Der Echte Jasmin, der botanisch Jasminum officinale heißt, ist eine wunderbare Terrassen-, Balkon- und auch Zimmerpflanze. Sie ist für viele der Inbegriff der Duftpflanze, denn ihre zahlreichen weißen Blüten entwickeln einen überwältigenden Duft. Die Pflanze ist zudem sehr pflegeleicht und damit ideal für Einsteiger, allerdings nicht winterhart. Erfahrt hier, wie ihr den Jasminum officinale halten und pflegen könnt. Möchtet Ihr weitere wunderschöne mediterrane Pflanzen kaufen, kann ich euch den Lubera Gartenshop wärmstens empfehlen.
Inhaltsverzeichnis

Im Frühjahr zeigen sich hunderte Knospen, aus denen bei erster Wärme toll duftende Blüten werden.
Wissenswertes zum Jasminum officinale
Die Gattung Jasminum gehört zu den wichtigsten Zierpflanzen-Gattungen. Neben dem hier im Vordergrund stehenden Jasminum officinale sind weiter der Zimmerjasmin Jasminum polyanthum oder auch der Primeljasmin Jasminum mesnyi interessant. Doch keine Angst, ihr müsst nicht alle 200 Arten der Jasminfamilie durchprobieren - zumal schon ein Jasmin soviel Duft liefert, dass ihr damit ausreichend versorgt seid. Kein Wunder, Jasmin gehört traditionell zu den Zutaten der Parfümherstellung. Die Herkunft des Jasminum officinale sind ganz überwiegend die tropisch bis subtropisch, auf jeden Fall warm temperierten Regionen Afrikas und Asiens. Der Schwerpunkt der Zierarten stammt aus Ostasien. Jasminum officinale hat neben der Bezeichnung 'Echter Jasmin' noch weitere Beinamen, gelegentlich liest man vom 'Weißen Jasmin' oder 'Gemeiner Jasmin'.

Die Bezeichung Weißer Jasmin dürfte wohl jeder verstehen.
Jasminum officinale - viele Namen für eine Pflanze
Botanisch kann es verwirrend sein, dass häufig ein sehr ähnlicher J. affine und auch J. grandiflorum als 'Echter Jasmin' angeboten wird. Gerade auf den Unterschied zwischen J. affine und Jasminum officinale solltet ihr achten: J. affine hat nicht nur leicht rosa Blüten, sondern ist deutlich frostempfindlicher. J. officinale kann kurzfristig auch mal Frost vertragen, J. affine hingegen nicht. Als bedingt winterhart würde ich aber nur den Primeljasmin Jasminum mesnyi bezeichnen.

Die weit herausragenden Blüten geben dem Jasmin einen eleganten Eindruck von Leichtigkeit.
Wuchs und Blüte
Jasminarten sind im Wuchs alle recht ähnlich. Sie wachsen bei guten Bedingungen recht üppig. Gleichzeitig sind sie Kletterpflanzen, die man mit einem Spalier oder einer Pyramide im Wuchs unterstützen muss. Die Blüten erscheinen zu Hunderten erst als schmale und lange Knospen an den Zweigenden. Die Blüte erscheint in einem warmen Wintergarten oder in der Wohnung bereits im frühen Frühjahr, bei kühler Überwinterung und auf Balkon oder Terrasse erst später im Frühjahr oder Frühsommer. Interessant sind auch die roten Beeren, die bei erfolgreicher Bestäubung entstehen. Bestäuber sind nachtaktive Insekten, die vom Jasmin in der Dunkelheit Orientierung durch die hellweiße Farbe und durch den starken Duft erhalten.

Die Roten Beeren des Weißen Jasmin (Jasminum officinale)
Die Pflege beim Echten Jasmin
Der Echte Jasmin bietet einen unkomplizierten Einstieg in die Kübelpflanzen-Pflege. Vor allem eignet sich der Jasminum officinale für viele unterschiedliche Standort.
Standorte für den Echten Jasmin
Der Jasmin sollte von April bis Oktober im Freiland im Kübel platziert werden. Je sonniger und wärmer der Standort ist, umso üppiger fällt die Blüte aus. Er kann aber auch ganzjährig im Wintergarten, Warm-Wintergarten oder auch in der Wohnung stehen. Allerdings kann dort der intensive Duft dem einen oder anderen zuviel werden. Außerdem darf die Luft in der Wohnung nicht zu warm und zu trocken sein.

Der Echte Jasmin bildet ein wahres Blütenmeer.
Gießen und Düngen
Der echte Jasmin ist eine eher starkzehrende Pflanze, benötigt also ein ausreichendes Maß an Feuchtigkeit und auch Nährstoffen, die im Kübel während der Wachstumszeit durch Düngung aufgefüllt werden müssen.
Der Jasmin muss konstant feucht gehalten werden, ohne dass er nass wird oder Staunässe entsteht. Er kommt allerdings eher mit etwas mehr Feuchtigkeit als mit Trockenheit zurecht. Diese führt zu Blattfall, was nicht ganz so schön aber auch nicht dramatisch ist. Bei der Wasserqualität ist der Jasmin anspruchslos, er kommt also auch mit härterem Leitungswasser zurecht. Idealer Gießzeitpunkt ist am Morgen, denn dann ist die Pflanze im Sommer während des Tages mit Wasser versorgt.

Bei guter Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist die Blüte beim Jasmin sehr zahlreich.
Als Dünger eignet sich ein Voll- oder Kübelpflanzendünger. Dieser wird von ca. Mai bis August wöchentlich verabreicht. Auch Düngestäbchen sind geeignet und erleichtern die Düngung. Bei der Dosierung solltet ihr euch stets an den Angaben der Hersteller orientieren. Überdüngung erkennt man an braunen Blatträndern.
Die Überwinterung beim Jasminum officinale
Auch in der Überwinterung ist der Jasmin pflegeleicht. Auch wenn gelegentlich zu lesen ist, er sei frostverträglich, sollte man diese Frostverträglichkeit nicht als Winterhärte auffassen. Wenn der Jasmin einmalig einige Minusgrade abbekommt und dann Büten und Blätter absterben, treibt er wieder aus. Er übersteht aber keineswegs längere Frostperioden oder mehrere Nächte mit Minusgraden.
Er sollte daher frostfrei, kühl und hell überwintern, kann aber auch etwas wärmer stehen. Das ist gerade in gut isolierten Häusern ganz hilfreich, wo es auch in nicht beheizten Räumen selten kühler als 15° C wird. Wenn es mild temperiert ist, braucht der Jasmin während des Winters mehr Pflege. Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden. Bei kühler Überwinterung muss man den Jasmin einmal im Monat, bei milden Temperatur alle zwei Wochen oder wöchentlich gießen. Gedüngt wird im Winter nicht.

Bei warmer Überwinterung zeigen sich die Knospen deutlich früher als im Kalthaus.
Schnitt, Topf und Erde
Sehr hilfreich für die Pflege des Jasmins ist, dass ihr ihn problemlos schneiden könnt. Verliert er mal Blätter, wächst er zu üppig oder haben sich die kletternden Ranken allzu fest an Gegenstände auf der Terrasse geklammert - kein Problem, der Griff zur Schere wird es lösen. Nach einem Rückschnitt braucht man dann noch ein wenig Geduld und warme Temperaturen bis Jasminum officinale zu alter Schönheit heranwächst.
Der Topf oder Kübel für den Jasmin braucht unbedingt ein Abflussloch, damit keine Staunässe entsteht. Auch bei der Erde ist der Jasmin anspruchslos. Es reicht eine gute torffreie Pflanzerde zu kaufen, die man mit Kokosfasern ergänzen kann, um die Durchlässigkeit sicherzustellen.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen - der Traum vom Süden. Die schönsten Arten im Portrait - Standort und Pflege, München 2003