
Beim Apfeldorn, Crataegus lavallei, handelt es sich um einen dornigen Großstrauch, der nicht nur zu jeder Jahreszeit ausgesprochen dekorativ, sondern zudem auch noch sehr pflegeleicht ist. Er erfreut jedoch nicht nur Menschen mit seiner Anwesenheit in heimischen Gärten, sondern auch Gartenvögel, die gerne im Winter die kleinen Äpfel, die der Strauch hervorbringt, verzehren. Auch nutzen sie gerne sein dichtes Gehölz, um darin zu brüten oder einfach Zuflucht zu suchen. Hierzulande ist er auch unter den Bezeichnungen „Apfelblättriger Weißdorn“ sowie „Lederblättriger Weißdorn“ bekannt. Wir besprechen unter anderem wie man den Apfeldorn schneiden kann.
Inhaltsverzeichnis
Apfeldorn, Crataegus lavallei – Steckbrief von Gartenbista
Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig; notfalls im Halbschatten
- Boden: nicht zu nass, ansonsten anspruchslos
- Pflanzen: Herbst; notfalls auch im Frühling
- Kübelhaltung: in jungen Jahren gut möglich
- Aussaat: im Januar in Anzuchtschalen im Freien; Kaltkeimer
- Vermehrung: Stecklinge
- Gießen: nur nach dem Anpflanzen sowie in langen Hitzeperioden
- Düngen: nicht erforderlich; im Frühjahr Kompost in den Boden einarbeiten
- Schneiden: Februar oder März
- Überwintern: winterhart; Kübelpflanzen in strengen Wintern mit Winterschutz versehen
- Ernte: ab August
- Schädlinge: keine bekannt
- Krankheiten: Feuerbrand
Wissenswertes
Der Apfeldorn gehört zur Familie der Rosengewächse, und innerhalb dieser zur Gattung der Kernobstgewächse. Ursprünglich stammt er aus Nordamerika und kam von dort aus Anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa.
Ein Crataegus lavallei kann eine Höhe von 7 m erreichen und kann sowohl als Strauch als auch als Baum kultiviert werden. Seine Ursprungsform ist jedoch der Strauch. Lässt man ihn wachsen, so wird er gerne breiter als hoch. An seinen Zweigen sitzen wenige, aber dafür spitze, bis zu 5 cm lange Dornen.

Die Blätter des Apfeldorns sind ledrig, dunkelgrün und besitzen gesägte Ränder. Besonders dekorativ wirken sie jedoch im Herbst, wenn sie sich in alle erdenkliche Gelb-, Orange-, Rot- und Brauntöne verfärben. Mit ein wenig Glück und den optimalen klimatischen Bedingungen bleibt dieses bunte Blattwerk den Winter über an den Zweigen hängen.
Ab Mai bildet der Apfeldorn weißrosa, duftende Blüten, aus denen sich im August/September orangefarbene bis rote Früchte bilden. Diese sind lediglich zwei Zentimeter groß, apfelförmig und essbar. Darüber hinaus sind diese kleinen Äpfel sehr vitaminreich, allerdings schmecken sie roh nicht besonders gut.
Aus diesem Grund werden sie zu
- Saft,
- Marmelade oder
- Wein
verarbeitet, und sind in dieser Form eine echte Delikatesse.
Wer keinen Bedarf an den Früchten hat, sollte sie unbedingt hängenlassen: sie bleiben nicht nur bis in den Winter hinein am Baum hängen und bieten somit einen interessanten Anblick, sondern dienen auch manchen Gartenvögeln als Nahrung in der kargen Jahreszeit.
Standort
Der Crataegus lavallei sollte so sonnig wie möglich gepflanzt werden. Notfalls nimmt er auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb, jedoch muss man sich als Gartenbesitzer darüber im Klaren sein, dass er sich dort nicht optimal entfalten wird. Auch ist zu beachten, dass der Apfelblättrige Weißdorn eine Wuchshöhe von 7 m erreichen kann und zudem eine ausladende Krone bildet. Demzufolge sollte er 4-5 m vom Haus entfernt gepflanzt werden.
Er ist jedoch sehr gut dazu geeignet, unterpflanzt zu werden, da er ein Tiefwurzler ist und somit nicht mit anderen Gewächsen um Nährstoffe und Wasser konkurrieren muss.
Lubera-Tipp: Der Apfeldorn eignet sich hervorragend als Straßenbaum. Da ihm Abgase und andere Schadstoffe keine Probleme bereiten.
Boden
Bezüglich der Bodenbeschaffenheit ist der Apfeldorn sehr anspruchslos und wächst überall dort, wo es nicht zu nass ist und sich demzufolge keine Staunässe bilden kann. Leicht feuchte Böden stellen hingegen ebenso wenig ein Problem dar wie ein zu trockenes Substrat.
Optimal ist es, wenn der Boden
- kalkhaltig,
- sandig und
- lehmhaltig
ist.
Richtig pflanzen
Zwar kann eine Pflanzung des Apfeldorns im Frühjahr erfolgen, jedoch ist die beste Zeit, um einen Crataegus lavallei zu pflanzen, der Herbst:
- Ballen in einen Wassereimer stellen
- Pflanzloch graben, das etwa 1,5-mal so groß ist wie der Ballen
- Erdreich innerhalb des Pflanzlochs auflockern
- Aushub mit Humus oder Kompost mischen
- Apfeldorn einsetzen
- Loch mit dem Aushub auffüllen
- Gut angießen
Soll der Apfeldorn als Hochstamm kultiviert werden, so empfiehlt es sich, zwei Pfähle links und rechts neben das Stämmchen in die Erde zu rammen, an denen der Baum festgebunden wird.
Lubera-Tipp: Apfeldorn immer als Solitärgewächs pflanzen! So kommt seine dekorative Optik am besten zur Geltung.
Kübelhaltung
Wer nur einen sehr kleinen garten oder eine Terrasse hat, muss dennoch nicht auf einen Apfeldorn verzichten: der Zierstrauch eignet sich ebenfalls für eine Kübelhaltung, wenn auch nur in jungen Jahren. Dabei gibt es nur wenig zu

beachten:
- Pflanzgefäß muss tief genug sein, um Wurzelwerk aufnehmen zu können (mindestens 10 l Fassungsvermögen)
- Unten im Kübel müssen Löcher sein, damit überschüssiges Wasser abfließen kann
- Drainage legen
- Als Substrat Torf verwenden, dem etwa 20% Kies oder Blähton untergemischt werden
- Pflanzsubstrat mit Hornspänen oder Kompost mischen
- Regelmäßig gießen und düngen
- Staunässe zwingend vermeiden
- Alle zwei bis drei Jahre umtopfen
Lubera-Tipp: Bitte nur dann eine Kübelhaltung praktizieren, wenn gewährleistet ist, dass der Crataegus lavallei eine neue Heimat bekommt, wenn er für Pflanzgefäße zu groß geworden ist.
Aussaat
In den Früchten des Crataegus lavallei befinden sich kleine Samen, die zur Aussaat verwendet werden können. Alternativ kann das Saatgut auch im Fachhandel erworben werden. Bei der Apfeldorn Aussaat ist zu beachten, dass es sich bei den Samen um Kaltkeimer handelt, das bedeutet, sie werden erst dann zu keimen beginnen, wenn sie starker Kälte ausgesetzt worden sind.
Um dies zu erreichen, wird folgendermaßen vorgegangen:
- Im Januar Samen in Pflanzgefäße mit feuchter Anzuchterde stecken
- Gefäße im Garten in Beete eingraben
- Alternativ Pflanzgefäße mit Folie abdecken und an einen möglichst schattigen Platz im Freien stellen; Folie regelmäßig lüften
- Substrat gleichmäßig feucht halten; Staunässe vermeiden
Nach etwa 6 Wochen zeigen sich die ersten Keimblätter. Ist dies der Fall, werden die Pflanzgefäße an einen hellen, kühlen Platz innerhalb des Hauses gestellt und erst dann an ihren endgültigen Standort verpflanzt, wenn sie eine Größe von mindestens 10 cm erreicht haben.
Lubera-Tipp: Wer sich die Mühe ersparen möchte, legt einfach ein paar Beeren in ein Beet. Dort werden die Samen den Winter über von selbst keimen; im folgenden Frühjahr müssen die Jungpflanzen nur noch ausgegraben und an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer bereits einen Apfelblättrigen Weißdorn in seinem Garten hat und diesen gerne vermehren möchte, kann dies ganz leicht durch Stecklinge tun:
- Im Frühjahr circa 20 cm lange Stecklinge von einjährigen Trieben abschneiden
- Steckling sollte mindestens zwei Blätter sowie eine Knospe besitzen
- Pflanzgefäß mit durchlässigem Substrat füllen
- Steckling zu einem Drittel hineinstecken
- Gefäß an einem hellen, frostfreien Platz aufstellen
- Regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden
Wenn der Steckling neue Blätter bildet, ist dies ein Zeichen für eine gelungene Bewurzelung. Nun kann die junge Pflanze an den gewünschten Standort gebracht und dort eingepflanzt werden.
Pflege – Tipps
- Gießen: Bis zum Anwachsen sollte der Apfeldorn regelmäßig gegossen werden; danach ist dies nicht mehr notwendig. Lediglich in langen Trockenperioden muss der Lederblättrige Weißdorn gegossen werden, und zwar reichlich. Staunässe unbedingt vermeiden.
- Düngen: Im Frühjahr sollte etwas Kompost in den Boden eingearbeitete werden, danach sind keine weiteren Düngegaben notwendig.
Apfeldorn schneiden
In welcher Form man den Apfeldorn schneiden muss, ist abhängig davon, ob er als Strauch oder Hochstamm kultiviert wird. Grundsätzlich ist die Beste Zeit für einen Schnitt im Februar/März.

Bei einem Strauch ist drauf zu achten, dass er nicht allzu ausufernd wächst. Seitenäste werden demzufolge abgeschnitten; dasselbe gilt für Äste in der Mitte, wenn diese zu dicht stehen. Ansonsten ist es ausreichend, den Crataegus lavallei um circa ein Drittel einzukürzen, und zwar sowohl in der Höhe als auch in der Breite.
Wird der Apfelblättrige Weißdorn hingegen als Hochstamm gehalten, müssen andere Kriterien berücksichtigt werden:
- Von Anfang an einen Aufbauschnitt vornehmen bei diesem Schnitt bleiben nur Äste übrige, welche ausreichenden Abstand zu anderen Ästen besitzen
- Die Krone sollte dabei ein pyramidenförmiges Aussehen bekommen
- Jährlich werden Äste entfernt, die quer oder nach innen wachsen
- Auch können die Leitäste ein wenig eingekürzt werden
Lubera-Tipp: Beim Apfeldorn schneiden darauf achten, dass das letzte verbleibende Auge nach außen zeigt!
Überwintern
Da der Crataegus lavallei bis etwa -30°C winterhart ist, sind bezüglich seiner Überwinterung keine Maßnahmen zu

treffen. Wird er hingegen im Kübel gehalten, so sollte das Pflanzgefäß vor Frosteinbruch in ein Frostschutzvlies oder einen Jutesack gehüllt werden. Werden eisige Temperaturen erwartet, ist es zudem sinnvoll, den Kübel auf einen Holz- oder Styropurblock an einen geschützten Platz, beispielsweise an eine Hauswand, zu stellen.
Ernte der Früchte
Ab August können die kleinen Früchte geerntet werden. Besonders wohlschmeckend sind sie in rohem Zustand jedoch nicht, da sie zum einen mehlig, zum anderen auch noch säuerlich sind. dennoch sollten sie zubereitet werden, da sie sehr viel Vitamin C enthalten.
Empfehlenswert ist es,
- Marmelade
- Saft
- Likör
- Gelee
aus ihnen zu kochen.
Schädlinge und Krankheiten
Der Apfelblättrige Weißdorn ist sehr robust und widerstandsfähig; Schädlingsbefall sowie Krankheiten stellen kein Problem für ihn dar. Lediglich der Feuerbrand, eine Viruskrankheit, kann eine Gefahr für den Apfeldorn darstellen. Zu erkennen ist diese an den Blättern: sie verfärben sich zunächst in ein fahles Grün, später dann werden sie schwarz. Einige Zweige sind verdorrt und mit vertrockneten Blättern geschmückt, die jedoch nicht abfallen. Die Triebspitzen biegen sich bogenförmig ab. Für betroffene Pflanzen gibt es leider keine Rettung; zudem ist die Krankheit meldepflichtig.
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