Ein Japanischer Losbaum ist ein exotischer Gartenstrauch, der in vielen Regionen hierzulande winterhart ist. Wie ihr den Losbaum pflanzen und pflegen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Sofern es noch offene Fragen gibt, können diese am Ende des Beitrags gestellt werden. Aktuelle Pflegetipps und Inspirationen für den mediterranen Garten erhaltet ihr in unserem Newsletter 'Neues aus dem Mediterranen Garten'. Hier geht?s zur kostenlosen Anmeldung.

Die hübschen roten Früchte des Japanischen Losbaums bereichern jeden Garten.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Japanischen Losbaum
Der Japanische Losbaum ist ein interessantes und exotisches Gehölz, das auch in den mediterranen Garten passt. Ein Japanischer Losbaum gehört als Clerodendrum trichotomum zur Gattung Clerodendrum , die einige hundert Arten umfasst. Ihren deutschen Namen und die alternativ verwendete Bezeichnung 'Schicksalsbaum' verdankt Clerodendrum seinen halbgiftigen Früchten. Diese wurden vermutlich in Antike und Mittelalter Delinquenten verabreicht. Ein 'Gottesurteil' sollte klären, ob der Beschuldigte unschuldig oder schuldig war. Überlebte er den Verzehr der Losbaum-Früchte galt er als unschuldig. Falls nicht, meinte man, der Delinquent sei zu Recht vergiftet worden.

Blüten und Blätter des Japanischen Losbaums in der Detailansicht
Von solchen makabren Hintergründen solltet ihr euch aber nicht die Freude am Losbaum verderben lassen. Dieser gehört zur Familie der Lippenblütler. Ein Japanischer Losbaum präsentiert euch nicht nur weiße Blüten im Spätsommer, sondern danach auch schwarze Beeren, die -wie oben im Bild zu sehen- auf den äußeren roten Blütenblättern wachsen. Die Blüten gelten als besonders duftend. Das Aroma erinnert deutlich an Vanille. Die Blüten wachsen in rund 20 cm breiten Blütenständen an den Enden der Zweige. Die eigentlichen Blütenblätter sind rein weiß, wachsen aber aus rosafarbenen bis roten Kelchen, so dass ein hübscher Farbkontrast entsteht. Die Blätter sind dunkelgrün und bilden eine längliche Herzform. Auch die Rinde ist aufgrund ihrer deutlichen Strukturierung attraktiv. Ein Japanischer Losbaum kann zum stattlichen Baum heranwachsen. Ein solches Exemplar könnt ihr etwa in der Kölner Flora, dem Botanischen Garten der Stadt Köln bewundern.
Verschiedentlich wird der Japanische Losbaum auch als Chinesischer Losbaum bezeichnet. Gemeint ist aber in beiden Fällen Clerodendum trichotomum. Ein Japanischer Losbaum als Zimmerpflanze wird euch übrigens wenig Freude bereiten. Für die Zimmerkultur solltet ihr den hübschen Clerodendrum thomsoniae verwenden.
Japanischer Losbaum - pflanzen und pflegen
Der Japanische Losbaum gilt als pflegeleicht, so dass man nicht viel falsch machen kann. Für das optimale Gedeihen ist vor allem ein passender Standort wichtig.
Der ideale Standort für den Losbaum
Als Standort für den Clerodendrum trichotomum kommt sowohl ein sonniger als auch ein halbschattiger Platz in Frage. Der Standort sollte aber eher feucht als trocken sein. Insofern ist entweder eine östliche oder nördliche Lage günstig oder ein halbschattiger Standort in einer größeren Gehölzgruppe. Beim Pflanzen des Losbaums solltet ihr seinen Platzbedarf berücksichtigen. Der Losbaum kann durchaus mehrere Meter breit wachsen, braucht also Platz. Er wächst aber langsam. Außerdem könnt ihr ihn problemlos durch Schnitt kleinhalten.

Blütenfülle am Japanischen Losbaum
Auch im Wintergarten oder auf der Terrasse kann der Losbaum als Kübelgehölz platziert werden. Das ist besonders dort sinnvoll, wo die Winter richtig kalt werden.
Ist der Losbaum winterhart?
Ein Japanischer oder chinesischer Losbaum gilt bis zu -15° C als winterhart. Er wirft im Herbst sein Laub ab, schützt sich also im Winter zunächst selbst. In kalten Regionen etwa im Südosten und in höheren Lagen kann man den Losbaum entweder im Winter im Garten schützen oder in den Wintergarten oder ein anderes kühles Quartier stellen. Da der Losbaum die Blätter abwirft, kann dieses Quartier auch dunkel sein. Allerdings bietet sich bei einer Tageslichtquelle die Möglichkeit des Voraustriebs im frühen Frühjahr. Das hilft dem Losbaum möglichst schnell wieder auszutreiben und möglichst früh zu blühen.

Ein dichtes Blätterdach macht den Losbaum auch außerhalb der Blütezeit zu einem wunderschönen Baum.
Japanischer Losbaum - die Pflanzung
Die Pflanzung ist unkompliziert. Wenn ihr einen Japanischen Losbaum kaufen wollt, solltet ihr eine Containerpflanze beschaffen. Der Begriff 'Containerpflanze' bedeutet, dass die Pflanze im Topf geliefert wird. Die Alternative wäre die Auslieferung mit Ballennetz um den Wurzelballen oder wurzelnackt. Diese beiden Transportarten sind bei exotischen und mediterranen Pflanzen aber unüblich. Der ideale Pflanzzeitpunkt ist entweder der frühe Herbst oder das mittlere Frühjahr. Wichtig ist, dass die Erde gerade am Anfang stets feucht gehalten wird, damit der Losbaum anwurzeln kann. Nach dem Einpflanzen des Losbaums in normale Gartenerde solltet ihr ihn mindestens drei bis vier Mal angießen.

Im Sommer blüht der Losbaum in voller Pracht.
Gießen und Düngen beim Losbaum
Als Gartenpflanze ist der Losbaum pflegeleicht. Ihr müsst ihn nur unmittelbar nach der Pflanzung oder bei extremer Trockenheit gießen. Auch auf Dünger könnt ihr bei normalen Gartenboden verzichten. Durch den Laubabwurf versorgt sich der Losbaum selbst mit Nährstoffen.
Etwas anders sieht die Pflege im Kübel aus. Bei Kübelpflanzen ist weder die Versorgung mit Wasser noch mit Nährstoffen aus der freien Natur ausreichend. Daher muss man den Losbaum als Kübelpflanze so regelmäßig gießen, dass er stets gleichmäßig feucht bleibt. Am besten setzt man eine Unterschale ein, mit der man die Feuchtigkeit kontrollieren kann. Bitte beachtet aber, dass der Losbaum keine Wasserpflanze ist. In die Unterschale darf also stets nur soviel Wasser gegeben werden, wie auch innerhalb eines Tages verbraucht wird. Der Wasserbedarf hängt von der Witterung, der Belaubung und der Erde ab. Bei kühlem Wetter ohne Laub braucht der Losbaum kein Wasser. Bei heißem Wetter mit voller Belaubung braucht er entsprechend viel Wasser. Die Erde sollte leicht lehmhaltig sein, damit sie die Feuchtigkeit besser speichert.

Erst vereinzelt, dann in Gruppen erscheinen die weiss-roten Blüten des Losbaums.
Das Schneiden des Losbaums
Der Losbaum lässt sich schneiden, ein Schnitt ist aber nicht zwingend. In jedem Fall sollte er behutsam vorgenommen werden. Ein drastischer Rückschnitt ist nicht sinnvoll. Der jährliche Zuwachs des Losbaums ist zu gering, um größere Substanzverluste wieder aufzuholen. Nur abgestorbene Äste und Zweige können bedenkenlos entfernt werden. Beim Schnitt sollte auch deswegen Zurückhaltung geübt werden, da der Losbaum bei zuviel Schnitt nicht blüht.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Sehr geehrter Herr Holtforth, mein Losbaum habe ich im vorigen Jahr in einen Topf gepflanzt und stand über den Winter im Wintergarten. Nun steht er im Garten und zwar an einem schattigen teilweise auch sonnigen Platz. Könnte ich ihn auch in den Garten einpflanzen? Wie muss der Platz sein sonnig oder halbschattig? Macht einen guten Eindruck, nur blüht er noch nicht. Was muss ich beim Umpflanzen beachten? Vielleicht noch ein paar Pflegetipps wären nett. Im Voraus besten Dank und freundlichen Grüßen von Ursula Hahn
Hallo Frau Hahn,
in milden Regionen wie etwa dem Rheinland können Sie den Japanischen Losbaum auch auspflanzen. Je sonniger der Standort, desto deutlicher fällt die Blüte aus. Die Pflanzung sollte im Herbst erfolgen. Der Boden sollte locker und durchlässig sein und eher kalkhaltig als sauer sein. Ein leicht sandiger Boden erfüllt diese Eigenschaft. Nach dem Umpflanzen sollten Sie mehrfach ordentlich gießen. Vor dem Winter empfiehlt es sich, die Pflanzscheibe mit Mulch abzudecken und zu schützen. Für ganz kalte Nächte sollten Sie eine Decke oder ein Vlies zur Hand haben, um die Pflanze im ersten Winter zu schützen.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth