Ein winterharter Zitronenbaum - die Yuzu Zitrone

Ein winterharter Zitronenbaum ist eine besondere Rarität in der beliebten Familie der Zitruspflanzen. In diesem Beitrag möchte ich die Yuzu Zitrone vorstellen, die in bestimmten Regionen winterhart ist. Ihr könnt sie dort, wo es mild bleibt, als Zitronenbaum im Freien sogar auspflanzen. 

Kennern der japanischen Küche ist sie als wertvolle Zutat ein Begriff ? die Yuzu-Zitrone, die botanisch Citrus juno heißt. Ein bedingt winterharter Zitronenbaum ist die Yuzu deshalb, da sie Frost bis zu -10° oder in Spitzen -12° C aushält. Die Yuzu ist eine exotische Kreuzung aus Mandarine und Ichang Papeda. Besonders wertvoll ist der Saft der Yuzu - ein Liter Yuzu Saft kostet häufig mehr als 100 Euro. Unter den winterharten Citrus Hybriden sticht die Yuzu allein deshalb hervor, da ihr Saft in Japan ein sehr populäres Gewürz ist.

Die Yuzu - ein (fast) winterharter Zitronenbaum

Als bedingt winterharter Zitronenbaum ist die Yuzu nicht unbegrenzt winterhart. Vielmehr müsst ihr sie ab -12° C wirksam vor Frost schützen. Die Yuzu ist also keine ganz vollständig frostharte Zitrone. Allerdings werden diese tiefen Temperaturen immer seltener erreicht. Daher gilt die Yuzu in milden Regionen etwa entlang der Flusstäler oder in Weinbaugebieten als winterharter Zitronenbaum.

Farblich eher eine Mandarine, geschmacklich eine Zitrone. Aber vor allem: Winterhart! Die Yuzu (Foto: Contrail/Shutterstock)

In kälteren Regionen muss man den Yuzu Zitronenbaum winterfest machen. Entweder pflanzt man die Yuzu in einen Kübel, der bei kalten Temperaturen reingestellt werden kann oder man schützt die Yuzu am Außenstandort vor Frost. Unter Umständen muss man dabei allerdings mit Blattfall rechnen. Auch einzelne Frostschäden an Ästen können auftreten. Das ist zwar nicht gravierend und kann durch einen Erhaltungsschnitt entfernt werden. Dennoch ist in kalten Regionen wie etwa dem Alpenvorland oder den höheren Lagen der Mittelgebirge die Überwinterung im Kübel vorzuziehen.

Wie sieht der ideale Standort für die Yuzu aus?

In milden Regionen kann die Yuzu also ausgepflanzt werden. Der Standort sollte sonnig geschützt sein. Geschützt bedeutet, dass die Yuzu nicht völlig frei steht, sondern von anderen Hölzer oder Objekten auf der Schattenseite umgeben ist. So kann die Sonne, nicht aber kalte Winde aus dem Norden oder Osten sie erreichen. Schutz kann durch Sträucher, aber auch durch einen Gartenzaun oder eine Gartenmauer erfolgen. Achtet auch beim Einpflanzen darauf, dass die Yuzu an ihrem Standort bei euch nicht zuviel Regen abbekommt. Auch hier dürfte ein höherer Strauch nicht nur Wind- sondern auch Regenschatten gewähren. 

Die Yuzu hat eine eher runde Frucht und die typisch geflügelten Blätter

Als erfahrene Gärtner wisst ihr, dass beim Auspflanzen einer Pflanze die endgültige Wuchshöhe beachtet werden sollte. Da die Yuzu langsam wächst, solltet ihr nicht von einem stürmischen Wachstum ausgehen. Sie kann sich in eurem Garten im Laufe der Zeit aber durchaus zu einem nennenswerten Strauch entwickeln. 

Beim Auspflanzen ist auf eine ausreichende Drainage, also auf den Wasserabfluss im Pflanzloch zu achten. Die Pflanzerde sollte durchlässig sein. Durchlässigkeit erreicht ihr mit einer Mischung von Pflanzerde, Quarzsand und einem Drainagematerial wie Schotter oder Kies. 

Blüten und Früchte bei der Yuzu

Die Blüten typisch für eine Zitrusart reinweiß, aber wie bei bei den Mandarinen eher klein, aber dennoch attraktiv. Die Früchte der Yuzu ähneln ebenfalls den Mandarinen, haben aber an der Spitze eine Einbuchtung. Die Schale ist dick, so dass der Saftgehalt der Yuzu nicht unbegrenzt ist. Gerade das macht ihn so wertvoll.

Die Blüte der Yuzu ist kompakt und dennoch elegant.

So sieht die Yuzu aus

Die Yuzu hat die für exotische Zitruspflanzen typischen zweiflügeligen Blätter. Diese sind länglich und schmal und geben der Pflanze einen exotischen Ausdruck. Ihre langen Dornen sollte man im Auge behalten, wenn ihr die Yuzu einpflanzt, sie  können unangenehm pieksen. Das Wachstum der Pflanze ist eher langsam, die Wuchsform könnt ihr als Busch oder auch als Hochstamm gestalten. Die Blüten erscheinen typisch für Zitrus im mittleren bis späten Frühjahr. Dann setzen die Blüten auch bald Früchte an, denn Yuzu ist wie andere Zitrusarten auch selbstbefruchtend. Auch wenn man von einer Yuzu-Zitrone spricht, ist die äußere Form der Frucht rund. Im Anfang ist sie glatt rund, in der Reife wird sie aber rasch etwas schrumpeliger, bleibt aber ansehnlich. 

Typisch für die Yuzu sind die geflügelten Blätter.

Die Frucht

Das Innere der Yuzu ist durch die so genannten Septen klar in Kammern unterteilt, in denen sich die Kerne befinden. Die äußere Schale, die aus dem Exokarp oder der Flavedo, besteht, ist nicht zu dick. Die innere Schale, die Mesokarp oder Albedo genannt wird, ist ähnlich breit. Dennoch hat die Yuzu nicht übertrieben viel Saftschläuche (Endokarp), was den hohen Preis für Yuzusaft erklärt. 

Yuzu ernten

Wie bei allen Zitrusfrüchten erfolgt die Ernte der Yuzu im späten Herbst bzw. Winter. Die Verfärbung der Frucht von Grün in ein dunkles Gelb zeigt an, dass die Reife beginnt. Die Yuzufrüchte können durchaus lange am Baum bleiben, wodurch sie allerdings nicht besser werden. Spätestens vor Weihnachten solltet ihr sie ernten und den Saft genießen. Er ist vor allem als Gewürz mit einer schönen, exotischen Säure interessant und nicht nur in Japan beliebten begehrt. 

Reichliche Blüten sind eine Voraussetzung für eine reiche Yuzu-Ernte.

Welcher Orangenbaum winterhart ist, zeige ich Euch in einem weiteren Beitrag über die Dreiblättrige Orange (die manchmal fälschlicher Weise als Citrus trifoliata oder als winterharte Bitterorange bezeichnet wird).

Foto und Text: Dr. Dominik Große Holtforth