Sind in heimischen Gärten exotisch anmutende Kreaturen zu sehen, die an Papageien erinnern und viele andere Gewächse überragen, dann handelt es sich meistens um die Papageienblume, Strelitzie. Diese Zierpflanze besticht durch ihre beeindruckende Optik und ihre imposante Wuchsform. Die Papageienblume Pflege ist jedoch etwas aufwändig und nicht unbedingt Anfängern im Bereich der Gartengestaltung zu empfehlen. Werden einige Tipps bezüglich der Strelitzien Pflege beachtet, werden ihr Besitzer und somit auch jeder Betrachter viele Jahre lang Freude an der wunderschönen Pflanze haben.
Inhaltsverzeichnis
- Papageienblume Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Papageienblume
- Papageienblume braucht hellen Standort
- Papageienblume Substrat: locker und durchlässig
- Papageienblume richtig pflanzen
- Papageienblume umtopfen
- Papageienblume Vermehrung durch Aussaat
- Papageienblume Vermehrung durch Teilung
- Papageienblume Pflege Tipps
- Papageienblume Pflegefehler erkennen und vermeiden
- Papageienblume richtig überwintern
- Papageienblume schneiden?
- Papageienblume Krankheiten und Schädlinge
- Ist die Papageienblume giftig?
Papageienblume, Strelitzie – Steckbrief von Gartenbista
Papageienblume Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: hell; windgeschützt; im Sommer im Freien
- Substrat: locker; durchlässig; wasserspeichernd
- Pflanzen: Kübelhaltung; Drainage
- Umtopfen: im Frühjahr, wenn Pflanzgefäß zu klein geworden ist
- Vermehrung: Aussaat; Teilung
- Gießen: regelmäßig, aber mäßig; im Winter weniger
- Düngen: Mai – August alle 2-3 Wochen mit Flüssigdünger
- Pflegefehler: falscher Standort; falsche Wassermenge; zu viel Dünger
- Überwintern: helles, kühles Winterquartier; notfalls wärmeren Raum
- Schneiden: nicht notwendig
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Schildläuse
- Giftig: ja, für Menschen und Tiere

Wissenswertes über die Papageienblume
Die Papageienblume, auch als Paradiesvogelblume bekannt, gehört zur Familie der Strelitziengewächse. Ursprünglich stammt sie aus Südafrika sowie den Kanarischen Inseln. Dort wächst sie in freier Natur und kann Wuchshöhen von 2 m erreichen – und ebensolche Breiten.
Hierzulande wird die Papageienblume als Zimmerpflanze kultiviert. Die immergrüne Pflanze ist in unseren Breitengraden nicht winterhart, so dass sie die kalte Jahreszeit im Freien nicht überstehen würde. Den Sommer jedoch verbringt sie gerne im Garten, wo sie stolz und imposant andere Pflanzen überragt.
Paradiesvogelblumen bilden große, ledrige Blätter, die an Bananenblätter erinnern und eine intensive grüne Farbe aufweisen. Das eigentlich interessante sind jedoch ihre bis zu 20 cm langen, orange-blauen Blüten, die gegen Ende des Jahres erscheinen: sie ähneln einem Papageienkopf, wodurch die Pflanzen ihren Trivialnamen erhielten. Eine Blüte besteht aus drei Kronenblättern, die sich nacheinander öffnen. Dies führt zu einer Blütezeit, die bis zu vier Wochen andauern kann.
Auch als Schnittblume ist die dekorative Strelitzie ausgesprochen beliebt. In der Vase hält sie sich ebenfalls sehr lange und bietet zudem auch dort einen wunderschönen Anblick.
Papageienblume braucht hellen Standort
Die dekorative Strelitzie braucht einen hellen Standort, um sich perfekt entwickeln zu können. Steht sie zu dunkel, kann sie keine Blüten ausbilden.
Während die Papageienblume in ihrer Heimat ganzjährig im Freien kultiviert wird, ist dies hierzulande aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht möglich. Sie wird als Zimmerpflanze in einem Raum gehalten, in dem Temperaturen zwischen 12°C und 25°C herrschen. Keinesfalls dürfen die Temperaturen unter beziehungsweise über diese Werten liegen, da es dann wiederum zu einem kümmerlichen Wuchs und fehlender Blütenbildung kommen würde.
Auch verträgt die Strelitzie keine trockene Heizungsluft. Ein regelmäßiges Lüften ist somit unabdingbar, wobei wiederum darauf geachtet werden muss, dass keine Zugluft entsteht. Auf diese reagiert die Pflanze ebenfalls empfindlich. Zudem sollte für eine angenehme Luftfeuchtigkeit gesorgt werden: entweder Schale mit Wasser neben der Papageienblume aufstellen oder die Pflanze regelmäßig einsprühen.
Den Sommer verbringt die Strelitzie sehr gerne im Freien, wobei sie mit ihrem Ausflug in die Sommerfrische bis nach den Eisheiligen (Mitte Mai) warten muss. Der dortige Standort muss sonnig oder halbschattig und windgeschützt sein. spätestens im September muss die dekorative Zierpflanze wieder ins Haus geholt werden.
Papageienblume Substrat: locker und durchlässig
Bezüglich ihres Substrats ist die Strelitzie wenig anspruchslos; sie gedeiht auch in handelsüblicher Blumenerde. Diese sollte jedoch folgende Eigenschaften erfüllen:
- Locker
- Durchlässig
- Wasserspeichernd
Da in der Regel eine gewöhnliche Pflanzerde diese Kriterien nicht erfüllt, sollte sie etwas aufgewertet werden. Dies geschieht durch Zugabe von
- Kies
- Kokosfasern
- Sand.
Alternativ kann auch lehmige Erde mit dem Pflanzsubstrat vermischt werden.
Papageienblume richtig pflanzen
Da die Strelitzien hierzulande nicht winterhart sind, empfiehlt sich die Kübelhaltung. Dieser sollte nicht nur ausreichend groß, sondern auch stabil sein und Löcher im Boden besitzen. Unten in den Kübel wird eine etwa 3 cm hohe Drainageschicht aus Kies gelegt. Diese dient nicht nur dazu, Staunässe zu vermeiden, sondern ermöglicht auch eine kontrollierte Wasserspeicherung.

Papageienblume umtopfen
Wird das Pflanzgefäß zu klein, muss die Paradiesvogelblume umgetopft werden. Dies ist etwa alle zwei bis vier Jahre der Fall. Ob ein Umtopfen notwendig ist, lässt sich leicht dadurch erkennen, dass das Gefäß nicht mehr die notwendige Stabilität aufweist. Schwankt es durch eine leichte Berührung des Grüns, so ist ein größeres Gefäß dringend angebracht.
Auch, wenn bereits Wurzeln unten aus dem Kübel herausschauen, ist ein Umtopfen unumgänglich. Dies geschieht grundsätzlich im Frühjahr. Sollte die Stabilität vorher nicht mehr gegeben sein, ist es hilfreich, einige der unteren Blätter zu entfernen.
- Wurzelballen vorsichtig aus dem Gefäß nehmen
- Altes Substrat aus den Wurzeln abspülen
- Wurzeln auf Fäulnis kontrollieren
- Beschädigte Wurzelteile entfernen
- Neues Pflanzgefäß mit Erde füllen
- Drainage legen
- Papageienblume vorsichtig einsetzen
- Gefäß mit Substrat auffüllen
- Angießen
Papageienblume Vermehrung durch Aussaat
Strelitzien lassen sich durch Aussaat vermehren. Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass es sich dabei zum einen um ein zeitaufwändiges Unterfangen handelt und dass es zum anderen mehrere Jahre dauert, bis die selbstgezogenen Pflanzen Blüten bilden. Die beste Zeit für eine Paradiesvogelblumenaussaat ist das späte Frühjahr.
Das etwa erbsengroße Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Bevor die Samen in die Erde kommen, sollten sie für ein bis zwei Tage in lauwarmes Wassern zum Einweichen gelegt werden. Dies sorgt dafür, dass die extrem lange Keimzeit ein wenig verkürzt wird.
- Anzuchtschale mit Drainage versehen
- Substrat einfüllen
- Samen 2-3 cm tief in das Substrat stecken
- Gründlich gießen
- Gefäß mit Folie überziehen (regelmäßig lüften!)
Pflanzgefäß an einen Platz stellen, an dem Temperaturen zwischen 25°C und 30°C herrschen. Optimal geeignet sind Fensterbänke in Heizkörpernähe oder kleine Gewächshäuser. Das Substrat muss gleichmäßig feuchtgehalten werden, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
Nun dauert es einige Wochen bis Monate, bis die Samen zu keimen beginnen. Ist dies der Fall, kann die Folie entfernt werden. Haben die kleinen Papageienblumen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht, können sie in Einzeltöpfe pikiert werden.
Lubera-Tipp: Sind die jungen Strelitzien zwei Monate alt, können sie einmal wöchentlich etwas Flüssigdünger bekommen – allerdings nur ein Viertel der empfohlenen Dosis.

Papageienblume Vermehrung durch Teilung
Wesentlich einfacher ist die Strelitzien Vermehrung durch Teilung, welche im Zuge des Umtopfens geschieht:
- Papageienblume vorsichtig aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Wurzeln abspülen
- Mit einer stabilen Schere oder Wurzelsäge den Wurzelballen in zwei Hälften teilen
- Beide Wurzelteile einige Stunden antrocknen lassen
- Jedes Teil in ein eigenes Pflanzgefäß einsetzen
- Angießen
In der Folgezeit sind die neu entstandenen Pflanzen etwas anfällig für Krankheiten und Fäulnis. Deswegen sollte unbedingt auf eine ausgewogene Wassergabe geachtet werden: nicht zu viel und nicht zu wenig.
Ist die Teilung erfolgreich verlaufen, bilden die Paradiesvogelblumen nach einiger Zeit neue Blätter.
Papageienblume Pflege Tipps
- Gießen: Strelitzien brauchen regelmäßig, aber mäßig Wasser. Der Wurzelballen darf niemals austrocknen, es darf sich jedoch auch keine Staunässe bilden. Grundsätzlich wird erst dann wieder gegossen, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Im Winter ist der wasserbedarf geringer.
- Düngen: Von Mai bis August bekommt die Papageienblume alle 2 – 3 Wochen Flüssigdünger. Dieser sollte jedoch nur in der Hälfte der seitens des Herstellers empfohlenen Dosis verabreicht werden, da ein Überschuss an Nährstoffen zu verminderter Blütenbildung, dafür zu erhöhtem Blattwuchs führt.
Papageienblume Pflegefehler erkennen und vermeiden
So massiv und robust die Paradiesvogelblume auch wirkt, so anfällig ist sie für Pflegefehler. Diese müssen dringend vermieden werden, damit sich die dekorative Pflanze nicht schneller verabschiedet, als es ihrem Besitzer lieb ist:
- Zu dunkler Standort: keine Blütenbildung, langsames Wachstum -> Standortwechsel
- Zu kalter Standort: keine Blütenbildung, langsames Wachstum, Eingehen -> Standortwechsel
- Zu viel Dünger: beschleunigtes Blattwachstum, kaum Blütenbildung -> umtopfen; düngen einstellen
- Zu nass: welke Pflanzenteile, pilzartige Beläge auf den Pflanzenteilen, muffiger Geruch der Erde -> umtopfen (meistens zu spät)
- Zu trocken: Blätter rollen sich ein -> gießen

Papageienblume richtig überwintern
Paradiesvogelblumen sind nicht winterhart. Bei Temperaturen von unter 10°C fühlen sie sich nicht richtig wohl und sollten demzufolge diesen nicht ausgesetzt werden. Hat die Strelitzie den Sommer im Freien verbracht, so muss sie im September ins Haus geholt werden. Dort sollte ihr ein helles Winterquartier zur Verfügung gestellt werden, in dem Temperaturen um 12°C herrschen. Bei einer derartigen Umgebung wird die Zierpflanze schnell Blüten bilden.
Steht kein solches Quartier zur Verfügung, kann die Papageienblume auch in einem wärmeren, jedoch ebenso hellen Raum überwintert werden. Die dortigen Temperaturen dürfen allerdings 22°C nicht überschreiten.
Während der Überwinterung wird das Gießen reduziert; es ist allerdings darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Regelmäßige Schädlingskontrollen sind zudem empfehlenswert.
Lubera-Tipp: Wenn möglich, ein kühles Winterquartier wählen, da Zimmertemperaturen die Strelitzie auf Dauer schwächen und sie somit anfälliger für Schädlingsbefall und Krankheiten machen.
Papageienblume schneiden?
Es ist nicht notwendig, die Strelitzie zu schneiden. Im Gegenteil: werden ihr zu viele Blätter weggenommen, schwächt dies die Pflanze. Entfernt werden lediglich
- Verblühte Blüten
- Welke Blätter
- Beschädigte Blätter
Papageienblume Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten ist die Paradiesvogelblume weitestgehend immun. Viel mehr machen ihr die oben erwähnten Pflegefehler zu schaffen.
Schildläuse treten gelegentlich auf. Ein derartiger Befall macht sich meistens erst dann bemerkbar, wenn die Blätter der betroffenen Pflanze abfallen, da die Schädlinge an deren Unterseite sitzen und kaum erkennbar sind. Sie können mit Hausmitteln bekämpft werden; in schwere Fällen ist jedoch der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unabdingbar.
Ist die Papageienblume giftig?
Strelitzien sind in allen Pflanzenteilen leicht giftig, und zwar nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Werden die dekorativen Pflanzen als Schnittblumen in eine Vase gestellt, sind Haustiere unbedingt fernzuhalten.
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Sehr gute tips u hilfreich