
Sie gehören zu den beliebtesten Speisepilzen Deutschlands. Leider können sie sich sehr gut verstecken, so dass man nicht so einfach Steinpilze finden kann. Die sogenannten Hotspots sind unter Insidern bekannt, jedoch werden diese ihre Quellen nicht verraten. Dennoch können sich auch Laien auf die erfolgreiche Suche nach den begehrten Pilzen begeben. Dank ein paar Tipps kann der Suchradius etwas eingegrenzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Steinpilze finden – gibt es ein Patentrezept?
- Welche Kriterien sind zu beachten?
- Jahreszeit
- Witterung
- Steinpilze finden: Standort
- Achten Sie auf Gewächse!
- Pflanzen
- Bäume
- Tipps zur erfolgreichen Suche
- Steinpilze finden: der frühe Vogel fängt den Wurm
- Video-Tipp der Redaktion: Tipps zum Steinpilze finden
- Was ist noch interessant für Pilzliebhaber?
Steinpilze finden – gibt es ein Patentrezept?
Es wäre ganz fantastisch, wenn wir Ihnen an dieser Stelle ein Patentrezept für eine erfolgreiche Steinpilz Suche geben könnten: Sie gehen dann und dann da und da hin und werden tonnenweise Pilze finden…Leider ist dies nicht der Fall. Bei sämtlichen wild gedeihenden Pflanzen ist es zum einen Teil Glück, sie aufzuspüren, zum anderen Teil ein wenig Knowhow über ihre Bedürfnisse und Ansprüche. Hinzukommt, dass sie nicht zwingend Jahr für Jahr an derselben Stelle wachsen, sondern sich durchaus auch an anderen, neuen Orten zeigen können.
Bei Steinpilzen ist dies nicht anders: sie gedeihen manchmal über einen langen Zeitraum an einem sogenannten Hotspot. Im Laufe der Jahre erscheinen immer weniger, bis sie schließlich nur noch sehr vereinzelt auftreten. Selbst Menschen, die auf eine lange Erfahrung als Pilzsammler zurückblicken können, sind so gezwungen, ab und an nach neuen Plätzen Ausschau zu halten.
Welche Kriterien sind zu beachten?
Nun ist es allerdings so, dass einige Kriterien beachtet werden sollten, da sie dazu beitragen, Steinpilze zu finden:
- Jahreszeit
- Witterung
- Standort
Befasst man sich näher mit den Ansprüchen der Pilze, so ist es ein leichtes, diese Kriterien herauszufinden.
Jahreszeit

Grundsätzlich endet die Steinpilz Saison bei Frosteitritt – somit scheidet der Winter schon einmal zum Steinpilze Sammeln aus. Doch bis dahin ist genügend Zeit, an die begehrten Pilze zu gelangen: die bekanntesten Steinpilzarten in Deutschland sind bereits ab Mai zu finden. So ist der Sommer-Steinpilz der erste, der seine kleinen Hütchen aus dem Waldboden emporsteckt, und dies bis in den September hinein. Seine Saison ist noch im vollen Gange, dann kommen bereits die nächsten Arten. Sowohl der Fichten- als auch der Schwarze und der Kiefern-Steinpilz sind ab Juli zu sehen.
Witterung
Nicht nur die Jahreszeit, sondern auch die Witterung sind von Bedeutung. Pilze bevorzugen ein feuchtes Klima, da bilden auch Steinpilze keine Ausnahme. Je regenreicher ein Frühling ist, desto wuchsfreudiger sind die begehrten Exemplare. Im Gegenzug ist es jedoch so, dass ein trockenes Frühjahrdazu führt, dass es im Herbst keine Steinpilze mehr gibt. Dies liegt an ihrer Entwicklung, die bereits früh im Jahr beginnt und nur dann erfolgreich stattfinden kann, wenn es tatsächlich feucht ist.
Steinpilze finden: Standort
Die beliebten Speisepilze wachsen bevorzugt in Buchenwäldern, aber auch unter Eichen, Kiefern und Fichten. Ideal ist es, wenn sich unter den Gehölzen viel abgestorbenes Holz befindet. Gras hingegen hemmt eher das Wachstum, weil es den Boden daran hindert, sich zu erwärmen.
Ein Wald, in dem Bäume unterschiedlichen Alters stehen, und in dem sich zudem noch Totholz befindet, sollte grundsätzlich näher betrachtet werden. Er bietet Speisepilzen die ideale Umgebung.
Lubera-Tipp: In speziellen Kiefernwäldern kann man mit etwas Glück den seltenen Kiefern-Steinpilz finden.
Achten Sie auf Gewächse!
Wer sich auf Pilzsuche begibt, sollte nicht nur nach ihnen Ausschau halten, sondern auch auf die Gewächse im Allgemeinen achten. So gibt es bestimmte Pflanzen, in deren Umgebung sich die Steinpilze besonders wohl fühlen. Diese sogenannten Zeigerpflanzen sind Gewächse, welche dieselben Ansprüche an Standort und Boden haben wie die Sammelobjekte, so dass ihr Vorhandensein ein Indiz für sie sein kann.
Pflanzen
Steinpilze bevorzugen saure Böden. Dies tun auch andere Gewächse; wenn diese sich irgendwo befinden, lohnt sich ein zweiter Blick…
- Fliegenpilz
- Heidelbeere
- Sauerklee
- Stechpalme
Lubera-Tipp: Sind viele Brennnesseln an einem Standort, so werden dort keine Steinpilze wachse, da der Boden zu stickstoffreich ist.
Bäume

Zwischen Steinpilzen und einigen Baumarten besteht eine symbiotische Beziehung: die Pilze holen sich die benötigten Nährstoffe von den Bäumen und versorgen sie im Gegenzug mit Stickstoff. Diese als „Mykorrhiza“ bezeichnete Beziehung dient beiden Gewächsen gleichermaßen und hat sich über die Jahrhunderte hinweg bewährt. Einige heimische Baumarten bevorzugen ebenso wie die Pilze einen sauren Boden, so dass es sehr gut möglich ist, sie dort anzutreffen:
- Buchen
- Eichen
- Fichten
- Kiefern
In Auenwäldern sollte zudem Ausschau nach Erlen und Birken gehalten werden.
Tipps zur erfolgreichen Suche
Hat es in der Nacht ein regenreiches Gewitter gegeben, so ist die Chance am Folgetag besonders hoch, Steinpilze zu finden. Aufgrund der Sonneneinstrahlung in Verbindung mit dem Regen entsteht ein wahres Treibhausklima, welches die Pilze – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dem Boden schießen lässt.
Gründlich schauen! Junge Steinpilze zeigen zunächst nur ihre unauffälligen kleinen Hütchen, so dass sie schnell mal übersehen werden können.
Es empfiehlt sich, auch an den Hotspots der Vorjahre zu suchen. Gefällt Ihnen eine Stelle, so wachsen die Steinpilze dort oft jahrelang hintereinander.
Steinpilze finden: der frühe Vogel fängt den Wurm
Wer meint, bei einem gemütlichen Waldspaziergang am Nachmittag erfolgreich Steinpilze finden zu können, wird bitter enttäuscht werden. Die echten Pilzsammler machen sich bereits bei Sonnenaufgang auf den Weg, so dass zu späterer Stunde höchstens noch vereinzelte Exemplare übrigbleiben.
Video-Tipp der Redaktion: Tipps zum Steinpilze finden
Hier bekommen Sie weitere Informationen, wie sich die begehrten Speisepilze entdecken lassen:
Was ist noch interessant für Pilzliebhaber?
Diese Fragen stellen Pilzliebhaber häufig:
Auf welchen Böden wachsen Steinpilze?
Die beliebten Speisepilze bevorzugen saure Böden. Ist die Erde zu stickstoffhaltig oder basisch, können sie sich nicht entwickeln.
Kann ich Steinpilze selbst züchten?
Da sie ausgesprochen beliebt sind, möchte manch einer gerne seine Steinpilze selber züchten. Dies ist jedoch einfacher gesagt als getan: bislang ist es weder im Hausgarten noch im kommerziellen Anbau möglich, die Speisepilze erfolgreich zu züchten.
Wie erntet man Steinpilze?
Grundsätzlich werden die Pilze komplett geerntet, also mitsamt ihrem Stiel. Dieser muss gegebenenfalls tief aus der Erde herausgeholt werden und dient der Bestimmung der Pilzart. Nicht unwichtig, da es durchaus schon tödliche Verwechslungen gegeben hat…
Symbolgraphiken: © Digitalpress – stock.adobe.com; Herbert – stock.adobe.com; Jean Kobben – stock.adobe.com
Verletzung der Wurzel ist unbedingt zu vermeiden -Pilze niemals ausgraben!