
Heutzutage ist der Portulak etwas in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich, denn die sukkulente Pflanze ist sowohl als Küchenkraut als auch als Wildgemüse verwendbar. Es enthält nicht nur viele Vitamine, sondern auch wertvolle Omega3-Fettsäuren. Der Anbau ist kinderleicht, sofern einige Tipps beherzigt werden.
Inhaltsverzeichnis
Portulak – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: warm, sonnig
- Boden: sandig, locker, durchlässig
- Blütezeit: Juni – Oktober
- Topfkultur: möglich
- Vermehrung: Aussaat
- Aussaatzeit: Mitte Mai bis September
- Gießen: nur bei Trockenheit
- Düngen: vor der Aussaat Kompost in Boden einarbeiten
- Pflanzenhöhe/-größe: 10 – 30 cm
- Erntezeit: vier Wochen nach Aussaat
- Lagerung: maximal fünf Tage
- Heilwirkung: blasen- und nierenstärkend
- Überwinterung: einjährig
- Krankheiten und Schädlinge: keine bekannt
Allgemeine Informationen über den Portulak
Der Portulak ist eine einjährige, krautig wachsende sukkulente Pflanze, die weltweit in den gemäßigten Zonen vorkommt. Von Juni bis in den Oktober bildet er gelbe Blüten, aus denen sich Samen entwickelt. In vielen Ländern wächst er als Wildpflanze, wird aber auch aufgrund seines nussig-säuerlichen Geschmacks kultiviert. Während er in früheren Zeiten in vielen Nutzgärten anzutreffen war, ist dies heutzutage eher selten der Fall: der Portulak ist etwas in Vergessenheit geraten. Schade, denn er ist sowohl als Wildgemüse als auch als Küchenkraut vielseitig einsetzbar:

- Brotbelag
- Gegart
- Geschmort
- Kräuterbutter
- Kräuterquark
- Salate
- Suppen
Standort
Die kleine Pflanze bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort. An zu dunklen und schattigen Plätzen kann sie sich nicht optimal entwickeln.
Boden/Substrat
Der Boden sollte möglichst
- sandig,
- locker und
- durchlässig
sein. Keinesfalls darf er zu feucht sein. Besonders in Topfkultur ist Vorsicht geboten: das Substrat muss nicht nur die oben erwähnten Voraussetzungen erfüllen, sondern es sollte auch eine Drainage unten in das Gefäß gelegt werden. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden, da diese unweigerlich zum Eingehen der Pflanze führen würde.
Aussaat
Portulak wird direkt am gewünschten Boden ausgesät. Dies kann von Mitte Mai bis in den September hinein geschehen, und zwar sowohl breitwürfig als auch in Reihen. Sollte letztere Methode gewählt werden, so muss zwischen den Reihen ein Abstand von 20 cm eingehalten werden.
Bereits nach vier Wochen kann das Wildgemüse geerntet werden. So ist es sinnvoll, alle zwei Wochen erneut auszusäen, damit den ganzen Sommer über immer frischer Portulak geerntet werden kann.
Richtige Pflege
Portulak ist sehr genügsam und anspruchslos bezüglich seiner Pflege. Auch ist er unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen, so dass er seinem Besitzer nicht viel Arbeit macht.
Gießen
Nur in langen Trockenperioden ist es notwendig, den Portulak zu gießen. Ansonsten speichert er in seinen Blättern genügend Feuchtigkeit. Sollte er in sehr trockener Erde kultiviert werden, empfiehlt sich eine großzügige Wassergabe etwa eine Woche vor der Ernte.
Portulak düngen?
Beim Vorbereiten des Bodens kann etwas Kompost in das Beet eingearbeitet werden. Weitere Düngegaben sind nicht notwendig.
Vermehrung
Die einjährige Pflanze wird mithilfe von Samen vermehrt. Dieses kann im Fachhandel erworben oder von bestehenden Pflanzen gewonnen werden. Hierfür werden die blühenden Pflanzen so lange stehengelassen, bis sich Samen gebildet haben. Dieser wird entnommen und danach an einem trockenen Ort bis zum folgenden Frühjahr aufbewahrt.
Überwinterung
Das Küchenkraut ist nicht winterhart und wird demzufolge hierzulande nur einjährig kultiviert – zumindest im Freien. Wer jedoch auch im Winter nicht auf den nussig-säuerlichen Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe des Portulaks verzichten möchte, muss rechtzeitig seine Pflanzen ins Haus holen. Dort sollte sie an einem hellen, warmen Standort stehen und regelmäßig gegossen werden.

Portulak Ernte
Das kleine Wildgemüse ist sehr wuchsfreudig: bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat kann es geerntet werden. Die Ernte selbst beschränkt sich grundsätzlich auf die oberen Blätter. Die unteren werden stehengelassen, um einen erneuten Austrieb zu gewährleisten.
Sobald sich die ersten Blüten zeigen, verändert sich der Geschmack der Blätter: sie werden bitter. Tritt dieser Fall ein, so sollten die betreffenden Pflanzen entweder entsorgt oder zur Samenbildung stehengelassen werden. Ein regelmäßige Neuaussaat sorgt für eine langwährende Erntezeit.
Konservierung
Allerhöchstens fünf Tage kann der Portulak in einem feuchten Tuch im Kühlschrank aufbewahrt werden. Eine Konservierung für einen längeren Zeitraum ist aber nicht möglich.
Krankheiten und Schädlinge am Portulak
Das Wildgemüse bleibt von Krankheiten und Schädlingen weitestgehend verschont. Gelegentlich knabbert die eine oder andere Schnecke an den frischen Trieben, jedoch sind derartige Schäden sehr selten und gering.
Symbolgraphiken: © RukiMedia, Chris, TwilightArtPictures – stock.adobe.com
Es ist wirklich möglich, den Portulak den Winter über ins Haus zu holen. Ich mache das seit Jahren, und habe noch nie eine Pflanze verloren. Nur meine Wellensittiche sind etwas gefährlich für das Kraut, weil sie sehr gerne daran knabbern.