
Die Gemeine Nachtkerze öffnet ihre Blüten erst dann, wenn andere Pflanzen ihre bereits schließen: in der Dämmerung. So stellt sie eine gute Nahrungsquelle für Nachtfalter und andere Insekten dar, die zu später Stunde noch unterwegs sind. Die Pflege ist einfach.
Inhaltsverzeichnis
Nachtkerze (Oenothera biennis) – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig, warm
- Boden: durchlässig, mager, sandig
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 2 m
- Blütezeit: Juni – September
- Gießen: nein
- Düngen: nein
- Schneiden: Blütenstände im Herbst
- Vermehren: Aussaat
- Aussaatzeit: April – August
- Überwintern: winterhart
- Giftig: nein
- Heilwirkung: unter anderem beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend
- Krankheiten und Schädlinge: Falscher Mehltau
Allgemeine Informationen über die Nachtkerze
Die Gemeine Nachtkerze gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wurde aber bereits vor 400 Jahren nach Europa gebracht. Während sie zunächst Bauerngärten zierte, verwilderte sie zusehends. Mehr und mehr war sie als Wildgewächs an Böschungen, Bahndämmen sowie Straßenrändern zu finden. Mit der Renaissance der klassischen Bauerngärten wurde auch der Wunsch nach einer erneuten Kultivierung der dekorativen Pflanze groß.
Die dekorative Pflanze ist zweijährig: In ihrem ersten Lebensjahr tritt die Nachtkerze als Blattrosette auf, die diskret auf der Erde liegt. Aus ihr entspringt im zweiten Jahr ein kräftiger Stängel mit seitlichen Laubblättern. Im oberen Bereich des Stängels bilden sich ab Anfang Juni gelbe Schalenblüten. Diese öffnen sich erst in der Abenddämmerung. Da sie zudem stark duften, dauert es nicht lange, bis sich zahlreiche Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten an ihrem Nektar laben. Es bilden sich ständig neue Blüten, so dass die Nahrung bis etwa Ende Oktober gesichert ist. Nach dem Verblühen bilden sich Schoten mit unzähligen kleinen Samen, die sowohl zur Vermehrung als auch zur Herstellung von Öl verwendet werden.
Nachtkerze im Garten kultivieren

Der Trend geht immer mehr zu Nachtkerzen: sie sind pflegeleicht, dekorativ und zudem sowohl als Heilpflanze als auch in der heimischen Küche verwendbar.
Standort
Der ideale Standort für Nachtkerzen ist sonnig und warm. An schattigen Plätzen hat sie keine Möglichkeit, sich zu entwickeln.
Der Boden sollte
- durchlässig,
- mager und
- sandig
sein. Keinesfalls sollte sich Staunässe bilden, da die Pflanze diese nicht gut verträgt.
Pflanzen
Die Nachtkerze vermehrt sich durch Selbstaussaat. Alternativ kann von April bis August gesammelter oder gekaufter Samen zwei Zentimeter tief in die Erde gebracht werden. nach vier Wochen müssen die jungen Pflanzen vereinzelt werden, wobei ein Abstand von etwa 20 cm zwischen ihnen einzuhalten ist.
Achtung: Soll die Wurzel geerntet werden, darf die Aussaat frühestens Mitte Mai erfolgen.
Nachtkerze Pflege
Die Nachtkerze muss weder gegossen noch gedüngt werden. Auch ein Schnitt ist nicht erforderlich. Wenn eine Selbstaussaat verhindert werden soll, müssen im Herbst allerdings die verblühten Blütenstände entfernt werden. Dies ist im Übrigen ratsam, da eine einzige Pflanze bis zu 20.000 Samen bilden kann.
Ist die Nachtkerze giftig?
Die dekorative Pflanze ist weder für Menschen noch für Tiere giftig. Im Gegenteil: sowohl die Blätter als auch die Wurzeln, Samen und Blüten sind essbar; die Samen werden zudem zur Gewinnung des beliebten Nachtkerzenöls verwendet.
Nachtkerze Heilwirkung

Die gelbblühende Pflanze enthält neben Eiweißen und Flavonoiden Gamma-Linolensäure, Lignin, Zellulose. Sie wirkt unter anderem
- beruhigend,
- blutreinigend,
- entspannend,
- entzündungshemmend und
- krampflösend.
Anwendungsgebiete
In der Naturheilkunde wird die Nachtkerze eingesetzt bei
- Akne
- Asthma
- Ekzemen
- Erhöhten Cholesterinwerten
- Frauenleiden
- Husten
- Magendarmbeschwerden
- Neurodermitis
Doch auch in der heimischen Küche findet sie Anwendung:
- Als Salat
- Gedünstet
- Samen als Gebäck
- Wurzel gekocht oder roh
Sämtliche Pflanzenteile sind zum Verzehr geeignet, wobei der Stängel geschmacksneutral ist und daher eher selten seinen Weg auf den Teller findet.
Nachtkerze Überwinterung
Die Gemeine Nachtkerze ist winterhart und benötigt keinen speziellen Schutz während der kalten Jahreszeit.
Symbolgraphiken: © aga7ta, Andrea, Christine – stock.adobe.com
Gott sei dank schreibt mal jemand, dass die Pflanze essbar ist. Ich verwende bereits seit Jahren die Nachtkerze für diverse Speisen und werde deswegen immer belächelt. Jetzt kann ich immer auf Gartenbista verweisen. Vielen Dank