Der Eisenholzbaum Metrosideros excelsa ist eine der schönsten Pflanzen der neuseeländischen Flora. Diese ist -ähnlich der australischen Flora- durch besonders interessante Pflanzen geprägt, die es eben ursprünglich nur in Neuseeland gibt. Ihr könnt aber ein Stück Neuseeland auf eure Terrasse holen, wenn ihr einen Eisenholzbaum kauft. Was es dabei zu beachten gibt und wie der Eisenholzbaum gepflegt wird, zeige ich in diesem Beitrag.

In Neuseeland blüht er zu Weihnachten und trägt daher auch den Kosenamen 'Neuseeländischer Weihnachtsbaum'.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zu den Eisenhölzern der Gattung Metrosideros
Der Eisenholzbaum gehört zu den Myrtengewächsen und ist ein aufrecht wachsender Baum, der in seiner Ursprungsregion Höhen von bis zu 15 Metern erreichen kann. Diese Ursprungsregionen sind die Küstengebiete Neuseelands, wo es ganze Wälder mit Metrosideros excelsa gibt. Hierzuland lässt sich der Eisenholzbaum aber als Kleinbaum und Kübelpflanze kultivieren, so dass keine Angst bestehen muss, dass der Baum zu hoch wird. Er ist allerdings nicht winterhart, so dass die Kultur im Kübel ein Muss ist.

Feuerrote Staubfäden sind das Markenzeichen der Metrosideros Eisenhölzer.
Es gibt verschiedene Arten von Metrosideros-Bäumen, die im Schwerpunkt auf Neuseeland, aber auch im sonstigen Pazifikraum bis nach Japan verbreitet sind. Neben der hier im Mittelpunkt stehenden M. excelsea werden vor allem M. robusta als Nordinsel-Eisenholzbaum und M. umbellata als südliches Pendant, also Südinsel-Eisenholzbaum beschrieben. Von der Insel Hawai stammt die nicht minder schöne Art M. polymorpha. Insgesamt werden ca. 50 Arten der Gattung Metrosideros zugeordnet. Viele von Ihnen haben eine interessante Botanik. So können Metrosideros-Arten sowohl als Baum, Strauch oder Liane, also als ephiphytische Aufsitzerpflanzen wachsen.

Noch sind die Knospen des Eisenholzbaums unscheinbar, doch die Blüte ist spektakulär.
Knallrot und üppig - die Blüten
Besonders attraktiv sind die Blüten, die aus vielen roten Staubfäden bestehen. Damit hat der Eisenholzbaum eine gewisse Ähnlichkeit zum Zylinderputzer, bei dem ebenfalls rote Staubfäden die Hingucker sind. Nur wachsen die Staubfäden nicht zylinderförmig wie bei Callistemon, sondern eher als Dolde. Diese sogenannten Trugdolden schaffen es auf einen Durchmesser von bis zu 15 cm bei älteren Blättern. Sie erscheinen hierzulande nicht an Weihnachten, sondern von ca. Juni bis August. Die Pflanzen haben sich also an die geänderten Jahreszeiten angepasst (was nicht überraschen sollte, denn bei einer Pflanze gibt ja die Sonne den Takt und den Kalender vor).

Rot und üppig - die Blüten des Eisenholzbaums, im Hintergrund eine Clivienblüte
Laub und Holz
Neben den tollen Blüten, die die Hauptattraktion des Eisenholzbaums bilden, sollte man die Attraktivät der Blätter nicht unterschätzen. Sie sind länglich-oval und erreichen mit 5 bis 7 cm Länge eine elegante Form. Junge Blätter wirken auf einer feinen Behaarung silbrig, während ältere Blätter glänzend dunkelgrün sind. Die Oberfläche ist recht hart und widerstandsfähig.

Das silbrig behaarte Laub des Eisenholzbaums.
Aufklärung bedarf noch der Trivialname 'Eisenholzbaum' für Metrosideros excelsa. Er hängt mit dem spezifischen Gewicht des Holzes zusammen, das recht dicht und schwer ist. Noch schöner ist aber, dass die Neuseeländer den Eisenholzbaum zu ihrem 'Weihnachstbaum' gekürt haben. Die Blütezeit ist im neuseeländischen 'Sommer', in den auch Weihnachten fällt. Bei den Maori heißt der Baum P?hutukawa.

Das leuchtende Rot und das helle Grün des Eisenholzbaum bilden einen eleganten Kontrast.
Die Pflege beim Eisenholzbaum
Die Pflege des Metrosideros excelsa ist nicht kompliziert, es gibt aber einiges zu beachten, damit er regelmäßig und üppig blüht.
Der Standort für den Eisenholzbaum
Im Sommer benötigt der Baum einen vollsonnigen Standort. Achtet also darauf, dass er von morgens bis abends Sonne bekommt. Bei noch kleineren Pflanzen solltet ihr darauf achten, dass sie erhöht stehen, denn ansonsten werden sie von größeren Pflanzen oder Gartenmöbeln überschattet.

In der Kübelkultur kann der Eisenholzbaum als kleiner Kübelstrauch gehalten werden.
Wenn das Lichtangebot stimmt, kann neben der Terrasse oder einem Balkon auch ein Wintergarten als Standort dienen. Auch als Zimmerpflanze wird Metrosideros excelsa angeboten. Ausreichendes Licht ist in jedem Fall wichtig, um eine üppige Blüte und ein schönes Wachstum zu erreichen.
Gießen und Düngen
Als Vertreter der maritimen neuseeländischen Flora muss der Eisenholzbaum dauerhaft leicht feucht gehalten werden. Trockenheit oder Staunässe sind dagegen ungünstig und führen zu Blattverlust. Das gilt auch für die Pflege des immergrünen Baums im Winter. Allerdings nimmt dann der Verdunstungsgrad ab, so dass weniger gegossen werden muss als an heißen Sommertagen.

Auch in einem helleren Orange kommt die Eisenholzblüte vor.
Bei der Düngung ist ein Kübelpflanzendünger als Volldünger gut geeignet, der alle ein bis zwei Wochen -je nach Witterung und Wachstum- bei der Pflanze verabreicht wird. Der Dünger wird in Pulverform ins Gießwasser gegeben, wo er sich auflöst. Bei der Düngung sollte durchdringend gegossen werden, damit die Nährstoffe auch bei den Wurzeln ankommen. Die Düngeperiode dauert von April bis August oder September.
Der Schnitt bei Metrosideros excelsa
Der Eisenholzbaum ist sehr schnittverträglich. Das ist nicht nur günstig sondern auch nötig, denn der Baum muss für die Überwinterung kleingehalten werden. Man kann ihn sogar zu einem Formschnitt erziehen, allerdings tritt dann aufgrund häufigen Schneidens die Blüte in den Hintergrund. Der Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, damit die nächste Blüte nicht beeinträchtigt wird. Ist eine Pflanze einmal deutlich zu groß geworden, kann sie ordentlich zurückgeschnitten werden. Regelmäßiges, jährliches Schneiden fördert die Verzweigung und eine kompakte Krone.

Knospen und Blüten von Metrosideros excelsea
Die Überwinterung beim Eisenholzbaum
Das Winterquartier sollte analog zum Sommerstandort hell sein, allerdings nicht warm. Eine kühle Überwinterung um die 5° C führt zu einer Winterruhe, die wiederum eine günstige Auswirkung auf die Blüte hat. Besonders gut geeignet ist also ein Kaltwintergarten, der gerade frostfrei ist. Dazu kann man einen Frostwächter* als Heizung einsetzen. Die Überwinterung ist also sehr ähnlich zur Überwinterung von Zitruspflanzen, die ebenfalls kühl und hell überwintern. Sie beginnt beim Eisenholzbaum im späten Oktober oder November und dauert bis März oder April.

Manchmal erscheinen die Blüten zunächst im Verborgenen, es lohnt sich also hinzuschauen.
Die Pflege von Metrosideros excelsa sollte man auch trotz Winterruhe nicht völlig vernachlässigen. Kommt die Wintersonne zum Vorschein kann es im Wintergarten auch durchaus wärmer werden. Dann steigt die Verdunstung und damit der Wasserbedarf an. Der Eisenholzbaum muss gegossen werden. Trockenheit führt zu Blattverlust, also sollten Sie damit vorsichtig umgehen.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005.
SV 95
Hallo!
Ich habe den NZ-Christmas Tree ausgesät, als Lichtkeimer ohne Erd-Bedeckung in Ansaat-Töpfchen, die im Mini-Gewächshaus stehen. Täglich besprühe ich sie.
Seit drei Wochen tut sich jedoch nichts.
Gleiches gilt für den Australischen Becherfarn und die Mount Cook Lilly.
Was mache ich falsch?
Danke und freundliche Grüße!
Hallo,
nach meiner Erfahrung sind drei Wochen eine sehr kurze Zeit für Lichtkeimer. Gehen Sie mal eher von sechs bis acht Wochen aus. Ich habe gerade die Kanarische Glockenblume zum Keimen gebracht (auch als Lichtkeimer). Statt der veranschlagten vier Wochen waren es sieben.
Also: Geduld ist alles - und schön feucht halten (aber nicht ertränken).
Viele Grüße und schöne Ostern
Dominik Große Holtforth