
Ob Alpenveilchen winterhart sind oder nicht, hängt von der jeweiligen Sorte ab. Die hierzulande als Zimmerpflanzen kultivierten Arten vertragen keine Kälte. Andere wiederum können problemlos ganzjährig im Freien verbleiben. Welche Maßnahmen zum richtigen Cyclamen Überwintern notwendig sind, erläutern wir hier.
Inhaltsverzeichnis
Ist das Alpenveilchen winterhart?
Vom Namen her möchte man glauben, dass das Alpenveilchen winterhart ist. Schließlich stammt es ja aus den Alpen, wo durchaus Schnee liegt, oder? Falsch, denn Alpenveilchen stammen nicht aus Alpenregionen, sondern aus dem Mittelmeerraum. Dieser ist nicht unbedingt für extreme Kälte oder Frost bekannt. Von daher sind die kleinen Zierpflanzen in ihrer Heimat nicht mit Minusgraden in Berührung gekommen und vom Ursprung her nicht winterhart. Dies ist bei der beliebten Zimmerpflanze Cyclamen persicum – Persisches Alpenveilchen – der Fall. Sollte sie aus irgendeinem Grund den Sommer im Freien verbracht haben, muss sie zwingend ins Haus geholt werden, sobald sich das Thermometer gen Null neigt. Ansonsten wird die kleine Pflanze erfrieren. Dasselbe gilt für einige andere Arten, zum Beispiel das Zypern-Alpenveilchen sowie das Griechische Alpenveilchen. Winterhart sind diese nicht.
Doch nicht jede Alpenveilchen Sorte ist derart kälteempfindlich:
- Herbst-Alpenveilchen,
- Sommer-Alpenveilchen sowie
- Vorfrühlings-Alpenveilchen
vertragen Temperaturen bis -40°C und können somit hierzulande bedenkenlos im Freien verbleiben.
Darüber hinaus gibt es mehrere Arten, die bis -20 °C überleben können. Diese werden häufig in heimischen Gärten kultiviert, da sie im Winter blühen und somit die karge Landschaft verschönern. Zu ihnen zählen unter anderem das Propelleralpenveilchen sowie Cyclamen coum, das Frühlings-Alpenveilchen.
Kann ich Alpenveilchen überwintern?

Es ist grundsätzlich möglich, Alpenveilchen zu überwintern. Damit dies jedoch auch gelingt, sollte man als Pflanzenfreund genau wissen, um welche Sorte es sich handelt. Nur so können die individuellen Ansprüche der Cyclamen erfüllt werden.
Im Freien?
Die winterharten Sorten können im Freien überwintern werden. Ob sie hierfür einen speziellen Schutz benötigen oder nicht, hängt wiederum von der jeweiligen Art ab.
Im Haus?
Die als Zimmerpflanzen kultivierten Cyclamen werden logischerweise im Haus überwintert. Doch es ist auch durchaus möglich, Pflanzen aus dem Garten den Winter drinnen zu kultivieren. Dort blühen sie bei richtiger Pflege bereits im Dezember; im Garten hingegen kann es schon mal Februar werden, bis sich die dekorativen Blüten zeigen.
Vorbereitung zum Überwintern
Wenn ein Alpenveilchen winterhart bis -40°C ist, so benötigt es keinerlei Schutz im Winter. Anders hingegen die Arten, die maximal Temperaturen bis – 20°C überstehen: ihre Schutzmaßnahmen beginnen bereits beim Pflanzen. Die Knollen müssen mindestens 7 cm tief in die Erde gesetzt werden. Nur dann kann man sich sicher sein, dass sie die Frostperiode überleben. Zusätzlich sollte jedoch ihr Wurzelbereich geschützt werden. Dies geschieht durch eine Schicht
- Kompost
- Laub
- Tannenreisig
Wer sein Alpenveilchen im Haus überwintern lassen möchte, der gräbt die Pflanze vorsichtig aus und setzt sie in einen Pflanztopf.
Zeitpunkt
Sind Alpenveilchen nicht winterhart – oder nur bedingt -, müssen sie ins Haus geholt werden, bevor der erste Frost eintritt. Dies ist je nach Region im November/Dezember der Fall. Dasselbe gilt für den Winterschutz, der ausgebracht wird. Auch er sollte bereits den Wurzelbereich wärmen, bevor dieser zu sehr einfriert.
Alpenveilchen richtig überwintern
Die Überwinterung von Zimmeralpenveilchen sowie jenen Pflanzen, die aus der Erde ins Haus geholt worden sind, ist identisch.
Standort

Cyclamen mögen es gerne hell. Selbst Wintersonne macht ihnen nichts aus. Dennoch sind die meisten Fensterbänke nicht als Standort für Alpenveilchen geeignet: sie sind schlicht und ergreifend zu warm. Dies gilt besonders für jene Exemplare, die über oder neben einer Heizung installiert worden sind. denn eines vertragen Alpenveilchen nicht gut: Wärme. Temperaturen zwischen 10°C und 15°C sind ideal; keinesfalls sollten 18°C überschritten werden. Beispielsweise können die Zierpflanzen sehr gut in einem Treppenhaus oder einem ungeheizten Wintergarten stehen. Ab Februar etwa können sie etwas wärmer gestellt werden, jedoch sollten sie keinesfalls in überheizten Räumlichkeiten kultiviert werden.
Lubera-Tipp: Nur ungeheizte Räumlichkeiten als Alpenveilchen Standorte verwenden!
Pflege
- Gießen: Die Knollen der Cyclamen dürfen keinesfalls austrocknen. Dasselbe gilt für das Substrat, in welchem sie gepflanzt worden sind. Beim Gießen ist dennoch etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da andererseits auch nicht zu viel Wasser verabreicht werden darf. Dies würde wiederum zum Verfaulen der Knollen und somit zum Eingehen der Pflanze führen. Regelmäßige, jedoch mäßige Wassergaben sind daher sinnvoll. Zudem mögen es Alpenveilchen nicht besonders, von oben gegossen zu werden. So ist es empfehlenswert, ihnen Wasser in einen Untersetzer zu geben. Wichtig ist, dass dieser nach einer halben Stunde geleert wird, damit die Pflanzen nicht dauerhaft nasse Füße bekommen.
- Düngen: Häufig wird empfohlen, während der Überwinterung einmal wöchentlich Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser zu verabreichen. Dies ist zwar möglich, jedoch nicht zwingend notwendig. Für gewöhnlich ist es ausreichend, einmalig Langzeitdünger zu geben. Dies kann in Form eines Düngestäbchens gegeben sein.
- Schädlingskontrolle: Leider kommt es beim Alpenveilchen Überwintern gelegentlich zu Schädlingsbefall. Besonders in zu trockenen Räumen siedeln sich Spinnmilben Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen ist insofern wichtig, als dass die Schädlinge auch auf andere Gewächse übergehen können. Bei Befall sollten umgehend Hausmittel angewendet werden.
Lubera-Tipp: Verblühte Blüten regelmäßig entfernen, um die Knolle nicht unnötig zu schwächen!
Zimmer-Alpenveilchen übersommern

Während bei den meisten Alpenveilchen die Frage nach der richtigen Überwinterung laut wird, ist es bei den Zimmeralpenveilchen genau anders herum. Für gewöhnlich sind sie während der Wintermonate käuflich zu erwerben und blühen in der kalten Jahreszeit. Im Frühling sacken sie irgendwann in sich zusammen. Für viele Pflanzenfreunde ist dies ein Indiz dafür, dass sein Cyclamen gestorben ist. Dies ist jedoch ganz und gar nicht der Fall: das Alpenveilchen begibt sich lediglich in Vegetationsruhe und würde durchaus wieder austreiben. Dazu kommt es jedoch in den meisten Fällen nicht mehr, da es bereits entsorgt worden ist. Pfiffige Hobbygärtner wissen aber, dass die kleine Pflanze nicht eingegangen ist und helfen ihr, den Sommer zu überstehen:
- Sämtliche vertrockneten Pflanzenteile herausziehen
- Knolle austrocknen lassen
- Den Sommer über die Knolle an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren
- Im September in frisches Substrat umtopfen
- Pflanzgefäß an einen wärmeren Standort stellen
Nun wird es nicht lange dauern, bis das Alpenveilchen neu austreiben wird. Nach einigen Wochen zeigen sich auch die Blüten, die in den allermeisten Fällen von Jahr zu Jahr üppiger und schöner werden.
Tipps & Tricks
- Alpenveilchen sind zwar sehr schön, jedoch auch sehr giftig. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann zu schlimmen Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tode führen. Bei Berührung kann es bei empfindlichen Menschen bereits zu Hautirritationen kommen. Im Umgang mit der Pflanze sollten deswegen unbedingt Handschuhe getragen werden.
- Haustierhalter sollten besondere Vorsicht walten lassen, da die Cyclamen auch für Hunde, Katzen & Co. giftig Leben Tiere im Haushalt, so ist man gut damit beraten, keine Alpenveilchen zu kultivieren.
- Steht für ein Alpenveilchen kein passendes Winterquartier zur Verfügung, so kann es auch in ein Pflanzgefäß gesetzt werden. Dieses wird dann dick mit Frostschutzvlies umwickelt und an einem geschützten Plätzchen aufgestellt. Der Wurzelbereich sollte zusätzlich geschützt werden.
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