur schlecht belüftet, muss man auf Schimmelbildung sowie Blattläuse oder Weiße Fliegen als Schädlinge achten.
Die Überwinterung dauert von ca. Oktober bis ca. Anfang bis Mitte Mai. Beginn oder Ende der Überwinterung hängt aber sehr vom regionalen Verlauf des Winters ab. In kalten Regionen muss schon Mitte Oktober mit Frost gerechnet werden und eine Überwinterung bis in die zweite Aprilhälfte scheint angebracht. Dagegen kann der Hammerstrauch in mildenRegionen bis Anfang November draußen bleiben. Entsprechend früher beginnt in milden Regionen die Freilandsaison. Dort geht es bereits Anfang April nach draußen.
Pflegeprobleme beim Hammerstrauch
Typische Pflegeprobleme beim Hammerstrauch sind gelbe Blätter. Diese lassen sich auf Nährstoffmangel oder auf Vertrocknung zurückführen. Bei dem oben beschriebenen Schädlingsbefall durch Blattlaus und Weiße Fliege kann zunächst mit Feuchtigkeit versucht werden, die ungebetenen Gäste zu vertreiben. Häufig stellen sich Schädlinge ein, wenn die Luft zu trocken ist. Das beste Mittel gegen Schädlingsbefall ist vor allem Vorbeugung. Daher solltet ihr in der Überwinterung regelmäßig nach dem Hammerstrauch schauen, damit Schädlinge rechtzeitig entdeckt werden.
Cestrum elegans kaufen
Wenn ihr Cestrum elegans kaufen wollt, solltet ihr dieses bei einer versierten Exotenbaumschule tun. Diese haben Erfahrungen mit südländischen Pflanzen und können euch auch beraten, welcher Hammerstrauch der richtige ist. Neben Cestrum elegans, dem roten Hammerstrauch, gibt es noch den gelben Cestrum, Cestrum parqui mit gelblich-grünen Blüten. Diese duften abends stark. Cestrum aurantiacum, der aus Guatemala stamm, hat gelblich-orangefarbene Blüten. Schließlich ist noch Cestrum fasciculatum interessant, der karminrote Blüten hat.
Literatur:
Wolfgang Kawollek - Pflanzen für den Wintergarten. Stuttgart 2005
Christoph und Maria Köchel - Kübelpflanzen: Der Traum vom Süden, München 2003
Foto (sofern nicht anders angegeben) und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Ich kann meinem Hammerstrauch leider nur eine Überwinterung im Keller bieten , genau wie den Engelstrompeten auch. Ist die Kellerüberwinterun ein Problem für ihn ?
Hallo, können Sie den Hammerstrauch im Keller beleuchten? Es wäre besser, wenn er Licht bekommt.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
D. Große Holtforth