
Der Huflattich, Tussilago farfara, ist eine der wichtigsten Pflanzen der Naturheilkunde. Bereits seit vielen Jahrhunderten ist seine positive heilende Wirkung bekannt. Ob an Wegesrändern, in Steinbrüchen, an Böschungen oder in heimischen Gärten: die kleine, gelb blühende Pflanze fühlt sich überall zuhause. Taucht sie irgendwo auf, so ist sie ein Indikator für kalkhaltige Böden, denn nur auf diesen kann sie richtig gut gedeihen. Was gibt es sonst noch über den Huflattich zu wissen?
Inhaltsverzeichnis
Huflattich Steckbrief für Schnellleser
- Inhaltsstoffe: Mineralstoffe; Schleim- und Gerbstoffe; Pyrrolizidinalkaloide
- Heilwirkung: schleimlösend; entzündungshemmend; entkrampfend
- Ernährung: sämtliche Pflanzenteile
- Weitere Verwendungsmöglichkeiten: Rauchen; Körperpflege
- Ernte: abhängig von Pflanzenteilen

Wissenswertes
Der Huflattich, Tussilago farfara, gehört zur Familie der Korbblütler (Astereceae), und ist auch unter den Bezeichnungen Hufblatt, Breitlattich oder Ackerlatsche bekannt. Beheimatet ist er in Europa, Asien, Nordamerika und einigen Teilen Afrikas. 1994 ist er zur Heilpflanze des Jahres gekürt worden.
Aus bis zu zwei Meter langen Wurzeln, die aus einem Wurzelstock wachsen, treibt die Pflanze immer wieder aus. Sie selbst ist zwar einjährig, jedoch verbleibt der Wurzelstock den Winter über im Boden, so dass sich im folgenden Frühling erneut kleine Huflattichblüten zeigen werden.
Bereits im sehr zeitigen Frühjahr zeigen sich die ersten Huflattichblüten, welche von ihrer Optik her stark an Löwenzahnblüten erinnern. In einem strahlenden Gelb verschönern sie die ansonsten noch sehr winterliche Landschaft und werden von Bienen und anderen Insekten bestäubt. Sind sie verblüht, sorgt die Pflanze selbst für ihre Vermehrung: aus den Blüten bilden sich Samen, die – ähnlich wie Löwenzahn – in alle Richtungen davonfliegen. Wo sie landen, samen sie sich aus.
Erst, wenn die Selbstaussaat erledigt ist, bilden sich die Blätter der kleinen Heilpflanze: zunächst erscheinen sie zusammengerollt; später entrollen sie sich entlang des Stängels. Sie sind hufeisenförmig geformt, die Oberseite ist grün, die Unterseite grau und filzig behaart, und sie verströmen einen balsamartigen Duft.
Während die Blätter eine Breite von bis zu 20 cm erreichen können, kann die komplette Pflanze bis zu 30 cm hoch werden.
Huflattich Inhaltsstoffe
Kaum eine andere Pflanze enthält derart viele Mineralstoffe wie der Huflattich:
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Kieselsäure
- Magnesium
- Zink
Die Schleim- und Gerbstoffe, die der Tussilago farfara beinhaltet, wirken unterstützend in der naturheilkundlichen Therapie bei Bronchialerkrankungen. Nicht zuletzt wegen ihnen zählt der Huflattich zu den wichtigsten Pflanzen, welche gegen derartige Krankheiten eingesetzt werden können. Während sich die Schleimstoffe wie ein Schutzmantel um die Schleimhäute legen, festigen die Gerbstoffe sie. Durch die vielen Mineralien werden die angegriffenen Schleimhäute langsam wieder aufgebaut.
Neben den positiven Eigenschaften, die diese Pflanze besitzt, sind jedoch auch ihre etwas negativen Inhaltsstoffe zu erwähnen: Huflattich enthält Pyrrolizidinalkaloide, welche bei häufigem Verzehr leberschädigend wirken können. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Einnahme von Huflattich nicht über einen Zeitraum von vier Wochen hinaus durchzuführen. Dabei geht es jedoch ausschließlich um jene Pflanzen, die in freier Natur gewachsen und dort gesammelt worden sind. Huflattichtee, welcher im Fachhandel käuflich erworben werden kann, enthält jene Alkaloide nicht. Dasselbe gilt für Huflattich, der aus Samen gezogen wird, die im Fachhandel erhältlich sind.
Achtung: Trotz seiner überwiegend positiven Eigenschaften sollten Schwangere, stillende Frauen sowie Kinder keinen Huflattich zu sich nehmen!

Heilwirkung
Der Huflattich wird überwiegend bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt, da er
- schleimlösend,
- entkrampfend,
- erweichend und
- entzündungshemmend ist.
So gilt er als eine der wichtigsten Heilpflanzen bei
- Asthma
- Bronchitis
- Brustfellentzündung
- Erkältung
- Heiserkeit
- husten
- Kehlkopfentzündung.
Doch nicht nur bei derartigen Erkrankungen wird der Tussilago farfara eingesetzt. Auch bei
- Fieber
- Frühjahrsmüdigkeit
- Wunden
- Neuralgien
- Ekzemen
- Furunkeln
- Magen-Darm-Beschwerden
ist er ein guter Unterstützer der Heilung. Zudem wirkt er appetitanregend, weswegen er auch bei Essstörungen angewendet werden kann.

Huflattich ist essbar
Die kleine Pflanze wird nicht nur in der Naturheilkunde geschätzt, sondern auch in der Ernährung. Verwendet werden sämtliche Pflanzenteile.
- Blüten: Dekoration; Salat
- Blütenstängel: Salat; gegart als Gemüse
- Knospen: Salat
- Blätter: Salat; gegart als Gemüse; als Würzkraut; als Suppenzutat
- Wurzeln: Bratlinge; gekocht als Gemüse
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Huflattich
In früheren Zeiten haben die Menschen getrocknete Huflattichblätter in Pfeifen oder als Zigaretten geraucht. Diese Methode führte – im Gegensatz zu Tabakrauch – nicht zu Erkrankungen der Atmungsorgane, sondern bewirkte das genaue Gegenteil: der Rauch des Huflattichs wirkt entkrampfend und trägt somit dazu bei, dass sich festsitzender, zäher Schleim aus den Bronchien lösen kann.
Heutzutage ist es eher selten, dass jemand Tussilago farfara raucht. Die Heilwirkung des Rauchs dieses Krautes wird sich jedoch auch heute noch zu nutzen bemacht: getrocknete Huflattichblätter werden in einer Räucherschale verbrannt. Das Einatmen dieses Rauches wirkt ebenso entkrampfend wie seinerzeit das Rauchen des Krautes.
Huflattich zur Körperpflege
Auch kann Huflattich zur Körperpflege eingesetzt werden. Speziell bei fettigen Haaren sowie fettender Haut ist ein Absud aus dieser Heilpflanze sinnvoll. Dieser kann leicht selbst hergestellt werden:
- Einen Liter Wasser erhitzen
- Vier Huflattichblätter hinzugeben
- Aufkochen
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Sowohl zum Einmassieren in die Kopfhaut als auch zum Waschen des Gesichts/Körpers wird dieser Absud verwendet.
Lubera-Tipp: Ein Fußbad in diesem Absud sorgt fürs Abschwellen strapazierter Füße.
Ernten
Wann eine Huflattich Ernte erfolgt, ist abhängig davon, welche Pflanzenteile verwendet werden sollen:
- Blüten sowie Blütenstängel werden bereits im zeitigen Frühjahr geerntet
- Blätter können dann geerntet werden, wenn sie sich zeigen, bis hin zum ersten Frost
- Die Wurzel Ernte erfolgt ab September

Huflattichtee herstellen
Ein echter Huflattichtee wird aus
- Blättern und
- Blüten
hergestellt. Diese werden nacheinander gesammelt und getrocknet. Nach der Trocknung werden sie vermischt, da die beste Wirkung durch die gemeinsame Verwendung beider Pflanzenteile entsteht.
- Zwei Teelöffel der Mischung in eine Tasse geben
- Mit 250 ml kochendem Wasser übergießen
- 10 Minuten ziehen
- Lassen
- Abseihen
Der Tee kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.
Bitte beachten Sie, dass gartenbista-Artikel nicht den fachlichen Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Physiotherapeuten ersetzen können. Außerdem übernehmen weder der Autor noch gartenbista das Risiko für eine Eigenbehandlung aufgrund dieses Artikels.
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