
Lavendel, Lavandula angustifolia, ist ein echter Eyecatcher und verschönert nahezu jeden Ziergarten. Doch die mehrjährige Staude kann noch mehr: sie besitzt eine großartige Heilwirkung und wurde aufgrund dessen zur Heilpflanze des Jahres 2008 gekürt. Mit wenig Pflegeaufwand gedeiht sie auch in Ihrem Garten…
Inhaltsverzeichnis
- Lavandula angustifolia – Lubera® Pflanzen-Steckbrief
- Allgemeine Informationen über die Lavandula angustifolia
- Ist die Lavandula angustifolia giftig?
- Lavandula angustifolia Heilwirkung
- Anwendungsgebiete
- Verarbeitung
- Lavandula angustifolia im Garten kultivieren?
- Standort
- Pflege
- Lavandula angustifolia Erntezeit
Lavandula angustifolia – Lubera® Pflanzen-Steckbrief
- Standort: sonnig, windgeschützt
- Boden: nährstoffarm
- Kübelhaltung: möglich
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 1 m
- Blütezeit: Juni – August
- Gießen: wenn Substrat trocken ist
- Düngen: nicht notwendig
- Schneiden: im Frühjahr oder Sommer
- Überwintern: Im Pflanzgefäß Winterschutz notwendig
- Verbreitung: Mittelmeerraum; Mitteleuropa
- Vermehrung: Aussaat, Stecklinge, Absenker, Teilung
- Aussaatzeit: Februar/März
- Giftig: nur für Kinder unter zwei Jahren sowie Nagern
- Heilwirkung: antiseptisch, beruhigend, harntreibend, krampflösend
- Krankheiten und Schädlinge: Staunässe
Allgemeine Informationen über die Lavandula angustifolia
Die Lavandula angustifolia gehört zur Familie der Lippenblütler, innerhalb derer sie mit etwa 25 verschiedenen Lavendel Arten vertreten ist. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Hierzulande wird überwiegend die Lavandula angustifolia kultiviert.
Lavendel wächst als kompakter Halbstrauch und erreicht für gewöhnlich Wuchshöhen bis zu einem Meter. Aus dem graugrünen Blattwerk wachsen Scheinähren empor, die von Juni bis August Blüten hervorbringen. Diese sind meistens violett, können jedoch auch weiß oder rosafarben sein. Der starke Duft, den sie verströmen, lockt Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten an. Doch auch für menschliche Nasen ist das Aroma sehr angenehm: die Duftstoffe des Lavendels werden seit Jahrhunderten zum Parfümieren von Kosmetika verwendet. Aufgrund ihrer hohen Konzentration von ätherischen Ölen ist die Pflanze auch hervorragend für Duft- und Badeöle geeignet.
Ist die Lavandula angustifolia giftig?
Für Erwachsene und ältere Kinder ist Lavendel nicht giftig. Die ätherischen Öle können jedoch bei Kindern unter zwei Jahren gesundheitliche Probleme bis hin zu Atemlähmungen verursachen. Hierfür müssen zwar größere Mengen Pflanzenteile aufgenommen werden, dennoch sollte man Vorsicht walten lassen.
Auch Halter von Nagetieren sollten aufpassen: Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nager vertragen die ätherischen Öle ebenfalls nicht und können im schlimmsten Fall nach dem Verzehr der Pflanze sterben.
Achtung: Bei empfindlichen Personen kann Lavendelöl Kopfschmerzen sowie bei Kontakt Hautreizungen verursachen!
Lavandula angustifolia Heilwirkung
Lavendel wirkt
- antiseptisch,
- beruhigend,
- harntreibend und
- krampflösend.
Anwendungsgebiete
- Asthma
- Bauchkrämpfe
- Blähungen
- Entzündete Wunden
- Erschöpfung
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Nervosität
- Neuralgien
- Wasseransammlungen
Verarbeitung
Für gewöhnlich wird ein Tee hergestellt, der sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet wird. Sehr beliebt sind auch Lavendelkissen, die mit getrockneten Pflanzenteilen gefüllt und ins Bett gelegt werden. Im Schrank vertreiben sie zudem Motten.
Im Fachhandel können fertige Produkte wie Cremes, Salben, Badezusätze sowie Kapseln gekauft werden.
Lavandula angustifolia im Garten kultivieren?
Werden einige Tipps bezüglich ihrer Pflege beachtet, kann die mehrjährige Staude sehr gut in heimischen Gärten kultiviert werden. besonderes Augenmerk ist dabei auf die Überwinterung zu richten: wird die Lavandula angustifolia im Kübel gehalten, so muss dieser mit einem Frostschutzvlies umwickelt und an einen geschützten Standort gestellt werden.
Standort
Der Standort muss so sonnig wie möglich und zugleich windgeschützt sein. Nur dann wird sich der Echte Lavendel gut entwickeln können. Sehr gut geeignet ist ein Plätzchen in südlicher Lage vor einer Mauer, die zusätzlich Wärme abgeben wird.
Der Boden muss nährstoffarm sein. In sandigen und kalkarmen Substraten fühlt sich die Pflanze besonders wohl. Sehr gut geeignet ist handelsübliche Kräutererde, die mit Sand vermischt wird.
Pflege
- Gießen: Lavandula angustifolia bekommt immer dann kleine Wassergaben, wenn das Substrat trocken ist. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden.
- Düngen: Es ist nicht notwendig, Lavendel zu düngen.
- Schneiden: Ein Verjüngungsschnitt im Frühjahr oder Sommer kann nicht schaden. Bei diesem werden die Triebe um maximal zwei Drittel eingekürzt. Zu beachten ist, dass ein Schnitt zu Lasten der ätherischen Öle geht.
Lavandula angustifolia Erntezeit
Die Blüten werden im Juli/August geerntet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration an ätherischen Ölen am höchsten.
Übrigens lassen sich Pflanzenteile des Echten Lavendels auch sehr gut in der Küche verarbeiten, beispielsweise zum Würzen von Fleisch- oder Käsegerichten. Die Blüten können zur Verfeinerung von Süßspeisen verwendet werden.
Symbolgraphiken: © gitanna – stock.adobe.com
Ich finde es sehr schön, dass endlich mal jemand schreibt, dass die Blüten essbar sind. Ich verarbeite sie gerne in Desserts, aber niemand glaubt mir das. Dabei sind gerade die Blüten das i-Tüpfelchen.