
Manch einer hält die Taubnessel für ein lästiges Unkraut und setzt alles daran, die kleine Pflanze zu vernichten. Das wäre schade, denn sie ist nicht nur eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten, sondern auch eine Heilpflanze.
Inhaltsverzeichnis
Taubnessel – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Standort: überall, bevorzugt schattig
- Boden: durchlässig, nährstoffreich, humos
- Pflanzenhöhe/-größe: sortenabhängig 20 – 70 cm
- Verbreitung: weltweit
- Blütezeit: April bis Oktober
- Gießen: im Kübel regelmäßig, im Freiland nur bei Trockenheit
- Düngen: nicht notwendig
- Schneiden: nein
- Vermehrung: Ausläufer, Ameisen (tragen Samen weg)
- Erntezeit: Mai – September
- Überwinterung: winterhart, im Kübel schützen
- Giftig: nein!
- Heilwirkung: unter anderem antibakteriell, schleimlösend, krampflösend, blutreinigend, beruhigend
- Krankheiten und Schädlinge: Pilze, Blattläuse
Allgemeine Informationen über die Taubnessel
Taubnesseln gehören zur Familie der Lippenblütler, innerhalb derer sie mit etwa 30 Arten vertreten sind. Sie sind weltweit verbreitet, überwiegend jedoch auf der nördlichen Halbkugel. Die kleinen Pflanzen werden aufgrund ihres Namens häufig mit Brennnesseln verwechselt, jedoch verursachen Taubnesseln keinerlei Brennen bei Berührung: ihnen fehlen die hierfür notwendigen Härchen.
Auch bezüglich der Blüte unterscheiden sich die beiden Pflanzen: jene der Taubnessel sind nicht nur größer, sondern neben weiß auch in gelb, rot oder gefleckt erhältlich und verströmen zudem einen angenehmen Duft.
Ist die Taubnessel giftig?
Die kleinen Pflanzen sind weder für Tiere noch für Menschen giftig. Im Gegenteil: sie wird gerne als Tierfutter sowie in der heimischen Küche verwendet und besitzt zudem eine starke heilende Wirkung.
Taubnessel Heilwirkung
Die Taubnessel wirkt
- adstringierend,
- antibakteriell,
- auswurffördernd,
- beruhigend,
- blutreinigend,
- blutstillend
- harntreibend,
- krampflösend sowie
- schleimlösend.
Anwendungsgebiete
Aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften wird die Taubnessel in der Naturheilkunde gerne unterstützend bei
- Asthma,
- Bronchitis,
- Ekzemen,
- Erkältungen,
- Furunkeln,
- Husten,
- Krampfadern,
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Menstruationsbeschwerden,
- Verdauungsproblemen,
- Wechseljahrbeschwerden
eingesetzt.
Verarbeitung
Für gewöhnlich werden Taubnesseln zu Tee verarbeitet:
- Zwei Teelöffel frische oder getrocknete Taubnesselblüten in eine Tasse geben
- Blüten mit heißem Wasser übergießen
- Fünf Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Neben der homöopathischen Anwendung können die kleinen Pflanzen sehr gut zur Verfeinerung von Speisen verwendet werden:
- Blüten geben durch ihren süßen Geschmack Süßspeisen sowie Salaten ein besonderes Aroma
- Das Kraut kann sowohl wie Spinat gekocht und verzehrt als auch als Salatbeilage gereicht werden
Taubnessel im Garten kultivieren?
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit wird die dekorative Pflanze immer häufiger in heimischen Gärten kultiviert. Auch ein Anbau im Pflanzgefäß ist möglich.
Standort
Bezüglich ihres Standorts ist die Taubnessel sehr anspruchslos: sie gedeiht an schattigen sowie an sonnigen Plätzen, erstere bevorzugt sie allerdings. Der Boden sollte jedoch folgende Eigenschaften aufweisen:
- Durchlässig
- Humos
- Locker
- Nährstoffreich
Keinesfalls darf sich Staunässe bilden, da die kleine Pflanze diese überhaupt nicht verträgt.
Lubera-Tipp: Bei Kübelhaltung sollte unten in das Pflanzgefäß eine Drainage installiert werden.
Pflege
- Gießen: Kübelpflanzen benötigen regelmäßige, aber mäßige Wassergaben. An heißen Tagen sowie in längeren Trockenperioden sollte die kleine Pflanze auch im Freiland gegossen werden.
- Düngen: Zusätzliche Düngegaben sind nicht notwendig. Wer seinen Taubnesseln jedoch etwas Gutes tun möchte, kann ab dem zweiten Jahr einmal monatlich etwas Dünger verabreichen.
- Schneiden: Ein Schnitt ist nicht notwendig. Im Gegenteil: die Triebe dienen der Pflanze als Winterschutz.
Lubera-Tipp: Sollte sich die Taubnessel zu stark ausbreiten, können überflüssige Pflanzen einfach ausgestochen werden.
Taubnessel Erntezeit
Die Blätter und Blüten können von Mai bis September geerntet werden. Sie werden dann entweder sofort verarbeitet oder getrocknet.
Symbolgraphiken: © etfoto – Fotolia.com
Die kleinen Taubnessel sind wirklich tolle Heilpflanzen. Ich habe einen ganzen Bereich im Garten, in dem ich ausschließlich diese Pflanzen anbaue. Allerdings ernte ich sie immer erst nach der Blüte, damit vorher die Bienen Nahrung bekommen.