Chili Pflanzen gedeihen überall dort, wo es schön warm ist – also auch in heimischen Gärten beziehungsweise auf Balkonen. Ja, das kann man sich kaum vorstellen, doch die exotisch anmutenden Gewächse können durchaus auch in Ländern kultiviert werden, die gemeinhin nicht als tropisch oder zumindest dauerhaft warm gelten. Damit der Anbau jedoch erfolgreich ist, gilt es einige diesbezügliche Tipps zu beachten. In unserer Lubera® Kulturanleitung möchten wir Ihnen zeigen, was es über die Chili Kultivierung zu wissen gibt. Wenn Sie Chili Pflanzen kaufen wollen, finden Sie in unserem Gartenshop robuste Jungpflanzen für die Kultivierung im eigenen Garten.
Inhaltsverzeichnis
- Chili aussäen? Oder lieber Jungpflanzen kaufen?
- Chili-Pflanzen im Lubera® Shop
- Chili Samen - Die beliebtesten Sorten
- Chili Samen aus eigener Ernte?
- Chili selber ziehen – Zeitpunkt
- Warmer Standort erwünscht
- Chili Aussaat – Anleitung
- Der richtige Standort für Chili Pflanzen
- Chili Pflanzen mögen nährstoffreichen Boden
- Chili nach den Eisheiligen auspflanzen
- Anleitung
- Chili Pflanzen abstützen
- Chili im Gewächshaus kultivieren?
- Topfkultur möglich?
- Platzsparend und dekorativ: Sackkultur
- Chili Pflege: giessen
- Düngen
- Schneiden?
- Königsblüte ausbrechen!
- Krankheiten und Schädlinge
- Sind Chili Pflanzen winterhart?
- Hilfe, die Chili Blüten fallen ab!
- Chili Ernte – Zeitpunkt
- Anleitung
- Chili Verwendung und Konservierung
- Ist Chili gesund?
- Schärfegrad bestimmen dank Scoville
Chili aussäen? Oder lieber Jungpflanzen kaufen?
Seien wir ehrlich: für einen Hobbygärtner ist es immer wieder aufs Neue spannend, wenn sich aus kleinen Samenkörnern zunächst zarte Pflänzchen, später dann stattliche Gewächse entwickeln. Fast schon könnte man sagen, der Weg sei das Ziel, denn neben dem erhofften ertrag ist es auch der Stolz, der uns aufgrund einer gelungenen Anzucht erfüllt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele Pflanzenfreunde Chili Samen kaufen, ihn aussäen und so ihre Pflanzen sozusagen von Säuglingsbeinen an begleiten. Bei Chilis ist das sehr gut möglich, da die Aussaat nicht schwierig ist und in der Regel von Erfolg gekrönt sein wird.
Wer jedoch wenig Zeit zur Verfügung oder ganz einfach keine Lust für eine Anzucht hat, kann auch sehr gut vorgezogene Chili Pflanzen kaufen und diese dann kultivieren. In unserem Lubera® Shop erhalten Sie kräftige Pflanzen im 1,3 L-Topf, die von allerbester Qualität sind und Ihnen Kultursicherheit bieten. Soll heissen: Sie müssen sich keine Sorgen darüber machen, ob Ihre eigene Anzucht erfolgreich ist oder nicht, sondern können problemlos direkt mit dem Chili Anbau starten.
Chili-Pflanzen im Lubera® Shop
Eine echte Chili ist scharf – Ehrensache. Es gibt zwar bezüglich des individuellen Schärfegrades viele verschiedene Möglichkeiten, jedoch erwartet man als Liebhaber dieser Früchte eine angenehme bis brennende Schärfe bei ihrem Verzehr. Dies können sie von unseren Chilis erwarten.
«Prairie Fire» wird als Feuerschote bezeichnet, da sie mit einem Schärfegrad von 9 tatsächlich ein kleines Feuer im Mund entfachen kann – bildlich gesprochen. Die kompakt wachsende Pflanze besticht zunächst einmal durch ihre sehr ansprechende Wuchsform und ihre vielen kleinen Früchte. Diese haben in ihrer Jugend eine grün-gelbe Frage, die später in ein Feuerrot wechselt. Ob roh oder verarbeitet – die Früchte sind in jedem Zustand eine wahre Geschmacksexplosion.
Bild: Die Chilisorte 'Prairie Fire' eignet sich gut für die ungeschützte Freilandpflanzung und auch für den Kübel.
«Chili de Cayenne» ist – wie der Name vermuten lässt – für jeden Liebhaber des Cayennepfeffers ein Muss, da er aus den Schoten dieser Pflanze hergestellt wird. Der feurig-scharfe Geschmack ist unvergleichbar und trägt uns beim Verzehr gedanklich in ferne, tropische Gefilde. Doch wir müssen nicht weit reisen, um in diesen Genuss zu kommen, da diese Chili Pflanzen sehr gut zur Kultur in heimischen Gärten geeignet sind.
Bild: Die alte Sorte Chili de Cayenne aus vorkolumbianischer Zeit bringt mit leichter Pflege grosse Ernteerträge.
Chili Samen - Die beliebtesten Sorten
«Prairie Fire» ist auch als Saatgut erhältlich. Diese wunderschönen Gewächse sollten bereits ab Februar vorgezogen werden, damit sie nach den Eisheiligen gross genug sind, um ins Freiland zu dürfen.
«Chili CA13» wird leider aufgrund ihres recht einfallslosen Namens häufig übersehen. Das ist insofern schade, als dass diese Pflanzen nicht nur optisch wunderschön sind, sondern zudem noch viele, leuchtendgelbe Früchte hervorbringen. Diese Schoten haben eine angenehme Schärfe (Stufe 6) und zudem ein fruchtiges Aroma, welches alle möglichen Speisen verfeinert.
«Chili de Cayenne» - der Name ist Programm. Die feurigen Schoten sind prädestiniert dafür, getrocknet und gemahlen zu werden, damit man in den Genuss des echten Cayenne-Geschmacks kommt.
Chili Samen aus eigener Ernte?
Wer bereits einmal Chili selber kultiviert hat, wird schnell merken, dass sich aus den Schoten gewonnene Samen durchaus zur Weiterkultivierung im Folgejahr eignen. Die Keimfähigkeit ist zwar für gewöhnlich geringer als bei gekauftem Saatgut, jedoch ist es durchaus möglich, die Samen zu verwenden. Wichtig dabei ist, dass nur die Kerne von vollreifen Früchten gesammelt werden. Sind die Schoten noch in unreifem Zustand, so sinkt die Keimfähigkeit gen Null. Um an diese Kerne zu kommen, müssen Sie lediglich eine Schote aufschneiden. Wie Sie dann sehen können, hängen rund um den Stiel die begehrten Samen in einem Fruchtstempel, welcher vorsichtig abgelöst wird. Es ist empfehlenswert, hierfür einen Teelöffel zu benutzen; alternativ können auch Einweghandschuhe getragen werden. Ja, Sie haben richtig gelesen. Auch die so unschuldig aussehenden kerne haben es in sich. Fasst man sie an und sich hinterher ins Auge oder an den Mund, wird man noch sehr viele Stunden an dieses Ereignis erinnert – es brennt lange nach….
Doch zurück zu den Samen: nach dem Ablösen werden sie auf ein Blatt Küchenpapier gelegt und für 5-7 Tage an der Luft – möglichst in der Sonne - getrocknet. Anschliessend kommen sie in ein Gefäss oder ein Papiertütchen und werden bis zum Folgejahr trocken gelagert.
Chili-Schoten aus dem Handel eignen sich nur bedingt zur Samengewinnung: sie sollten nur dann verwendet werden, wenn es sich um BIO-Qualität handelt.
Bild: Die Chili 'Aji Cristal' hat ein starkes Aroma von Zitrus bis Apfel.
Chili selber ziehen – Zeitpunkt
Eine Chili Aussaat sollte grundsätzlich als Vorzucht im Haus oder Gewächshaus erfolgen, und zwar bereits im Februar, spätestens März. Im Freiland ist es zu diesem Zeitpunkt einfach noch zu kalt für die Samen. Sind die Temperaturen hoch genug, ist es wiederum zu spät, um noch eine Aussaat zu starten: erst nach den Eisheiligen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind könnte diese durchgeführt werden. Die kleinen Pflänzchen haben dann aber nicht mehr genügend Zeit, um sich bis zum ersten Frost u entwickeln und ihre Früchte hervorzubringen.
Warmer Standort erwünscht
Damit die Samen auch keimen können, müssen sie zwingend einen warmen Standort bekommen. Und «warm» ist in diesem Zusammenhang gleichbedeutend mit «höher als Zimmertemperaturen»: die ideale Keimtemperatur liegt bei 25° C. Spürt das Saatgut, dass es in einer derartigen Umgebung keimen soll, wird es das gerne und eifrig tun. Etwas Zeit werden sich die Chili Samen aber dennoch lassen: es dauert zwischen zwei und drei Wochen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen werden.
Chili Aussaat – Anleitung
Um den Chili Samen anzudeuten, dass jetzt der Moment der Aussaat gekommen ist, werden sie für etwa drei Sunden in warmes Wasser oder Kamillentee gelegt. Dort können sie in aller Ruhe einweichen und sind so gerüstet für die Aufgabe, die sie nun zu erfüllen haben.
Als Anzuchtgefässe eignen sich kleine Töpfchen oder Schalen; wer eines hat, kann auch gerne ein Zimmergewächshaus benutzen. In die Gefässe wird Anzuchterde gefüllt, dann dürfen die Samen hinein. Dies sollte etwa doppelt so tief geschehen, wie sie gross sind. Wir empfehlen, sie zunächst dünn auf das Substrat aufzustreuen und anschliessend mit etwas Erde zu bedecken. Steckt man sie in die Erde hinein, bleiben sie dank ihres feuchten Zustandes häufig am Finger kleben, so dass die Anzucht den ersten Rückschlag erlebt…
Befinden sich die Samen schön unter der Erde, wird diese angedrückt und angegossen. Nun ist es sinnvoll, die Gefässe mit durchsichtiger Folie zu überziehen, damit sich ein warmes Klima bilden kann. Wichtig ist, dass sie täglich gelüftet wird, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt. Die Anzuchttöpfe kommen dann an den für sie ausgewählten warmen Standort, der sich gerne auf einer Fensterbank befinden kann. Als Pflanzenfreund ist jetzt Geduld gefragt. Das Substrat wird in der Folgezeit gleichmässig feucht gehalten, ohne dass sich Staunässe bilden kann. wenn die kleinen Chili Pflanzen etwa 5 cm hoch geworden sind, sollten sie in Einzeltöpfe umgepflanzt werden. Ihr warmer Standort bleibt jedoch ebenso bestehen wie gleichmässige Wassergaben.

Bild: Die Chili 'Bolivian Rainbow' ist eine scharfe Sorte in allen Farben.
Der richtige Standort für Chili Pflanzen
Wer ein warmes, sonniges und möglichst windgeschütztes Plätzchen zur Verfügung hat, bietet den Chilipflanzen die bestmögliche Umgebung, denn genauso lieben sie es: warm, sonnig, windgeschützt. Sehr gerne wachsen sie vor sonnengewärmten Hauswänden, welche zudem den benötigten Schutz bieten.
Wer bereits Erfahrung in der Kultivierung von Chili oder Paprika gesammelt hat, der weiss: die zu den Nachtschattengewächsen gehörenden Pflanzen sind ein wenig eigen bezüglich der Vorkultur. Konkret bedeutet dies, dass sie nicht in einem Beet kultiviert werden sollten, in dem im Vorjahr andere Nachtschattengewächse wie Kartoffeln oder Auberginen angebaut worden sind. Die Familienmitglieder haben eine Tendenz dazu, Krankheiten untereinander zu verbreiten und so die folgenden Erträge stark zu schmälern. Es gibt jedoch auch Pflanzen, die sich hervorragend zur Vorkultur eignen und sogar im selben Jah kultiviert werden können wie die Chili – nur halt eher. Zu diesen gehören neben Salaten auch Radieschen, welche sich nicht nur schnell entwickeln, sondern bereits früh im Gartenjahr erntereif sind.
Chili Pflanzen mögen nährstoffreichen Boden
Für einen Chili Anbau eignet sich nährstoffreiche Gartenerde, welche vor der Pflanzung gegebenenfalls ein wenig verbessert werden sollte. Hierfür wird Kompost oder Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 2 (ein Sack pro 2 m2) eingearbeitet; ist der betreffende Boden sehr leicht oder sehr schwer, muss mehr Kompost oder Erde beigefügt werden.

Bild: Die Sorte 'Sugar Rush Peach' ist sehr gut für den Freilandanbau geeignet.
Chili nach den Eisheiligen auspflanzen
Genau wie das Saatgut sollten auch Chili Pflanzen erst dann ausgepflanzt werde, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Ab Mitte Mai ist dies für gewöhnlich der Fall, wenn die Eisheiligen vorbei sind.
Anleitung
Nicht jedem Hobbygärtner sind die Vorteile schwarzer Mulchfolie bekannt. Sie dient dazu, dass sich der Boden im Freiland schneller erwärmt und somit ein angenehmes Ambiente für Pflanzen schafft. Besonders wärmeliebende Gewächse wie Chili, Paprika und Tomaten profitieren von dem Einsatz einer solchen Folie. Wir empfehlen die Lubera® Tomaten-Mulchfolie: mit einer Länge von 3 m und einer Breite von 1,5 m eignet sie sich hervorragend für ein Chili-Beet. Wenn Sie weniger Pflanzen anbauen möchten, können sie diese Folie auf die gewünschte Grösse zurechtschneiden – oder alternativ noch einige Paprika-Pflanzen zur Gesellschaft kultivieren. Sie gehören ebenfalls zur Pflanzengattung Capsicum und haben nahezu identische Ansprüche, so dass sie wunderbar zusammenpassen.
- Gartenboden vorbereiten
- Mulchfolie auf dem Boden ausbreiten
- Ränder der Folie eingraben, Mitte mit Steinen beschweren
- Im Abstand von 50 cm 15-20 cm grosse Pflanzkreuze in die Folie schneiden oder einbrennen
- Unter den Kreuzen Löcher ausheben
- Reihenabstand von 70 cm einhalten
Nun können die Jungpflanzen in die vorbereiteten Löcher gesetzt werden. dies sollte möglichst tief geschehen: um genügend Stabilität zu bekommen und sich optimal entwickeln zu können, sollte der Topfballen etwa 10 cm mit Erde bedeckt werden. Anschliessend wird diese Erde gut angedrückt und angegossen.
Chili Pflanzen abstützen
Während ein Paprika-Gärtner längst weiss, dass er seine Pflanzen stützen sollte, ist diese Tatsache vielen Chili-Anbauern unbekannt. Eine Schote wiegt ja schliesslich nicht so viel, dass sie die kleinen Triebe zum Abbrechen bringen könnte, oder? Dies ist zwar richtig, jedoch muss man nicht die einzelnen Früchte, sondern ihre gesamte Masse bedenken. Läuft der Anbau derart erfolgreich, wie wir ihn uns erhoffen, so haben die zarten, filigranen Triebe der Gewächse jede Menge Schoten zu tragen, deren Gewicht in der Summe durchaus zu Schäden führen kann. Was tun wir also? Wir installieren Stäbe, die stabil genug sind, die Triebe mitsamt ihren Schoten zu halten – auch bei etwaigen stärkeren Winden.
Bild: Die Chili 'Candlelight' hat einen Schärfegrad von 2 und eignet sich gut für den Freilandanbau.
Chili im Gewächshaus kultivieren?
Es ist tatsächlich möglich, die heissen Schoten auch im Gewächshaus anzubauen. Ein hochwertiges Exemplar birgt den grossen Vorteil, dass die Chili Kultur nicht automatisch mit dem ersten Frost enden muss: ist es im Winter beheizbar, können die Früchte ach noch später im Jahr geerntet werden.
Wichtig bei dieser Art der Kultivierung ist neben den hohen Temperaturen von 25° - 28° C zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit: 70 % sollte sie mindestens betragen, damit dich die Pflanzen optimal entwickeln können.
Topfkultur möglich?
Was ist mit jenen Chili-Freunden, die keinen eigenen Garten besitzen? Müssen sie auf den Anbau der scharfen Schoten verzichten? Nein, glücklicherweise nicht, da sie sehr gut in Kübelhaltung kultiviert werden können. Voraussetzung hierfür ist, dass die ausgewählten Gefässe ein Volumen von mindestens 10 l besitzen – gerne auch mehr. Unten müssen sie unbedingt Löcher haben, durch welche überschüssiges Wasser abfliessen kann, bevor Staunässe entsteht. Grosse Löcher – sehr grosse. Häufig sind sie herstellerseits eher unauffällig, so dass wir Ihnen empfehlen, sie vor dem Pflanzen zu vergrössern. Zusätzlich sollte eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen als Staunässe-Prävention installiert werden. Auf diese kommt nun das Highlight für die nährstoffhungrigen Jungpflanzen: 5-10 cm Kompost oder gelagerter Mist, der mit einer Schicht Kübelpflanzenerde bedeckt wird (wir empfehlen Lubera´s Fruchtbare Erde Nr. 1).
Nun kann die Jungpflanze eingesetzt werden, und zwar ebenso tief wie ihre Verwandten im Beet; anschliessend wird der Kübel mit dem Substrat aufgefüllt. Andrücken und giessen – fertig.
Platzsparend und dekorativ: Sackkultur
Sie haben nur sehr wenig Platz zur Verfügung? Oder möchten einfach ein optisches Highlight in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon haben? Tomaten und Paprika können sehr gut in Sackkultur gepflanzt werden. Auch Chilis eignen sich hervorragend für diese Art der Kultivierung, die denkbar einfach ist:
- Sack Erde dorthin legen, wo die Kultur stattfinden soll
- Für jede Pflanze ein loch hineinschneiden, wobei auch hierbei die Abstände beachtet werden sollten
- Jutesack über den Erdsack ziehen
- Deckungsgleiche Löcher in den Jutesack schneiden
- Mit der Hand in die Löcher hineingreifen und die Erde auflockern
- Chili Pflanzen in die Erdlöcher setzen und angiessen
- Jutesack mit einem Band verschliessen
Bild: Die Chili 'Cedrino' ist sehr scharf und trägt bis zu 100 Schoten.
Chili Pflege: giessen
Um sich optimal entwickeln zu können, benötigen Chili Pflanzen ein gleichmässig feuchtes Substrat. Dieses darf jedoch nicht nass sein und schon überhaupt nicht zu Staunässe führen, da sie das Ende der Gewächse bedeuten kann. so ist beim Giessen ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt: regelmässige, jedoch mässige Wassergaben sind angesagt, die jedoch niemals direkt auf die Pflanzenteile, sondern ausschliesslich auf das Substrat erfolgen sollten. Nasse Blätter und Triebe begünstigen die Entstehung von Pilzkrankheiten, die wiederum zum Eingehen der Pflanzen führen können.
Düngen
Betrachten wir die buschige Chili Pflanze mit ihren vielen Trieben und ebenso vielen Schoten: eine derartige Masse an Pflanzenteilen möchte versorgt werden. Dies ist zwingend notwendig, denn diese Gewächse gehören zu den Starkzehrern. In Freilandkultur bekommen sie den ersten Schub an Nährstoffen bereits bei der Pflanzung in Form von Kompost oder Mist; später müssen wir als Hobbygärtner darauf achten, dass eine regelmässige Versorgung mit den so wichtigen Nährstoffen erfolgt. Dies geschieht idealerweise mit Frutilizer® Instant Bloom (30 g in 10 l Wasser auflösen) oder mit dem Allrounder Brennnesseljauche: von Juni an bis Ende August wird wöchentlich ein solcher Dünger verabreicht.
Schneiden?
Ein dichte, buschige Chili Pflanze ist genau das, was man sich als Hobbygärtner wünscht. Sie wird jedoch nur so gedeihen können, wenn sie nicht mit irgendwelchen Schnittwerkzeugen malträtiert wird. Keinesfalls werden diese Gewächse geschnitten.
Königsblüte ausbrechen!
Wir kennen das Procedere bereits von Paprika Pflanzen: die Königsblüte sollte ausgebrochen werden, um das vegetative Wachstum anzuregen und somit mehr Blüten und somit auch Schoten hervorzubringen. Auch bei der Chili Kultivierung sollte es durchgeführt werden. Die Königsblüte befindet sich in der Achsel zwischen dem Haupttrieb und der ersten Verzweigung. Sie wird einfach abgeknipst, und zwar ganz genau nur einmal. Mehr nicht.
Krankheiten und Schädlinge
Unsere Lubera® Chili Pflanzen sind gesund, robust und resistent gegenüber vielen Krankheiten. Bei richtiger Pflege sowie am idealen Standort droht kam eine diesbezügliche Gefahr. Lediglich bei zu starker Nässe kann es zu gefürchteten Pilzerkrankungen wie Welken oder Mehltau kommen. Gegen Schädlinge sind selbst wir machtlos: wenn sich die eine oder andere Blattlaus ansiedelt, so ist dies unumgänglich und in den seltensten Fällen behandlungsbedürftig. Sollte es sich jedoch um ganze Heerscharen von diesen Schädlingen handeln, so können diese mit Brennnesselsud bekämpft werden. Bitte keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen. Sie haben in der Natur nichts zu suchen und schon überhaupt nicht an Pflanzen, die essbare Früchte hervorbringen.
Sind Chili Pflanzen winterhart?
So schön es wäre, die geliebten Gewächse über Jahre hinweg immer und immer wieder kultivieren zu können: es ist schlichtweg nicht möglich. Chili Pflanzen sind nicht winterhart, so dass sie tatsächlich ausschliesslich eine Saison lang kultiviert werden können. In dieser Zeit werden sie jedoch – bei der richtigen Pflege - einen derart hohen Ertrag hervorbringen, dass man als Hobbygärtner davon bis zum folgenden Sommer zehren kann.
Es sollte aber erwähnt werden, dass die meisten Chili Sorten durchaus mehrjährig sind und in tropischen Regionen auch so kultiviert werden. In gemässigten Regionen hingegen ist dies nicht möglich, da die Gewächse gleichmässige Temperaturen benötigen. Diese sind während der kalten Jahreszeit schlichtweg nicht vorhanden. Wer Zeit und Lust hat, kann jedoch gerne mal eine Chili Pfanze überwintern - mit etwasGlück klappt es...

Bild: Die Chili 'Gelbe Kirsche' ist eine extrem ertragreiche Kirschschili mit mittlerer Schärfe.
Hilfe, die Chili Blüten fallen ab!
Leider kann es gelegentlich passieren, dass die Chili Pflanzen zwar Blüten bilden, diese jedoch frühzeitig abfallen, so dass keine Früchte entstehen. Ärgerlich… nun heisst es, die Ursachen für dieses Problem zu finden und abzustellen. In den allermeisten Fällen ist ein falscher Standort schuld: stehen die Gewächse zu dunkel, zu kalt oder sind starken Winden ausgesetzt, werfen sie ihre Blüten ab. Im Gewächshaus kann noch ein anderes Problem hinzukommen: fehlende oder mangelnde Belüftung. Um tatsächlich an die begehrten Schoten heranzukommen, müssen die Standortbedingungen wie oben beschrieben sein – also bitte immer darauf achten. Dennoch kann es passieren, dass wir Hobbygärtner keinen Einfluss nehmen können, nämlich bei starken Temperaturschwankungen. In Freilandkultur kommen diese gelegentlich vor. Es bleibt dann nur die Hoffnung, dass sie sich möglichst zeitnah wieder normalisieren.
Doch nicht nur unpassende Standortbedingungen, sondern auch fehlende Bestäubung kann ursächlich für einen Blütenabwurf sein. Die meisten Chilipflanzen sind einhäusig; es befinden sich also beide Geschlechter in einer Blüte. Durch Insekten sowie Selbstbefruchtung entstehen so die Schoten, was jedoch manchmal einfach nicht funktionieren will. Nun sind Sie gefragt: die Chili Pflanze vorsichtig am Stamm anfassen und für mindestens drei Sekunden schütteln. Dieses Procedere wird einmal täglich durchgeführt, und zwar so lange, bis augenscheinlich die Fruchtbildung erfolgt ist.
Der letzte Grund, warum Chilis manchmal ihre Blüten abwerfen, ist schlicht und ergreifend falsche Pflege. Diese kann in Form von zu viel oder zu wenig Wasser gegeben sein; auch ein Übermass an Nährstoffen sowie ein Mangel an diesen ist als Pflegefehler anzusehen.
Chili Ernte – Zeitpunkt
Grundsätzlich sollten Chilis erst dann geerntet werden, wenn sie ihren endgültigen Reifezustand erreicht haben, da sie hinterher nicht mehr nachreifen. Dies ist in der Regel 40 – 50 Tage nach der Fruchtbildung und unter den allerbesten Bedingungen bereits Ende Juli der Fall. Da solche günstigen Gegebenheiten jedoch eher die Ausnahme sind, sollten Sie lieber im August mit der ersten Ernte rechnen. Die Betonung liegt dabei auf der «ersten», da eine Chilipflanze immer wieder neue Früchte hervorbringt, und dies bis weit in den Herbst hinein.
Lubera®-Tipp: Wird es draussen zu kühl, kann die Pflanze im Herbst gerne ins Haus geholt werden, wo sie ihre letzten Früchte ausbilden kann.
Anleitung
Aufgrund der Tatsache, dass nach einer Ernte mit vielen weiteren zu rechnen ist, sollte die Pflanze keinesfalls verletzt werden. Ein Herausreissen der Schoten würde zwangsläufig derartige Beschädigungen mit sich bringen und sollte deswegen unbedingt vermieden werden. Zur Ernte wird ein sauberes und scharfes Schnittwerkzeug – Messer oder Schere – verwendet. Mit diesem wird die Schote mitsamt ihrem Stiel abgeschnitten.
Chili Verwendung und Konservierung
Ein Rohverzehr ist möglich, jedoch sollten Sie sich sehr gut überlegen, in welche Schote sie hineinbeissen. Die sehr scharfen Sorten treiben einem die Tränen in die Augen und vermitteln das Gefühl, der gesamte Mundraum würde brennen – also bitte vorsichtig… Mildere Sorten hingegen können ganz fantastisch roh gegessen werden; ansonsten empfiehlt sich die Verwendung als gegartes oder gegrilltes Gemüse.
Ansonsten lassen sich die Schoten sehr gut verschiedenen Gerichten beifügen. Sie können getrocknet und gemahlen werden oder zu Saucen verarbeitet werden. Auch das Einfrieren von Chili ist möglich. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt, jedoch sollten Sie eines vermeiden: eine lange Lagerung frischer Früchte. Diese ist leider nicht möglich; einige Wochen halten sich Chili im Kühlschrank, danach werden sie schlapp und können sogar verfaulen.
Ist Chili gesund?
Ja, lecker sind diese Schoten…doch nicht nur das: sie sind auch gesund, und zwar in jeder Form und Verarbeitung. Sie enthalten jede Menge Vitamine: A, B, C und E, zudem Eisen und Calcium. Der Verzehr von Chili wirkt appetit-, kreislauf- sowie durchblutungsanregend, trägt zur Linderung von Verspannungen bei und besitzt darüber hinaus antibakterielle Wirkungen. Nicht zu vergessen das Capsaicin, welches die Magenschleimhaut schützt und gleichzeitig die Leber entgiftet. Doch was ist das alles im Vergleich zu der Wirkung welche Chili auf unsere Psyche hat. Während sauren Speisen nachgesagt wird, sie würden lustig machen, steht bei scharfen Lebensmitteln das Glück im Vordergrund. Ihr Verzehr macht uns schlichtweg glücklich, da durch das Nachlassen der Schärfe Endorphine ausgeschüttet werden. Diese sind bekanntermassen für das Glücklichsein zuständig und treten in umso höherer Zahl auf, je schärfer die Speise gewesen ist. Wer also gesund und gleichzeitig glücklich essen möchte, sollte unbedingt die eine oder andere Chili in seinen Speiseplan einbauen…
Schärfegrad bestimmen dank Scoville
Wie scharf eine Chili tatsächlich ist, hängt von dem Anteil des Capsaicins ab, welches in der getrockneten Frucht vorhanden ist. dabei handelt es sich um ein Alkaloid, das die Eigenschaft besitzt, die Schmerzrezeptoren der Schleimhäute zu reizen. Dieser Reiz wird von uns als Schärfe empfunden.
Liebhaber der Chili Schote wissen längst, dass sich der individuelle Schärfegrad der Schoten anhand der sogenannten Scoville-Scala bestimmen lässt. Doch was ist das eigentlich? Gehen wir über 100 Jahre in die Vergangenheit: 1912 kam der Pharmakologe Wilbur. L. Scoville auf die gute Idee, die Früchte der Paprikapflanzen auf ihre Schärfe hin zu testen und diese dann mithilfe einer eigens kreierten Skala zu definieren. Aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen wurden zur damaligen Zeit dieser Test auf subjektiver Basis durchgeführt. Probanden mussten in die Schoten beissen und festlegen, ob diese wenig scharf, gemässigt, sehr oder unerträglich scharf waren. Je nach Ergebnis wurden die einzelnen Paprika-Sorten zwischen Stufe 0 (keine Schärfe) und 10++++ (Feuer!!!!) eingeteilt.
Heutzutage gibt es messtechnische Verfahren, die wesentlich objektiver sind als die damaligen Tests. Mit deren Hilfe wird der Capsaicin-Gehalt gemessen, und zwar in SCU (Scoville-Units, als Scoville-Einheiten). Je mehr dieser Einheiten vorhanden sind, desto höher ist auch der individuelle Schärfegrad der betreffenden Paprika.