
Sie sind in nahezu jedem heimischen Garten zu finden und erfreuen ihren Betrachter mit ihrem Anblick: die Hornveilchen, Viola cornuta. Die kleinen, zartblütigen Pflanzen sind nicht nur sehr dekorativ, sondern auch noch pflegeleicht und sehr blühfreudig: von April bis in den August bilden sie immer wieder neue Blüten – bei guter Pflege blühen sie sogar bis zum Frostbeginn. Da die kleinen Hornveilchen sehr anspruchslos sind, bedarf es nur wenig Arbeit seitens ihres Besitzers, sie am Leben zu erhalten. Wir geben Tipps zum Hornveilchen pflanzen, pflegen und mehr.
Inhaltsverzeichnis
Hornveilchen, Viola cornuta – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: locker; keine Staunässe
- Aussaat: Selbstaussaat; alternativ Samen aus Samenkapsel entnehmen und an gewünschter Stelle aussäen
- Pflanzen: Frühjahr
- Kübelhaltung: sehr gut geeignet
- Vermehrung: Stecklinge; Ableger; Teilung
- Gießen: regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden
- Düngen: im Frühjahr und Sommer ein- bis zweimal etwas Flüssigdünger dem Gießwasser beimischen
- Schneiden: nicht notwendig; Pflanze wird nach Schnitt jedoch buschiger und blühfreudiger; gegebenenfalls letzte Blüten nach dem Verblühen entfernen, um Selbstaussaat zu vermeiden
- Überwintern: winterhart; Kübelpflanzen mit Reisig oder Vlies schützen
- Krankheiten: Mehltau; Rostpilz; Stängelgrundfäule
- Schädlinge: Schnecken; Trauermückenlarven
Wissenswertes
Hornveilchen, Viola cornuta, gehören zur Familie der Veilchengewächse und stammen ursprünglich aus Nord-Spanien und den Pyrenäen. Dort gedeihen sie in unwirtlichen Böden und sogar zwischen Felsen. Weltweit gibt es über 500 verschiedene Arten Hornveilchen, von denen viele in heimischen Gefilden kultiviert werden können. Viola cornuta werden häufig mit Stiefmütterchen, Viola tricolor, verwechselt, da sich die beiden Spezies sehr ähneln. Das geschulte Auge eines Pflanzenfreunds erkennt jedoch, dass die Blüten der Hornveilchen kleiner sind als jene der Stiefmütterchen. Deswegen werden sie gerne als „Mini-Stiefmütterchen“ tituliert.
Hornveilchen sind in vielen verschiedenen Farben und Farbkombinationen erhältlich:
- weiß,
- gelb,
- orange,
- blau,
- rot,
- violett.
Besonders durch Verwilderung der Pflanzen, welche in deren fleißiger Selbstaussaat ihren Ursprung hat, und den

daraus resultierenden Kreuzungen entstehen immer wieder neue und optisch sehr interessante Farbvarianten. Die Blüten der Hornveilchen besitzen auf ihrer Rückseite einen länglichen Sporn, der an ein Horn erinnern und der ausschlaggebend für die Bezeichnung der Pflanzen ist. Je nach Sorte verströmen sie einen mehr oder weniger intensiven Duft, der umso stärker wird, je sonniger die kleinen Violas stehen. Hornveilchen sind in der Regel mehrjährig. Sie können Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm erreichen und wachsen buschig.
Standort: sonnig bis halbschattig
Bezüglich ihres Standorts sind Hornveilchen sehr anspruchslos: sie gedeihen an sonnigen Plätzen ebenso gut wie an halbschattigen. Für Staudenbeete ist Viola cornuta genau so gut geeignet wie für Steingärten. Bei der Wahl des Standorts sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die kleinen Poflanzen zur Geltung kommen, was mit ihren maximal 20 cm Wuchshöhe durchaus zu einem Problem werden könnte.
Hornveilchen wachsen in jedem Boden
Auch bezüglich der Bodenbeschaffenheit stellen Hornveilchen keine Ansprüche: sie wachsen in mageren Böden genauso gut w

ie in einem nährstoffreichen Substrat. Wichtig ist, dass der Boden nicht derart verwurzelt ist, dass kein Wasser mehr durchdringen kann; auch sollte sich keine Staunässe bilden.
Sollen die Hornveilchen in einem Pflanzgefäß gehalten werden, so empfiehlt es sich, gewöhnliche Blumenerde mit Torf zu mischen. So ist eine Lockerheit gewährleistet.
Aussaat
Hornveilchen bilden nach der Blüte Samenkapseln. Sind diese Samen reif, so springen die Kapseln auf und die Viola vermehrt sich fleißig selbst. Ein menschliches Eingreifen ist somit nicht zwingend notwendig, zumal die durch Kreuzungen entstandenen Pflanzen neue, interessante Blütenfarben hervorbringen. Wer eine derartige Selbstaussaat jedoch nicht möchte, muss die Samenkapseln abpflücken und die darin enthaltenen Samen umgehend an der gewünschten Stelle aussäen und mit Erde bedecken. Danach müssen sie gleichmäßig feucht gehalten werden. Diese Aussaat kann den ganzen Sommer über praktiziert werden.
Alternativ kann das Saatgut auch aufgehoben werden und im folgenden Januar in Anzuchtschalen im Haus ausgesät werden. Der dortige Standort sollte nicht allzu warm sein, damit die Jungpflanzen keinen Schock erleiden, wenn sie ab einer Größe von etwa 10 cm ins Freiland gepflanzt werden (bitte nur an frostfreien Tagen auspflanzen!).
Lubera-Tipp: Nach der letzten Blüte im Herbst die Blüten nicht zurückschneiden; die Pflanzen werden eine Selbstaussaat praktizieren, so dass im folgenden Jahr eine große Blütenpracht zu erwarten ist.
Hornveilchen pflanzen
Die beste Zeit, um zum Hornveilchen pflanzen, ist das Frühjahr.
Dabei sollten bereits im Vorfeld einige Kriterien beachtet werden, nämlich beim Hornveilchen Kaufen:
- Alternativ gibt es Hornveilchen als Samen-Sorten sowie als Stecklings-Sorten, wobei letztere weitaus langlebiger sind.
- Obwohl Hornveilchen in nahezu jedem Supermarkt, Baumarkt und Discounter erhältlich sind, sollten sie dort nicht gekauft werden. Gemäß einer Greenpeace-Studie aus dem Jahre 2014 sind 75% dieser Pflanzen mit Pestiziden belastet, welche für Bienen tödlich sein können. Hornveilchen aus dem Fachhandel hingegen wurden mit diesen Pestiziden nicht behandelt.
- Der Kauf in einem Fachhandel hat noch einen weiteren Vorteil: man kann sich ein Bild davon machen, ob die Pflanzen in einem warmen Gewächshaus standen oder nicht. Ist dies der Fall, sollten sie nicht vor den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt werden, denn trotz ihrer Winterhärte können die jungen Pflanzen derart heftige Temperaturunterschiede nicht überleben.
- Wurden die Hornveilchen jedoch bereits an Kälte gewöhnt, können sie direkt nach dem Kauf ausgepflanzt werden.
Kübelhaltung
Viola cornuta macht nicht nur in Beeten und Rabatten eine gute Figur, sondern eignet sich auch hervorragend zur

Bepflanzung von Blumenkästen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen. Dabei sollte das Pflanzsubstrat aus handelsüblicher Blumenerde bestehen, welche mit Torf vermischt worden ist. Wichtig ist auch, dass das Pflanzgefäß unten Abzugslöcher hat, damit keine Staunässe entstehen kann.
Vermehrung durch Stecklinge oder Ableger
Eine sehr gerne praktizierte Methode zur Vermehrung von Hornveilchen ist die Stecklingsvermehrung. Derart gewonnene Pflanzen sind langlebiger als jene, die aus Samen gezogen werden – allerdings nicht ganz so blühfreudig.
- Im Sommer circa 5 cm lange Kopfstecklinge abschneiden oder Ableger abtrennen, welche meistens unterhalb eines Blattes sitzen
- Wichtig ist, dass diese Stecklinge von der Mutterpflanze abstammen und nicht von älteren Trieben geschnitten werden
- Stecklinge in ein Pflanzgefäß mit handelsüblicher Blumenerde stecken
- Gefäß an einen schattigen, kühlen Platz im Freien stellen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Nach etwa vierzehn Tagen haben die kleinen Stecklinge so viele Wurzeln gebildet, dass sie ausgepflanzt werden können.
Lubera-Tipp: Staunässe unbedingt vermeiden! Stehen die Stecklinge zu nass, so fördert dies die Bildung von Pilzkrankheiten, welche wiederum den Tod der Pflanzen verursachen können.
Vermehrung durch Teilung
Es gibt einige Sorten Viola, welche sehr gut durch Teilung des Wurzelstocks vermehrt werden können.
Dies geschieht entweder im Frühjahr oder im Herbst:
- Hornveilchen ausgraben
- Pflanze mit einem scharfen Spaten teilen
- Die beiden neu entstandenen Pflanzen umgehend in die Erde setzen, wobei ein Abstand von mindestens 20 cm eingehalten werden sollte
- Etwas Dünger unter das Pflanzsubstrat mischen
- Gründlich wässern
Pflege – Tipps
- Gießen: Hornveilchen haben einen hohen Wasserbedarf und sollten regelmäßig gegossen werden; Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden. Im Winter werden die Mini-Stiefmütterchen nicht gegossen.
- Düngen: Um die Blütenbildung zu fördern, können die Veilchen im Frühjahr und Sommer ein- bis zweimal etwas Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreicht bekommen. Zu viel Nährstoffe sollten sie jedoch nicht bekommen, da dies dazu führen würde, dass ihre Stängel sich auf eine unschöne Weise verlängern.
Lubera-Tipp: Verwelkte Blüten regelmäßig entfernen, da dies eine erneute Blütenbildung fördert und somit die Blütezeit verlängert!
Schneiden
Immer wieder stellen sich Gartenbesitzer die Frage, ob Hornveilchen geschnitten werden müssen. Theoretisch ist

dies nicht notwendig, da die kleinen Zierpflanzen per se eine wunderschöne Form haben. Allerdings kann diese Form noch ein wenig buschiger werden, wenn nach der ersten Blüte die Pflanzen um die Hälfte eingekürzt werden. Auch bilden sie nach einem solchen Schnitt noch mehr Blüten. Wer keine Selbstaussaat möchte, sollte zudem nach dem Verblühen der letzten Blüten diese abschneiden.
Überwinterung
Hornveilchen sind sehr winterhart und überstehen problemlos Temperaturen bis -15°. Leider kann es passieren, dass durch allzu starke Fröste zwar die Pflanzen überleben, aber keine Blüten bilden können. Wer in Gebieten wohnt, in denen strenge Winter zu erwaten sind, sollte seine Violas vorsorglich mit einem Frostschutz versehen.
Dieser kann in Form von
- Reisig
- Stroh
- Vlies
erfolgen. Besonders gefährdet sind Hornveilchen in Kübelhaltung, sie sollte grundsätzlich einen Winterschutz bekommen. Wichtig ist, dass dieser entfernt wird, sobald die Temperaturen wieder gemäßigter sind, damit sich die Pflanzen an das Leben im Freien gewöhnen.
Achtung: Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen werden Hornveilchen während des Winters nicht gegossen!
Krankheiten und Schädlinge
Die kleinen Hornveilchen sind sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch sind auch sie nicht dagegen immun dagegen, zu erkranken beziehungsweise von Parasiten befallen zu werden:
- Echter Mehltau, Falscher Mehltau: Diese Pilzkrankheiten zeigen sich durch einen weißen Belag auf den Pflanzenteilen; später kommen noch Verfärbungen der Blattoberseite hinzu. Befallene Pflanzen sollten mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel behandelt werden; auch können Hausmittel gegen Mehltau angewendet werden.
- Rostpilz: Zeigen sich rotbraune Pilzsporen auf den Blättern, welche später absterben, so deutet dies auf
Hornveilchen (Viola cornuta) den Rostpilz hin. Dieser führt im späteren Stadium zum kompletten Absterben der Pflanze. Sobald sich die ersten Anzeichen dieser Pilzkrankheit zeigen, müssen die betroffenen Pflanzenteile umgehend entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!). Danach muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, dessen Anwendung nach etwa 14 Tagen wiederholt wird.
- Stängelgrundfäule: Staunässe verursacht diese Pilzkrankheit, von der insbesondere Saatgut und junge Pflanzen betroffen sind. eine Rettung für das betroffene Saatgut gibt es meistens nicht; gegen diese Krankheit hilft lediglich Prävention, also Vermeidung von Staunässe.
- Schnecken: Schnecken lieben Hornveilchen und fressen sehr gerne ihre zarten Blätter auf. Tritt ein derartiger Befall auf, sollten die Schädlinge regelmäßig eingesammelt werden. Der Einsatz von Schneckenkorn und ähnlichen Giften ist nur dann sinnvoll, wenn es zu einer wahren Invasion kommt.
- Trauermückenlarven: Auch die Larven von Trauermücken mögen sehr gerne die jungen Blätter und Stängel der Viola cornuta. Ein derartiger Befall lässt sich gut an ausgehöhlten Stängeln sowie weißen Larven auf der Pflanze erkennen. Bekämpft werden können diese mithilfe von Nematoden.
Symbolgrafiken: © alisseja – Fotolia.com; Krawczyk-Foto – Fotolia.com (2); contadora1999 – Fotolia.com; Andrea Wilhelm – Fotolia.com; foto50 – Fotolia.com
Neben Löwenzahn würde ich auf keinen Fall auf Brennnessel und Girsch verzichten, die beiden sind unverwüstlich.