
Der Rotschleierfarn wird inzwischen von vielen Gärtner geschätzt. Die anspruchslose Pflanze, im Frühjahr kupferrot und später sattgrün, setzt in jeder Jahreszeit farbliche Akzente im Garten. Der Farn ist nicht nur hübsch anzusehen, er kann auch lästige Schnecken fernhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) – Pflegetipps für Schnellleser:
- Allgemeine Infos zum Rotschleierfarn
- Rotschleierfarn Bilder-Galerie
- Rotschleierfarn – Standort
- Rotschleierfarn – Boden
- Rotschleierfarn pflanzen
- Rotschleierfarn pflegen
- Rotschleierfarn schneiden
- Rotschleierfarn – Vermehrung
- Rotschleierfarn überwintern
- Rotschleierfarn – Krankheiten und Schädlinge
Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) – Pflege Steckbrief von Gartenbista
Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) – Pflegetipps für Schnellleser:
- Standort: absonnig, im Halbschatten
- Boden: nährstoffhaltig, humos, kalkarm, feucht
- Pflanzzeit: ganzjährig, bevorzugt zwischen März und Mai
- Pflanzen: zwischen blühenden Pflanzen, unter Bäumen
- Boden/ Erde: Gartenerde, Rhododendronerde mit Kompost gemischt
- Pflanzabstand: ca. 60 cm
- Kübelhaltung: sehr gut geeignet
- Vermehrung: Teilen, vermehren durch Sporen, kompliziert und benötigt viel Zeit
- Aussaatzeit: Spätsommer
- Gießen: gleichmäßig feucht halten, kalkarmes Wasser verwenden
- Düngen: mit Kompost, empfehlenswert auch mit Brennnesseljauche
- Schneiden: kann im Frühjahr geschnitten werden
- Überwinterung: im Freien, dünne Schicht Laub, Kübel etwas mehr vor Frost schützen
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 75 cm
- Giftig: wie alle Farne, giftig
- Heilwirkung: früher Heilmittel bei Bandwürmern, wirkt schmerzstillend, heute keine Verwendung mehr
- Gelbe / braune Blätter: Was tun? für mehr Feuchtigkeit (Boden/Luft) sorgen
- Schädlinge: Dickmaulrüssler, der Farn vertreibt Schnecken
Allgemeine Infos zum Rotschleierfarn
Der Rotschleierfarn gehört der Familie der Wurmfarngewächse an und ist eine Gefäßsporenpflanze.
Diese Pflanzen bilden keine Blüten aus, demzufolge auch keine Samen. Sie vermehren sich durch Sporen.
Farne sind Fossilien aus dem Karbon. Sie gehören zu den ältesten der heute noch vorkommenden Pflanzen. Schon vor 350 Millionen Jahren wuchsen sie in riesigen Wäldern auf der Erde. Fossilienfundstücke mit Abdrücken der Urpflanzen werden oft in Museen ausgestellt.
Abgestorbene Farne gingen in Mooren und Sümpfen unter. Schichten abgestorbener aus Pflanzen und Geröll entstanden. Der Druck der entstand, presste das Wasser aus den Ablagerungen. Die zu Torf gewordenen Pflanzenteile versteinerten und werden heute als Kohle abgebaut.
Farne sind heute immer noch weltweit zu finden, allerdings wesentlich kleiner als ihre Vorfahren vor Millionen von Jahren.
Der Rotschleierfarn stammt aus Wäldern Ostasiens.

Die Bezeichnung Schleierfarn erhielt der Farn, aufgrund des dünnen Blatthäutchens, das Insidium, das wie ein Schleier die jungen Sori bedeckt.
Sorus ist eine Ansammlung von Sporangien. In den Sporangien reifen die Sporen. Sind die Sporen ausgereift und bereit zur Fortpflanzung, zieht sich das Insidium zusammen und fällt schließlich ab.
Die rotbraunen Sporenkapseln öffnen sich bei trockenem Wetter, die Sporen werden hinausgeschleudert und können sich vermehren.
Der Farn pflanzt sich erst nach dem Generationswechsel, dem Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung, fort. Das erklärt auch die lange Keimzeit des Farns.
Dryopteris ist griechisch, Drys ist die Eiche und pteris ist der Farn.
Ein Hinweis darauf, dass die Pflanze früher in Eichenwäldern verbreitet war.
Der Rotschleierfarn kann bis zu 75 cm groß werden und ist heute in vielen europäischen Gärten als Zierpflanze beliebt. Gärtner haben die Gestaltungsmöglichkeiten und die Schönheit des pflegeleichten Farns erkannt, so dass er nicht mehr stiefmütterlich in die dunkelsten, tristen Ecken des Gartens verbannt wird.
Der Farn gedeiht sowohl an verschiedenen Plätzen im Garten als auch auf dem Balkon oder in Kübeln. Die Pflanze ist immergrün, auch im Winter behalten die Wedel des winterharten Farns ihre sattgrüne Farbe.
Blätter werden beim Farn als Wedel bezeichnet.
Im Frühjahr treibt der Farn neu aus. Die sich langsam entrollenden Wedel sind erst kupferrot, später dann rötlich-gelb. Der Rotschleierfarn ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr Farbe in den Garten bringen.
Ganz ohne Blüten, setzt er mit seinen rötlichen, jungen Trieben bunte Tupfer überall im Garten.
Sattgrün sind die Wedel erst, wenn sie vollkommen ausgebildet sind. Dann bieten sie einen einzigartigen Kontrast zu blühenden Blumen und Sträuchern und heben deren vielfältige Farben hervor.
Im Winter, im verschneiten Garten, ragen dann seine sattgrünen Wedel aus dem Schnee.
Der buschige Farn ist sehr langlebig und passt sich an verschiedenen Stellen im Garten hervorragend ein.
Die Pflanze wächst aufrecht mit gebogenen, überhängenden Wedeln. Die Wurzeln liegen dicht unter der Erde und bilden ein dichtes Geflecht.
Die Wedel des Rotschleierfarns sind länglich und zweifach gefiedert. Sie werden aus 10-15 Paaren Fiederblätter gebildet. Die Fiederblätter stehen gegenständig und werden bis zu 20 cm lang. Die Blätter wiederum werden aus Fliederblättchen gebildet. Die Blättchen, meist 10-15 Paare, erreichen eine Länge von ca. 3 cm.
Der Farn kann mehrmals im Jahr neue Wedel austreiben. Die ausladenden Wedel sind sehr widerstandsfähig und knickfest.
Rotschleierfarn Bilder-Galerie
Rotschleierfarn – Standort
Als Waldbewohner liebt der Rotschleierfarn absonnige, halbschattige Plätze. Optimal sind waldähnliche Lebensbedingungen für den Farn.
Der Standort des Farns sollte nicht zu dunkel sein. Auch möchte er etwas Platz haben und nicht zwischen andere Pflanzen gequetscht werden.
Im Garten hübsch anzusehen ist der Farn beispielsweise in einem Farnbeet mit anderen Farnen und Gräsern oder zwischen blühenden Pflanzen, wie dem tränenden Herz, Anemonen und vielen anderen.
Gartenbista-Tipp: Gut geeignet ist die Pflanze zur Gestaltung eines Themengartens, z.B. Garten nach japanischer oder chinesischer Art.
Rotschleierfarn – Boden
Auch der Boden sollte den Waldverhältnissen ähnlich sein. Der Rotschleierfarn steht den Wasserpflanzen sehr nahe – bei ausreichender Feuchtigkeit gedeiht er prächtig.
Ein nährstoffhaltiger, humusreicher und feuchter Boden ist ideal für den Farn.
Außerdem sollte der frische, durchlässige Boden kalkarm sein.
Mit untergemischtem Laubkompost können Sie einige, nicht optimale Böden verbessern.
Rotschleierfarn pflanzen
Die beste Pflanzzeit liegt zwischen März und Mai, der Farn kann aber auch in anderen Monaten gepflanzt werden.
Bereiten Sie den Boden vor dem Pflanzen gut vor:
- empfehlenswert ist, den Boden umzugraben um ihn aufzulockern
- jäten, dabei Unkraut mit der Wurzel entfernen
- mit Kompost, Torf oder Hornspänen anreichern
- stellen Sie die Pflanze ins Wasser, damit sich das Rhizom gut vollsaugen kann
- in der Zwischenzeit heben Sie ein Pflanzloch von der doppelten Größe des Rhizoms aus
- halten Sie dabei genügend Abstand zu anderen Pflanzen ein
- die Pflanze so tief eingraben, wie sie vorher (im Topf) stand
- die Erde andrücken und großzügig gießen
Rotschleierfarn pflegen

Da sich der Rotschleierfarn in einer feuchten Umgebung am wohlsten fühlt, sollte sowohl die Erde als auch die Luft sollte stets feucht sein. Tun Sie der Pflanze etwas Gutes, besprühen Sie den Rotschleierfarn öfters mit Wasser.
Die Erde am Wurzelballen darf nicht austrockenen, Staunässe sollte jedoch auch nicht entstehen. Zum Gießen möglichst kalkarmes Wasser verwenden.
Bedenken Sie, an einem kalten Standort braucht das Gewächs weniger Wasser, als an einem warmen Ort.
Zum Düngen eignet sich mineralischer Dünger nicht. Reifer Kompost ist für den Rotschleierfarn vollkommen ausreichend.
Lassen Sie abgestorbenen Wedel einfach auf dem Boden liegen. Der Boden wird durch den daraus entstehenden Kompost natürlich gedüngt. Die Laubdecke reduziert außerdem das Verdunsten wertvoller Feuchtigkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass an diesen Stellen kein Unkraut wachsen kann.
Gartenbista-Tipp: Düngen Sie den Farn mit Brennnesseljauche, der hohe Stickstoffanteil sorgt dafür, dass die Wedel besonders kräftig und sattgrün werden.
Rotschleierfarn schneiden
Den Rotschleierfarn zu schneiden, ist nicht notwendig.
Wenn Sie möchten, können Sie die Pflanze im Frühjahr zurückschneiden
- abgeknickte oder braune Wedel können abgeschnitten werden (liegenlassen)
- dabei darauf achten, dass keine neu austreibenden Wedel verletzt werden
Rotschleierfarn – Vermehrung
Farne blühen nicht, sie können also keine Samen bilden. Der Rotschleierfarn pflanzt sich durch seine Sporen fort. An der Unterseite der Blätter reifen die Sporen in Sporenkapseln. Im Spätsommer fallen die ausgereiften Sporen auf den feuchten Boden. Etwa 3 Monate nach dem Ausfallen vergehen, bis erste Vorkeimlinge sichtbar werden.
Bis eine Jungpflanze herangewachsen ist, dauert es über ein Jahr.
Einfacher und schneller vermehren Sie die Pflanze, indem Sie die Wurzel teilen:
- das Rhizom wird im Frühjahr ausgehoben und mit dem Spaten in Stücke mit mindesten 1 Triebknospe geteilt
- die Wurzelstücke einzeln in Pflanzbehälter mit Anzuchterde einsetzen
- die Erde konstant feucht halten
- die Töpfe verbringen den Winter an einem hellen und frostfreien Platz Ort
- bis zum Frühjahr können sich die jungen Pflanzen dann soweit entwickeln, dass sie in den Garten ausgepflanzt werden können
Eine weitere einfache Variante ist, den Farn mittels der Brutknollen zu vermehren:
- Die Brutknollen befinden sich an den Unterseiten der Wedel, entlang der Mittelrippe.
- im Spätsommer, wenn die Knollen ausgereift sind, wird ein Wedel flach an den Boden gedrückt
- mit Drahtklammern den Wedel an mehreren Stellen so fixieren, dass er am Boden haften bleibt
- nach einigen Wochen bilden die Brutknollen Wurzeln aus und die ersten jungen Triebe werden sichtbar
- die jungen Pflänzchen werden voneinander getrennt und einzeln in Töpfe mit einer feuchten, torfhaltigen Erde gesetzt
- Tüten mit Luftlöchern über die Töpfe gestülpt sorgen dafür, dass sich die Luft mit Feuchtigkeit anreichern kann
- die jungen Pflanzen wachsen zu kräftigem Farn heran, der in den Garten ausgepflanzt werden kann
Möglich ist auch, den Wedel in einzelne Abschnitte zu teilen und die Teilstücke in Aussaatschalen wurzeln zu lassen.
Rotschleierfarn überwintern

Der Rotschleierfarn überwintert im Freien problemlos. Bis ca. – 12°C kann Frost ihm nichts anhaben.
Optimal ist eine leichte Schicht Laub um die Pflanze herum, so wie es im Winter-Wald der Fall wäre. Eine dünne Schicht ist ausreichend, eine dicke Schicht würde durch entstehende Feuchtigkeit zu faulen anfangen. Zusätzlich werden frühe Triebe durch das Laub vor spätem Frost gut geschützt.
Kübelpflanzen können regelrecht verdursten, wenn die Erde im Kübel gefriert. Sie müssen besser geschützt werden:
- den Boden mit Laub oder Reisig bedecken
- den Kübel mit Vlies umwickeln
- Kübel höherstellen
Rotschleierfarn – Krankheiten und Schädlinge
Schneckenfraß ist nicht zu befürchten – der Farn vertreibt die Schnecken.
Lediglich Dickmaulrüssler, sehr hartnäckige Schädlinge, nagen den Farn gerne an. Anzeichen sind Löcher und Ausbuchtungen an den Blättern.
Gegenmaßnahmen:
- Köderfallen, mit Nematoden (Fadenwürmer) präpariert, auslegen.
- Die Larven schädigen die Wurzel. Das verhindern Sie, indem Sie den Farn mit in Wasser aufgelöstem Nematodenpulver gießen.
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