Der Peregrinastrauch Jatropha integerrima gehört mit seinen feuerroten Blüten zu den Kübelpflanzen, die farbenfrohe Glanzlichter auf Balkon und Terrasse setzen. Bedenkt man seine subtropische Herkunft, ist der Peregrinastrauch sehr pflegeleicht und vor allem blühfreudig. Wie ihr ihn auf Balkon und Terrasse sowie im Wintergarten kultivieren könnt, zeige ich in diesem Beitrag.

Mit seinen zahlreichen Blüten gehört der Peregrinastrauch zu den besonders attraktiven Kübelpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zu Jatropha integerrima
Die Gattung Jatropha, zu der der Peregrinastrauch gehört, ist eine große tropische bis subtropische Gattung mit ca. 190 Arten. Ihre ursprüngliche Heimat umfasst sowohl das tropische Afrika als auch Südamerika. Sie gehören zu den Wolfsmilchgewächsen und haben daher auch einen milchigen Pflanzensaft. Zur Gattung Jatropha gehören sowohl kleine Gehölze, also Sträucher und Bäume, als auch Stauden. Neben Jatropha integerrima ist noch die Purgiernuss Jatropha curca und der Guatemalarhabarber Jatropha podagrica bekannt, der auch Flaschenpflanze genannt wird. Namensgebend für die nicht essbare Pflanze ist der flaschenförmige Stamm, der ein wenig an einen Elefantenfuss (Beaucarna recurvata) erinnert. Die Frucht der hochgiftigen Purgiernuss wurde in vorherigen Jahrhunderten als Abführmittel verwendet. Wegen ihrer drastischen Wirkung hat man für sie das lateinische purgare = reinigen zur Namensgebung verwendet.

Die Blüte des Peregrinastrauch ist leuchtend und unaufdringlich zugleich.
Herkunft und Namen
Jatropha integerrima ist da weit harmloser, wenngleich ebenfalls ein reiner Zierstrauch. Ein Hauptverbreitungsgebiet ist Kuba. Neben der aus dem Englischen stammenden Bezeichnung Peregrinastrauch wird er auch als Korallenstrauch oder Spicy Jatropha, also 'würziger Jatropha' bezeichnet. Nicht verwechseln darf man ihn mit dem Korallenbaum aus der Gattung Erythrina. Allerdings ist auch der Peregrinastrauch nicht essbar. Die Bezeichnung 'Spicy', also 'würzig' bezieht sich eher auf die knalligen Farben der karmesinroten Blüten, die die Hauptattraktion von Jatropha integerrima sind.

Die dreilappigen Blätter von Jatropha integerrima
Wuchs und Blätter
Die Pflanze ist ein je nach Überwinterung immergrüner Kübelstrauch, der in der Kübelkultur bis zu 2 Metern hoch werden kann. Er hat eine gleichmäßige Krone und schöne weitgehend dreilappige Blätter. Darüber thronen vom Frühjahr bis zum Sommer die zahlreichen feuerroten Blüten, die Jatropha integerrima zu einem echten Hingucker machen. Äste und Zweige wachsen schön und gleichmäßig verzweigt.

Die Blüten beim Peregrinastrauch wachsen in kleinen Bündeln.
Die Pflege beim Peregrinastrauch
Bei der Pflege hilft das Wissen über die tropische bis subtropische Herkunft von Jatropha. Die größeren Blätter deuten an, dass J. integerrima keineswegs die volle Sonne benötigt. Mit einer größeren Blattfläche kann der Peregrinastrauch auch vereinzelte Lichtstrahlen im halbschattigen Unterholz von tropischen bis subtropischen Gehölzzonen einfangen.
Der Standort
Es reicht also ein halbschattiger bis sonniger Standort für den Peregrinastrauch, vorausgesetzt er ist warm. Der Strauch kann sogar ganzjährig in Wohn- oder Büroräumen gedeihen. Natürlich ist auch eine Kultur im temperierten Wintergarten sehr gut möglich. Im Freiland kann er von Mai bis Oktober stehen, Temperaturen unter 15° C sind zu meiden. Daher muss er auch im Winter mild überwintern und passt als Überwinterungspflanze zu Hibiskus oder Tibouchina, die ebenfalls aus den Tropen stammen.

Die typische T-Form des Peregrina-Blattes
Gießen und Düngen bei Jatropha integerrima
Als Tropenpflanze kann der Peregrinastrauch reichlich gegossen werden. Aber Vorsicht: Er ist keine Wasserpflanze. Hilfreich ist eine Unterschale, mit der man J. integerrima mit Wasser versorgt. Sie lässt sich morgens mit Wasser füllen. Während des Tages verdunsten die vergleichsweise großen Blätter Wasser, so dass man am nächsten Tag erneut gießen kann.

Im Winter lässt die Blüte nach.
Der Nährstoffbedarf ist nicht ganz so groß. Es reicht eine vierzehntägige Versorgung mit einem Kübelpflanzendünger. Die Düngeperiode entspricht der Wachstumszeit. Gedüngt wird also von Mai bis ca. August. Wenn der Sommer (hoffentlich) lang dauert und die Pflanze im September noch Blätter zulegt, dann kann man sie auch dann noch ein wenig düngen.
Die Überwinterung
Jatropha integerrima ist eindeutig nicht winterhart. Sie muss nicht nur vor Frost geschützt werden, sondern bleibt auch nur bei milden Temperaturen immergrün. Wenn ihr sie kühl überwintert, dann wirft sie die Blätter ab. In diesem Fall braucht sie überhaupt kein Wasser, Gießen im blattlosen Zustand ist nicht ungefährlich. In der milden Überwinterung, die auch im hellen Wohnzimmer erfolgen kann, behält sie die Blätter. Sie ist aber aufgrund des geringeren Lichts in der Winterruhe und braucht nur wenig Wasser. Neben der angepassten Bewässerung gehört die regelmäßige Schädlingskontrolle im Winter zu den Pflegeaufgaben. Gegen die gelegentlich auftretenden Spinnmilben hilft ein regelmäßiges Besprühen mit Wasser. Die damit einhergehende Luftfeuchtigkeit hilft der Pflanze aber auch ohne Spinnmilbengefahr.
So könnt ihr den Peregrinastrauch umtopfen
Die Zeit für?s Umtopfen bei Jatropha integerrima ist im frühen Frühjahr, also Ende März oder Anfang April. Wichtig ist die Verwendung einer lockeren, durchlässigen aber dennoch nährstoffreichen Erde. Am Besten verwendet ihr eine torffreie Kübelpflanzenerde. Alternativ kann man auch eine Erde mischen, indem man humusreiche Gartenerde, Kokosfasern und Quarzsand zu einem lockeren Gemisch vermengt. Der Anteil von Kokos und Sand sollte ca. 10 bis 15% betragen.
Der Schnitt bei Jatropha integerrima
Bei einer jungen Pflanze sollten die Spitzen mehrfach geschnitten werden. Das führt dazu, dass sich die Äste besser verzweigen. Bei älteren Pflanzen, die in der Überwinterung die Blätter verloren haben, ist ein Rückschnitt um ca. 30% der Äste sinnvoll. Bleibt das Laub an der Pflanze, müssen nur abgestorbene oder nicht schön gewachsene Triebe abgeschnitten werden.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur:
Andreas Bärtels: Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen. Stuttgart 2013
Jathropha integerrima
Ich habe meine 2019 aus SPANIEN im Koffer mitgebracht ...
So eine sollte man unbedingt haben, sie ist ein Blickfang auf jeder hellen Terrasse.
Traumhaft. Knallrote Blüten, überall.
ABER - sehr empfindlich auf Kälte, ich habe die nächtlichen 5 Grad im September 2020 in Wien übersehen und sie draussen gelassen, DAS hat sie mir übelgenommen und wirft jetzt, indoor, bei 22°, fast alle, gelb gewordenen Blätter ab.
Ob der Rest der Blätter heuer dran bleibt, wird sich zeigen.
Überwintert von 2019/20 im Haus (ohne Blattfall), bei 22°, hat sie aber dann, draussen, im Mai trotzdem alle Blätter verloren. Die Blüten aber behalten.
War ihr im Mai 2020 bei uns auch noch zu kalt ??
Es dauert halt dann, bis sie wieder Blätter bekommt und auch die volle Blütenpracht kommt halt dann etwas später, ist es aber wirklich wert.
Eine uneingeschränkte Anschaffungsempfehlung !!!