Die Gemeine oder Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) ist ein gut verzweigtes, sommergrünes Laubgehölz. Sie ist ein wertvoller, einheimischer Blütenstrauch, der als Bienenweide und Vogelnährgehölz Bedeutung hat. Wir verraten Dir, was Du bei der Pflanzung, Pflege und Schnitt dieser Heckenpflanzen beachten musst. Im Lubera-Shop kannst Du Heckenkirschen kaufen und im eigenen Garten kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
Wuchs und Aussehen der Heckenkirsche
Die Heckenkirsche ist ein breit aufrechter, reich verzweigter Strauch. Die Grundtriebe wachsen senkrecht aus dem Boden und verzweigen sich in waagerechten, überhängenden Seitenästen. Die Triebe sind hohl und ihr Holz knochenhart. Ihnen verdankt die Art ihren wissenschaftlichen Namen „xylosteum“. Der leitet sich von den Begriffen „xýlon“ für „Holz“ und „ostéon“ für „Knochen“ ab. Die Rinde ist hellbraun bis grau.
Mit seiner Wuchshöhe von 2 bis 3 Metern passt dieser Strauch auch in kleine Gärten. Er eignet sich auch gut als Heckenpflanze. Das sommergrüne Laub ist hellgrün und auf beiden Seiten von feinen, weissen Haaren bedeckt.

Bild: Die Winter-Duftheckenkirsche ist eine kleinbleibende Sorte mit einer Höhe von etwa 2 Meter. Sie ist gut für Pflanzgefässe geeignet.
Blüten und Früchte
Die Blüten der Heckenkirsche sind weiss. Sie erscheinen von Mai bis Juni paarweise in den Blattachseln und werden von Hummeln bestäubt. Verschiedene Wildbienenarten sammeln an ihnen Nektar und Pollen. Die Bezeichnung Rote Heckenkirsche leitet sich von den leuchtend roten Beeren ab, mit denen sich der Strauch ab August schmückt. Die Früchte sind eine wertvolle Nahrung für Singvögel, für den Menschen aber schwach giftig.
Heckenkirsche pflanzen
Im Frühjahr ist die beste Pflanzzeit für Lonicera xylosteum. Dann haben die Pflanzen bis zum ersten Frost genug Zeit, sich gut zu verwurzeln.
Standort und Boden
Der Standort kann sonnig bis halbschattig sein. In der Natur wächst die Heckenkirsche in Laub- und Nadelmischwäldern und Gebüschen. Als Zierpflanze ist sie vielseitig verwendbar. Heckenkirschen sind stadtklimafest und frosthart. Sie tolerieren Streusalz, vertragen Wind, Schatten, Hitze und Trockenheit. Ausserdem leiden sie nicht unter Wildverbiss und haben eine sehr gute Regenerationsfähigkeit. Als Flachwurzler bildet die Heckenkirsche ein reich verzweigtes Wurzelwerk, das den Boden festigt.
An den Boden stellt dieser robuste Strauch keine Ansprüche. Ideal sind locker humose, kalkhaltige, tiefgründige Lehm- und Tonböden. Geeignet sind aber alle leicht sauren bis stark kalkhaltigen Böden, die auch trockener oder salzhaltig sein dürfen.
Pflanzanleitung und Verwendung als Hecke
Wenn Du eine Hecke anlegen möchtest, kannst Du die Jungpflanzen mit einem Abstand von 30 bis 50 cm einsetzen. Für Solitärsträucher ist ein Pflanzabstand von 2 bis 3 Metern sinnvoll, damit sich die Heckenkirschen voll entfalten können.
Grabe ein Pflanzloch, das doppelt so tief und doppelt so breit ist wie der Wurzelballen. Lockere den Grund und die Seiten gut auf und entferne die Verdichtungen und störende Steine. Auf humusarmen Böden solltest Du Kompost oder organischen Dünger unter den Erdaushub mischen. Fülle dann die Grube so weit auf, dass der eingesetzte Wurzelballen oben mit der Erdoberfläche auf einer Ebene liegt. Tritt die Erde gut an und wässer sie gründlich, damit die Wurzen eingeschlämmt werden und einen guten Bodenschluss haben.

Bild: Namensgebend für die Rote Heckenkirsche sind ihre auffälligen, leuchtend roten und im Herbst gut sichtbaren Beeren. Diese sind bei Vögeln sehr beliebt, aber für den Menschen giftig.
Heckenkirschen aussäen
Bei der Nachzucht aus Samen musst Du einige Details beachten. Zum einen können Heckenkirschen von anderen Lonicera-Arten bestäubt werden. Eine sortenreine Vermehrung aus Samen ist darum schwierig. Ausserdem stellt die natürliche Keimhemmung ein Problem dar. Das Fruchtfleisch enthält Substanzen, die das Keimen der Samen verhindert. In der Natur passieren die Beeren aus dem Grund zunächst den Verdauungstrakt von Vögeln. Dazu keimen sie erst, im Frühjahr, nachdem sie über Winter einem Kältereiz ausgesetzt waren. Für eine gute Keimung musst Du das Fruchtfleisch vollständig abwaschen und die Saat acht bis zwölf Wochen kalt lagern.
Pflege von Lonicera xylosteum
Die Rote Heckenkirsche ist robust und anspruchslos. Sie können zur Verbesserung der Nährstoffversorgung im Frühjahr den Boden unter den Sträuchern mit Kompost mulchen, Schafwollpellets oder Hornspäne einarbeiten oder mit einem mineralischen Volldünger düngen. Eine Schicht Rindenmulch oder Herbstlaub schützt den Boden vor Austrocknung. Ein Winterschutz ist nicht notwendig. Die Gemeine Heckenkirsche ist frosthart bis etwa -40 °C.
Heckenkirschen schneiden
Lonicera xylosteum hat jedes Jahr einen Zuwachs von 35 cm in der Höhe und etwa 30 cm in der Breite. Sie können die Büsche nach der Blüte zurückschneiden und auslichten, wenn sie zu gross geworden sind. Durch Formschnitt lassen sich die Sträucher zu Hecken erziehen. Eingekürzte Triebe verzweigen sich, sodass die Hecke durch den Schnitt dichter wird. Die abgeschnittenen Zweige können für die Stecklingsvermehrung genutzt werden.
Vegetative Vermehrung
Eine Vermehrung ist durch Ableger, Stecklinge und Samen möglich.
Triebe, die den Boden berühren, bewurzeln sich von allein. Sie können auf der Erde fixiert und nach der Bewurzelung abgetrennt und verpflanzt werden. Stecklinge schneidest Du zwischen April und Juli. Geeignet sind Teilstecklinge mit 1 bis drei Knospen und 15 bis 20 cm Länge. Diese werden bis zur obersten Knospe in die Erde gesteckt. Sie bewurzeln sich und treiben bis zum Herbst aus.
Pflanzenschutz
Pflanzenschutzmassnahmen sind bei Heckenkirschen nicht notwendig. Die Gehölze sind nicht anfällig für Krankheiten. Lediglich Blattläuse treten gelegentlich auf. Gegen diese Schädlinge kannst Du eine Schmierseifenlösung verwenden, die auf die betroffenen Pflanzenteile sprühst.