
Die Afrikanische Lilie ist dank ihrer Blüten eine der dekorativsten Zierpflanzen, die man sich vorstellen kann. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den September hinein, so dass es sich wirklich lohnt, diese Pflanze zu kultivieren. Der diesbezügliche Pflegeaufwand ist recht überschaubar; lediglich bei der Überwinterung braucht der Agapanthus africanus Hilfe: er ist nicht winterhart.
Inhaltsverzeichnis
- Afrikanische Lilie, Agapanthus africanus – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
- Afrikanische Lilie Giftstoffe und Symptome
- So pflanze ich den Agapanthus
- Standort
- Substrat
- Freilandkultur möglich?
- Agapanthus africanus umtopfen?
- Afrikanische Lilie Pflege
- Gießen
- Die richtige Düngung der Schmucklilie
- Schneiden notwendig?
- Ist die Afrikanische Lilie winterhart?
- Tipps zur Überwinterung
- Schmucklilie Vermehrung
- Teilung
- Aussaat
- Schädlinge & Krankheiten
- Pflegefehler
- Video-Tipp der Redaktion: Agapanthus africanus in voller Blüte
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Afrikanische Lilie, Agapanthus africanus – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: 50 – 100 cm
- Blütezeit: Juli – September
- Blütenfarbe: weiß, blau, violett
- Standort: sonnig, gerne windgeschützt
- Substrat: durchlässig, nährstoffreich
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: April – August
- Schneiden: verblühte Blütenstängel
- Überwinterung: helles Winterquartier
- Vermehrung: Teilung, Aussaat
- Giftig: ja, für Menschen und Haustiere
- Schädlinge & Krankheiten: gelegentlich Blattläuse, Wurzelfäule
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Die Schmucklilie gehört zur Familie der Amaryllisgewächse, und innerhalb dieser zur Unterfamilie der Schmuckliliengewächse. Dort ist sie die einzige Gattung, der jedoch verschiedene Arten angehören – unter ihnen die Afrikanische Lilie. Sie ist eine ausdauernd krautige Pflanze mit unterirdischen Rhizomen und dicken, immergrünen Trieben, die Wuchshöhen zwischen 50 und 100 cm erreichen können. Aus ihrer Mitte wachsen an langen Stielen die Blütenschäfte empor. Die kugeligen Blütenköpfe bestehen aus mehreren Einzelblüten, die weiß, blau oder violett sein können. Aus ihnen entwickeln sich Kapselfrüchte, die 20 – 100 schwarze, ölhaltige Samen enthalten.

Afrikanische Lilien sind – wie sich unschwer vermuten lässt – in Afrika beheimatet und benötigen viel Wärme, um zu gedeihen. Hierzulande sind sie beliebte Zierpflanzen, die jedoch nicht winterhart sind. Wer seine Schmucklilien ganzjährig im Freien kultivieren möchte, sollte sich mit den laubabwerfenden Arten beschäftigen: diese sind winterhart und können demzufolge auch während der kalten Jahreszeit im Freien verbleiben.
Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
Die Rhizome der dekorativen Pflanze sind giftig; so giftig, dass südafrikanische Ureinwohner früher ihre Pfeilspitzen damit eingerieben haben, um ihre Opfer zu vergiften. Auch in den anderen Pflanzenteilen befinden sich Giftstoffe, allerdings in geringeren Mengen. Vorsorglich sollten im Umgang mit der Pflanze Handschuhe getragen werden.
Vorsicht ist auch bei Haustieren geboten: die diese dazu neigen, an den Blättern zu nagen und/oder im Wurzelbereich zu buddeln, sollte der Agapanthus africanus nicht kultiviert werden, wenn sich Katzen, Hunde oder Nager im Haushalt befinden.
Afrikanische Lilie Giftstoffe und Symptome

Die Pflanzenteile enthalten Saponine, die für Menschen stark hautreizend sind. Von kleinen Rötungen über juckende Stellen bis hin zu richtigen Schmerzen sind sämtliche Vergiftungserscheinungen möglich. Gelangt der Pflanzensaft in den Mundraum, kann er dort Läsionen verursachen. Für Haustiere kann der Verzehr der Wurzeln tödlich enden: sie reagieren ausgesprochen empfindlich auf die Saponine. Sollte nur der leistete Verdacht bestehen, dass ein Tier Pflanzenteile verzehrt hat, muss es umgehend zum Tierarzt gebracht werden!
Übrigens: In der traditionellen afrikanischen Medizin werden die Pflanzenteile zur Förderung der Schwangerschaft sowie bei Herzschmerzen und Husten eingesetzt.
Schmucklilie pflegen & überwintern
Sind Lilien giftig für Hunde, Katzen oder Menschen?
Agapanthus Pflege
So pflanze ich den Agapanthus
Die Afrikanische Lilie wird hierzulande in einem Pflanzgefäß kultiviert. Dies ist insofern notwendig, als dass sie aufgrund ihrer fehlenden Winterhärte vor dem Frost eingeräumt werden muss. Im Freiland neigt sie dazu, sich über ihre Rhizome unkontrolliert auszubreiten, was einen Umzug ins Winterquartier erheblich erschweren würde.
Standort
Die wärmeliebende Pflanze bracht viel Sonne, um sich prächtig zu entwickeln. Nur dann wird sie ihre wunderschönen Blüten in Hülle und Fülle bilden können. Ideal ist es, wenn das auserkorene Plätzchen noch ein wenig windgeschützt ist.
Substrat

Wenn die Schmucklilie eines nicht mag, dann ist es Staunässe. Demzufolge muss ihr Substrat durchlässig sein. Zudem wäre es recht schön, wenn es noch nährstoffreich wäre.
Das Pflanzgefäß muss unten Löcher haben, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Unten kommen 10 cm Kies oder Blähton als Drainage hinein, um für zusätzliche Durchlässigkeit zu sorgen.
Achtung: Das Pflanzgefäß sollte nur ein wenig größer als der Wurzelballen sein, da die Schmucklilie ansonsten blühfaul wird!
Freilandkultur möglich?
Sommergrüne Schmucklilien sind winterhart und können demzufolge ganzjährig im Freien erbringen. Sie müssen nicht in einem Pflanzgefäß kultiviert werden, sondern können direkt ins Freiland gepflanzt werden. Bei dem Agapanthus africanus ist dies leider nicht der Fall.
Agapanthus africanus umtopfen?
Erst, wenn das bisherige Pflanzgefäß augenscheinlich zu klein geworden ist oder die Blätter während der Vegetationszeit gelb werden, wird die Afrikanische Lilie umgetopft. Dies ist alle paar Jahre der Fall, da die Rhizome sich gerne ausbreiten. Wenn möglich, wird im Frühjahr kurz vor Ende der Überwinterung umgetopft, also im März/April. Bei dieser Gelegenheit kann man gleich, wenn man möchte, den Wurzelballen teilen und so seine Schmucklilie vermehren. Nur in absoluten Ausnahmefällen, wenn beispielsweise sämtliche Blätter gelb werden, sollte das Umtopfen im Sommer durchgeführt werden. ansonsten ist die Gefahr viel zu groß, dass die Rhizome einfach vertrocknen….
- Schmucklilie vorsichtig aus dem bisherigen Pflanzgefäß nehmen
- Neuen Kübel mit Drainage versehen und etwas Erde einfüllen
- Agapanthus auf das Substrat setzen
- Pflanzgefäß mit Erde auffüllen
- Gut angießen
In der Folgezeit muss die Afrikanische Lilie gründlich und regelmäßig gegossen werden, damit die Rhizome nicht austrocknen.
Lubera-Tipp: Handschuhe nicht vergessen!
Afrikanische Lilie Pflege
Trotz ihrer Schönheit und der exotischen Herkunft ist der Agapanthus africanus recht pflegeleicht.
Gießen
Während der Blütezeit hat die Schmucklilie einen hohen Wasserbedarf und sollte deswegen regelmäßig gegossen werden. dennoch dürfen diese Wassergaben nicht zu großzügig ausfallen, damit sich keine Staunässe bildet. Sollte sich Wasser im Untersetzer ansammeln, so muss dieses entfernt werden.
Die richtige Düngung der Schmucklilie

Der Agapanthus africanus hat einen recht hohen Nährstoffbedarf. Ist dieser nicht ausreichend gedeckt, kommt es zu einer spärlichen Blütenbildung oder gar zum Ausbleiben der Blüte.
Von April bis August bekommt die Schmucklilie einmal monatlich Kübelpflanzendünger. Alternativ kann sie in dieser Zeit auch zwei- bis dreimal Volldünger verabreicht bekommen. Ab September wird sie nicht mehr gedüngt, da sie sich dann langsam auf die Winterruhe vorbereitet. Während dieser wird logischerweise ebenfalls kein Dünger verabreicht, da die Schmucklilie sich in einer Vegatationsruhe befindet. Erst, wenn diese beendet ist, sind erneute Nährstoffgaben angebracht.
Schneiden notwendig?
Es ist nicht notwendig, die Afrikanische Lilie zu schneiden. Lediglich verblühte Blütenstängel werden abgeschnitten, was nicht nur für eine Verschönerung der Optik sorgt, sondern auch die Samenbildung verhindert. Ausnahmen bestehen lediglich in jenen Fällen, in denen Saatgut für eine Aussaat gewünscht wird.
Blätter, die im Herbst gelb werden, können vor der Überwinterung abgeschnitten werden.
Ist die Afrikanische Lilie winterhart?
Leider ist der Agapanthus africanus nicht winterhart. Dies bedeutet, dass er mitsamt seinem Pflanzgefäß in ein Winterquartier gebracht werden muss, sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern. Das Quartier sollte Temperaturen zwischen 2 und 7° C aufweisen und zudem hell sein. Ist es zu dunkel, vergilben die Blätter; bei zu hohen Temperaturen wird die Schmucklilie kaum Blüten hervorbringen.
Lubera-Tipp: Vor dem Einräumen Schädlingskontrolle durchführen!
Tipps zur Überwinterung
- Sparsam gießen. Lediglich so viel Wasser verabreichen, dass das Substrat nicht austrocknet.
- Nicht düngen.
- Wenn keine Spätfröste zu erwarten sind, darf die Pflanze wieder ins Freie; spätestens nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ist es so weit.
Das Ausräumen der Afrikanischen Lilie sollte möglichst an einem bedeckten Tag geschehen. Zudem sollte der Standort für die ersten Tage nicht vollsonnig sein, um einen Sonnenbrand an den Blättern zu vermeiden.
Schmucklilie Vermehrung
Agapanthus kann sehr gut vermehrt werden. Dies kann sowohl durch Teilen des Rhizoms als auch durch Aussaat geschehen, wobei erstere Methode zu bevorzugen ist. Sie dient nicht nur der Vermehrung, sondern gleichzeitig auch der Verjüngung der Pflanze.
Teilung
Schmucklilien haben eine Tendenz dazu, sich auszubreiten. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem das bisherige Pflanzgefäß zu klein geworden ist. Nun bietet es sich an, die Pflanze zu teilen, um so eine weitere zu erhalten. Der ideale Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, also März oder April. Bei dem Procedere sollten zwingend Handschuhe getragen werden! Haustiere fernhalten!
- Afrikanische Lilie aus dem Pflanzgefäß herausnehmen
- Rhizom mithilfe eines Spatens, einer Axt oder Säge teilen
- Beide neu gewonnene Pflanzen umgehend in eigene Pflanzgefäße setzen
- Gründlich gießen
Lubera-Tipp: Im Jahr der Teilung wird die Blüte etwas schwächer ausfallen.
Aussaat

Alternativ können Schmucklilien durch Aussaat vermehrt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die entstandene Pflanzen häufig keine Ähnlichkeit mit der Mutterpflanze aufweisen.
Um an den Samen zu kommen, werden einige Blütenstände nach dem Verblühen an der Pflanze gelassen. Reife Samen erkennt man an der Braunfärbung ihrer Kapseln sowie daran, dass sich diese leicht geöffnet haben. Im Herbst ist das Saatgut so weit herangereift, dass es geerntet werden kann. Es wird in einem luftdurchlässigen und trockenen Gefäß überwintert, bis im folgenden Februar die Aussaat durchgeführt werden kann.
Hierfür werden Anzuchtschalen mit Anzuchtsubstrat gefüllt. Die Samen werden auf die Erde gestreut und nur leicht mit Substrat bedeckt. Nun kommt die Schale an einen hellen, warmen Platz, beispielsweise auf eine Fensterbank über einer Heizung. Die dortigen Temperaturen sollten zwischen 20° und 25° C liegen. Nach etwa vier Wochen, in denen das Substrat immer leicht feuchtgehalten werden muss, beginnen die Samen zu keimen. Sind die jungen Pflänzchen etwa drei Monate alt, werden sie in Einzeltöpfe umgepflanzt.
Schädlinge & Krankheiten
Gegenüber Schädlingen und Krankheiten ist die Pflanze weitestgehend resistent. Es kann passieren, dass sich gelegentlich Blattläuse ansammeln, die aber lediglich auf den Blüten sitzen und demzufolge mit abgeschnitten werden. eine Schädlingskontrolle vor der Überwinterung kann jedoch trotzdem nicht schaden!
Die gefürchtete Staunässe kann zu Wurzelfäule führen. Bei überlegtem Gießverhalten, durchlässigem Substrat sowie einer Drainage im Pflanzgefäß kann diese Gefahr minimiert werden.
Pflegefehler
Schadbild | Ursache | Abhilfe |
Gelbe Flecken an den Blättern | Sonnenbrand durch zu starke Sonneneinstrahlung nach der Überwinterung | Zunächst schattiges beziehungsweise halbschattiges Plätzchen wählen |
Blüten bleiben aus | Falsche Überwinterung
Nährstoffmangel Pflanzgefäß zu groß |
Bei Temperaturen zwischen 2 und 7° C hell überwintern Ausreichend düngen Gefäß sollte nicht viel größer als der Wurzelballen sein |
Gelbfärbung der Blätter im Herbst oder Winter | Natürlicher Prozess | Keine besonderen Maßnahmen notwendig; gelbe Blätter abschneiden |
… im Frühjahr oder Sommer | Rhizome haben das Pflanzgefäß komplett ausgefüllt Staunässe |
In ein nur wesentlich größeres Gefäß umtopfen Umgehend in frisches Substrat umtopfen; in der Folgezeit sparsam gießen |
Video-Tipp der Redaktion: Agapanthus africanus in voller Blüte
Lust auf eine Schmucklilie bekommen? Oder noch unschlüssig? Dann sollten Sie sich das folgende Video anschauen:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Wann kann man die verblühten Stängel von Agapanthus abschneiden?
Der Schnitt kann unmittelbar nach der Blüte erfolgen. Für die Pflanze ist dies eine Erleichterung, da sie ihre Kraft nicht in die Samenbildung stecken muss, sondern sich voll und ganz der Bildung neuer Blüten widmen kann.
Welche Temperaturen verträgt der Agapanthus?
Es wird gemeinhin davon ausgegangen, dass Temperaturen bis -5° C vertragen werden. Dennoch ist es sinnvoll, die Pflanze in ein Winterquartier zu bringen, bevor es sehr kalt wird, da die wärmeliebende Afrikanische Lilie möglichst überhaupt keinem Frost ausgesetzt werden sollte.
Kann ich Schmucklilien in der Vase halten?
Die wunderschönen Blütenstiele sind hervorragend als Vasenblumen geeignet. Sie sollten bereits dann abgeschnitten werden, wenn nur 3 – 4 der Einzelblüten geöffnet sind. So halten sie sich etwa 14 Tage in der Vase – vorausgesetzt, sie bekommen regelmäßig frisches Wasser…
Symbolgraphiken: © OlegD – stock.adobe.com; Frank Lambert – stock.adobe.com; evannovostro – stock.adobe.com; HVPM dev – stock.adobe.com; Martina – stoock.adobe.com; julie merrall/EyeEm – stock.adobe.com