
Die dekorative Sonnenblume wird nicht nur aufgrund ihrer Optik kultviert: auch ihre Knollen erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie essbar und ausgesprochen schmackhaft sind. Werden beim Topinambur Pflanzen ein paar Tipps beachtet, steht einer reichen Ernte nichts im Weg, da die Gewächse sehr pflegeleicht sind.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Topinambur
- Verwendung
- Wie kann man Topinambur pflanzen?
- Pflänzling
- Knolle
- Aussaat möglich?
- Topinambur umpflanzen?
- Kann man Topinambur im Kübel pflanzen?
- Topinambur pflanzen – so geht´s
- Standort
- Boden
- Zeitpunkt
- Anleitung zum Topinambur Pflanzen
- Richtige Pflege
- Gießen
- Muss ich Topinambur düngen?
- Schneiden?
- Vermehrung möglich?
- Zeitpunkt
- Ist Topinambur winterhart?
- Tipps zur Überwinterung
- Schädlinge und Krankheiten am Topinambur
- Pflegefehler
- Tipps & Tricks im Umgang mit Topinambur Pflanzen
- Was tun, wenn Topinambur Pflanzen zu wuchsfreudig sind?
Allgemeine Informationen über Topinambur
Beim Topinambur handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler, welche derselben Gattung wie die Sonnenblumen angehört. Dies lässt sich rein optisch nicht verleugnen: die bis zu drei Meter hohe, krautig wachsende Pflanze bildet von August bis in den November hinein an jedem Trieb mehrere Körbchen förmige, leuchtend gelbe Blütenstände. Diese sind nicht nur fürs menschliche Auge sehr schön, sondern auch für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten, die sich gerne an dem Nektar laben.
Das eigentlich interessante an dem Topinambur sind jedoch seine Sprossknollen, welche sich am Ende der Wurzelausläufer bilden. Sie sind apfel- oder birnenförmig oder rundlich und etwa so groß wie Kartoffeln. Während sie innen weiß sind, ist die äußere Haut violett oder braun. Diese Wurzeln sind essbar, weswegen Topinambur auch als Wurzelgemüse bezeichnet wird.
Lubera-Tipp: Topinambur kann im Sprachgebrauch sowohl mit weiblichem als auch mit männlichem Artikel verwendet werden!
Verwendung

Seit Jahrhunderten ist Topinambur ein beliebtes Nahrungsmittel, geriet jedoch in den vergangenen Jahrzehnten etwas in Vergessenheit. Das Überangebot an alternativen Speisen, vor allem Kartoffeln, war so groß, dass die delikaten Knollen nur noch Insidern bekannt waren. In den letzten Jahren jedoch erlebte der Topinambur eine Renaissance: immer mehr Menschen wissen wieder seinen Geschmack zu schätzen. Die Knollen schmecken leicht süßlich und nussig und erinnern ein wenig an Esskastanien. Sie lassen sich sowohl roh als auch gekocht verzehren:
- Aufläufe
- Für Saucen
- Salateinlage
- Suppen
Am häufigsten werden sie jedoch als Beilage zu ganz unterschiedlichen Speisen – sowohl Fleisch- als auch Fischgerichten – serviert. Hierfür werden sie genauso verarbeitet wie Kartoffeln, beispielsweise als Püree oder gebraten. Auch ist es möglich, Topinambur zu grillen oder zu frittieren.
Wird Topinambur geröstet, was sehr gut in einer Pfanne möglich ist, kann er als Ersatz für Bohnenkaffee verwendet werden.
Im Übrigen sind die Knollen kalorienarm, aber ballaststoffreich. Zudem enthalten sie viele Vitamine und Mineralstoffe – mehr als Kartoffeln.
Lubera-Tipp: Auch die Haut der Knollen ist essbar, kann jedoch bei empfindlichen Personen zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen.
Wie kann man Topinambur pflanzen?
Zum Topinambur Pflanzen gibt es zwei verschiedenen Methoden:
- Pflänzling
- Knolle
Da er sehr robust ist, sind beide Möglichkeiten erfolgsversprechend, wobei überwiegend die Knollen verwendet werden.
Pflänzling
Zeigt sich im Frühjahr ein kleines Topinambur-Pflänzchen, so wir dieses vorsichtig ausgegraben. Dabei muss man unter Umständen recht tief in die Erde gehen, um die kompletten Wurzeln mit auszugraben.
Knolle
Die Knollen können leicht ausgegraben werden, wobei man auch dort etwas tiefer ins Erdreich gehen muss. Alterativ können sie in einem sehr guten Fachhandel käuflich erworben werden.
Aussaat möglich?

Topinambur besitzt die Eigenschaft, sich eigenständig über seine Wurzelausläufer zu vermehren – oft stärker und schneller, als dem Gartenbesitzer lieb ist. Wer jedoch ganz frisch mit er Topinambur Kultivierung beginnt, kann tatsächlich diese Pflanzen aus Samen heranzüchten. Entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich und wird im zeitigen Frühjahr ins Anzuchtbeet gesät. Alternativ ist eine Vorkultur ab März im Haus möglich. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von 10 cm erreicht, können sie ausgepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Unter sehr günstigen Umständen kann der Samen von Blüten bestehender Topinambur Pflanzen entnommen werden; meistens scheitert dies jedoch an einer zu kurzen Vegetationszeit.
Topinambur umpflanzen?
Steht der Topinambur einige Jahre am selben Platz, wird er blühfaul und bildet zudem nur noch kleine Knollen aus. Ist dies der Fall, sollte er ausgegraben und umgepflanzt werden. Wer möchte, kann ihn jedoch auch komplett entsorgen und sich aus frischen Knollen neue Pflänzchen heranziehen, die groß und stark werden und schöne Blüten und Knollen hervorbringen.
Kann man Topinambur im Kübel pflanzen?
Sehr gut lässt sich das Knollengemüse im Kübel kultivieren. Diese Methode ist sogar empfehlenswert, da es so keine unerwünschte Massenvermehrung gibt. Wichtig ist, dass das Gefäß groß genug ist, damit sich die Knollen entwickeln können. Ansonsten ist der Anbau denkbar einfach:
- Kübel mit Kompost füllen
- Knollen in den Kompost stecken
- Nach dem Austrieb noch etwas Kompost nachlegen
Topinambur pflanzen – so geht´s
Es muss nicht zwingend sein, dass Topinambur nur wegen seinen Knollen kultiviert ist. Die Pflanzen bieten einen wunderschönen Anblick und sind zudem ein fantastischer Sichtschutz.
Standort
Die bescheidene Pflanze nimmt mit halbschattigen Plätzchen vorlieb, bevorzugt jedoch vollsonnige Standorte. An diesen wird er seine ganze Blütenpracht hervorbringen.
Boden
Zwar ist der Topinambur sehr anspruchslos bezüglich der Bodenbeschaffenheit, jedoch gedeiht er am besten in
- durchlässiger,
- lockerer,
- nährstoffreicher
Erde. Ist das Substrat am gewählten Standort zu verdichtet, so kann es mit Sand aufgelockert werden. Keinesfalls darf Staunässe gegeben sein; diese vertragen die Pflanzen überhaupt nicht.
Lubera-Tipp: Ideal ist ein Plätzchen neben dem Kompost, da dort für gewöhnlich nährstoffreicher Boden vorhanden ist.
Zeitpunkt
Topinambur Pflanze ist ganzjährig möglich. Das Frühjahr hat sich jedoch als die beste Jahreszeit hierfür erwiesen, da so genügend Zeit vorhanden ist, dicke Knollen zu bilden.
Anleitung zum Topinambur Pflanzen

Grundsätzlich gilt: je tiefer die Knollen in die Erde kommen, desto höher wird ihr Ertrag ausfallen. Dies sollte beim Pflanzen berücksichtigt werden.
- Boden umgraben und auflockern
- Unkraut entfernen
- Gegebenenfalls Kompost einarbeiten
- Knollen bis 15 cm tief in die Erde legen
- Jeweils 40 cm Abstand zur nächsten Knolle lassen
Lubera-Tipp: Beim Topinambur Pflanzen Wurzelsperre einrichten!
Richtige Pflege
Nach dem Topinambur Pflanzen benötigt dasWurzelgemüse kaum Aufmerksamkeit seitens des Hobbygärtners. Junge Pflanzen freuen sich jedoch, wenn ihre nähere Umgebung unkrautfrei gehalten wird; später ist nicht einmal dies zwingend notwendig.
Gießen
Staunässe wird nicht gut vertragen. Besonders in Kübelhaltung ist es demzufolge sinnvoll, nur sparsam zu gießen. Im Freiland werden nur in leichten Böden sowie im Sommer Wassergaben verabreicht.
Muss ich Topinambur düngen?
Sofern die Kultivierung in nährstoffreichen Böden erfolgt, sind keine Düngegaben notwendig. Ansonsten kann beim Pflanzen etwas Kompost in die Erde eingearbeitet werden.
Schneiden?
Im Herbst fallen die Blätter ab und die Stängel trocknen ein. Nun sollte der Topinambur geschnitten werden. Diese Maßnahme dient nicht nur optischen Zwecken, sondern erleichtert auch die spätere Ernte.
Vermehrung möglich?
Der Topinambur vermehrt sich von ganz alleine. Seine Wurzelausläufer sorgen innerhalb weniger Jahre für eine massive Verbreitung der Pflanzen. Soll er an einem weiteren Standort kultiviert werden, so können einige Knollen oder Pflänzlinge ausgegraben und an einem neuen Standort wieder eingepflanzt werden.
Auch eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich.
Zeitpunkt
Ideal ist es, die Vermehrung im Frühjahr durchzuführen. Da das Knollengemüse jedoch sehr robust ist, können auch im Herbst Knollen ausgegraben und umgepflanzt werden.
Ist Topinambur winterhart?

Während die oberirdischen Triebe zum Jahresende hin absterben, überwintern die Knollen in der Erde und treiben im Folgejahr wieder aus. Voraussetzung hierfür ist, dass die Temperaturen nicht unter -30° C fallen; dies wäre selbst für die robuste Topinambur zu kalt…
Tipps zur Überwinterung
Es besteht keinerlei Notwendigkeit, einen Winterschutz aufzulegen oder die Topinambur Pflanzen anderweitig vor Kälte zu schützen.
Schädlinge und Krankheiten am Topinambur
Die robuste Pflanze ist nicht besonders anfällig für Krankheiten; gelegentlich kann Mehltau auftreten. Gegenüber Schädlingen ist sie jedoch machtlos. Wühlmäuse und Maulwürfe knabbern sehr gerne an den Knollen, Schnecken hingegen bevorzugen das saftige Grün der Blätter. Ob man Wühlmäuse vertreiben möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Maulwürfe hingegen stehen unter Naturschutz und dürfen auf gar keinen Fall vernichtet werden. Die Schnecken richten insofern keinen Schaden an, als dass sie lediglich die Blätter essen und die Knollen in Ruhe lassen. Demzufolge besteht kein zwingender Grund, gegen die Weichtiere vorzugehen.
Pflegefehler
Keinesfalls sollte stickstoffreicher Dünger verabreicht werden. Dieser führt dazu, dass die Knollen faulen.
Tipps & Tricks im Umgang mit Topinambur Pflanzen

Um die Mutterpflanzen herum werden sich im Laufe des Sommers viele kleine, zarte Jungpflanzen bilden. Im Spätherbst wird über ihr Schicksal entscheiden: einige dürfen im Folgejahr Knollen bilden, andere hingegen sollten entfernt werden, um eine Überpopulation zu verhindern.
Keines der Pflanzenteile ist giftig – auch nicht für Tiere. So kann Topinambur Nutztieren sehr gut als Futter angeboten werden.
Was tun, wenn Topinambur Pflanzen zu wuchsfreudig sind?
Leider kann es durchaus passieren, dass sich der ansonsten begehrte Topinambur bei dem Gartenbesitzer unbeliebt macht. Er hat eine starke Tendenz dazu, zu wuchern, und tut dies leider auch an Stellen, an denen er nicht erwünscht ist. Oft wird er dadurch zur Plage.
Wer den Topinambur dauerhaft loswerden möchte, braucht viel Geduld: es muss jede, aber auch wirklich jede einzelne Knolle ausgegraben und entsorgt werden. Wenn auch nur eine einzige in der Erde verbleibt, wird sie sich weiter ausbreiten.
Alternativ müssen die Pflänzchen umgehend bei ihrem Erscheinen herausgezogen werden. Diese Methode ist noch aufwändiger und nicht zwingend vom Erfolg gekrönt, da beim herausziehen oft nur die Stängel, nicht aber die Knollen erwischt werden.
Sehr pfiffige Hobbygärtner graben die kompletten Pflanzen sehr, sehr tief aus und entsorgen dann alles, was sie aus der Erde herausgeholt haben.
Wenn das Knollengemüse jedoch nur daran gehindert werden soll, sich weiter auszubreiten, ansonsten jedoch an seinem Standort verbleiben kann, so ist es auch bei bestehenden Pflanzen möglich, eine Wurzelsperre einzubauen. Wichtig dabei ist, dass sie tief genug in den Boden gesetzt wird, damit sich die Wurzeln nicht heimlich unter ihr hinzuschlängeln.
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