Der Schnurbaum ist eine beliebte und pflegeleichte Kübelpflanze, die wegen ihrer aparten Blüten und der gefiederten Blätter begeistert. In diesem Beitrag erfahrt ihr alles zur Pflege des Schnurbaums im Wintergarten und auf der Terrasse.

Die fein gefiederten Blätter sind neben den gelben Glockenblüten die Hauptattraktion des Schnurbaums.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Schnurbaum
Der Schnurbaum gehört zur Gattung Sophora. Sie umfasst etwa 50 Arten, die in Neuseeland, Chile und Nordasien heimisch sind. Zu den bekannten und verbreiteten Arten dieser Gattung gehören Sophora prostrata, ein kleinbleibender Strauch mit gelb-orangenen Blüten, Sophora microphylla mit einem interessanten Muster der gebogenen Zweige und schließlich der Hauptart Sophora tetraptera. Sie wird auch als 'Goldregen Neuseelands' bezeichnet, womit ihre Blütenpracht und Farbigkeit unterstrichen wird.

Namensgebend sind die langen Fäden des Schnurbaums, die eben wie Schnüre aus den gelben Blüten wachsen.
Neben dem deutschen Namen Schnurbaum ist auch die in Neuseeland gebräuchliche Bezeichnung Kowhai (alternativ: Köwhai) zu finden. Der Kowhai kann sich in heimischen oder vergleichbaren Standorten bis zu einem bis zu 7 Meter hohen Baum entwickeln. Wenn er im Frühjahr blüht, leuchtet er strahlend gelb oder besser golden und hat seit Generationen die Neuseeländer begeistert.

Im späten Winter erscheinen die goldenen Blüten, die bis ins Frühjahr leuchtende Farben zeigen.
Da der Schnurbaum nicht winterhart ist, muss er hierzulande als Kübelpflanze kultiviert werden. In der hellen kühlen Überwinterung behält er die Blätter. Fehlt es an Licht, kann es aber auch zu Blattfall kommen. Der Wuchs ist verzweigt, die Zweige sind leicht gebogen, was der Pflanze einen wilden-urtümlichen Ausdruck verleiht. Dazu passen die gefiederten Blättchen, die paarig an langen Zweigenden wachsen. Die Blüte des Kowhai beginnt im Spätwinter und zieht sich bis ins mittlere Frühjahr. Die Blüten erscheinen in Büscheln und wirken glockenähnlich. Lange Staubfäden wachsen aus den Blüten heraus, wenn die Blüten welken, wachsen lange Schnüre, die dem Baum ihren deutschen Namen gegeben haben.
Die Pflege beim Schnurbaum
Neben seiner Blütenpracht ist sicher die leichte Pflege ein Vorteil des Kowhai. Wie immer ist zunächst der passende Standort entscheidend.
Der Standort
Die Pflanze braucht sowohl im Sommer als auch im Winter einen hellen, im Sommer sonnigen Standort. Auch wenn der eher kleine, gedrungene Wuchs auch zur Haltung als Zimmerpflanze einladen mag, ist das keine gute Idee. Der Schnurbaum benötigt ein Mindestmaß an Luftfeuchtigkeit, an der es in Wohnräumen regelmäßig fehlt. Im Winter ist ein Kalthaus-Winterquartier, wie es auch bei vielen mediterranen Pflanzen verwendet wird, ideal. Dieses ist kühl bei 5° bis 10° C und hell. Klassiker für die Überwinterung sind unbeheizte Treppenhäuser, Wintergärten, Gewächs- oder Gartenhäuser. Im Frühjahr nach dem Frost und unter Umständen während der Blüte geht es nach draußen, wo sich der Schnurbaum an einem hellen und sonnigen Platz gut entwickelt.
Gießen und Düngen
Auch beim Gießen ist der Schnurbaum nicht besonders anspruchsvoll. Er sollte moderat feucht gehalten werden. Im Winter, wenn die Pflanze ihre vegetativen Aktivitäten reduziert, darf sie nicht nass stehen, sondern verträgt nur eine leicht feuchte Erde. Gedüngt wird zurückhaltend in der Wachstumszeit von Mai bis August. Eine ein- bis zweiwöchige Gabe von Kübelpflanzendünger sorgt für ausreichend Nährstoffe.
Topf und Erde
Ein geeigneter Topf für den Schnurbaum benötigt einen guten Stand und unbedingt ein Abflussloch. Beim Umtopfen, das direkt nach Kauf des Schnurbaums erfolgen sollte, wird in das untere Fünftel oder Viertel des Topfes mit etwas Erde eine Drainageschicht für besseren Wasserabfluss gegeben. Diese Schicht besteht aus kleinen Steinchen, die Kies, Poroton oder Lavaschotter sein können. Darauf kommt dann eine dünne Erdschicht, auf die ihr den Ballen setzt. Die Erde zum Auffüllen des Topfes und zum Mischen der Drainageschicht ist nährstoffreich und dennoch durchlässig. Als Ersatz für den klimaschädlichen Torf empfehle ich Kokosfasern.
Die Überwinterung beim Kowhai
Wie schon vorher an verschiedenen Stellen angesprochen, ist die Überwinterung unproblematisch. Damit die zarten Blätter keinen Schaden nehmen, solltet ihr im Herbst mit dem Einräumen nicht zu lang warten. Es hängt von der Region ab, ab wann die Überwinterung startet. Mitte Oktober bis Anfang November ist üblicher Weise ein Zeitraum, in dem man hierzulande in vielen Regionen mit ersten Frösten rechnen muss. Im kühlen und hellen Winterquartier sollte der Schnurbaum genug Platz haben. Nicht weil er sehr groß wäre oder gar im Winter wachsen würde. Vielmehr geht es darum, dass er nicht von anderen großen Pflanzen beschattet wird. Ideal ist für die Überwinterung ein Raum in der Nähe des Hauses, bei dem man die spätwinterliche Blüte genießen kann.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur:
- Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
- Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen - der Traum vom Süden, München 2003
Schnurbaum winterhart ?
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Ihr Lubera Team