
Die leuchtend roten Blüten der Pechnelke (Silene viscaria), die sehr zahlreich auf den 40 bis 50 Zentimeter hohen Stängeln sitzen, sind weithin sichtbar und bringen den ganzen Sommer hindurch viel Farbe in Garten. Alles zur Pechnelke Pflege:
Inhaltsverzeichnis
Pechnelke (Silene viscaria) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Mai bis August
- Standort: sonnig
- Boden: leicht sauer, kalkarm
- Pflanzzeit: ganzjährig
- Pflanzen: 30 Zentimeter Pflanzabstand
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat, Teilung
- Aussaatzeit: Februar bis Mai
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: nur mäßig
- Blütenpflege: abgeblühte Blütenstände ausputzen
- Schneiden: nach der Blüte
- Überwinterung: winterhart
- Krankheiten: keine
- Schädlinge: keine
Wissenswertes

Die Pechnelke Pflege ist sehr leicht. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Allerdings ist sie inzwischen in ganz Europa verbreitet und hat sich auch in Nordamerika angesiedelt. Zudem wächst sie auch in Deutschland in ihrer Wildform und ist vor allem in den südlichen Bundesländern anzutreffen.
Allerdings gilt sie in einigen Bundesländern wie beispielsweise Hamburg und Niedersachsen als ausgestorben beziehungsweise vom Aussterben bedroht.
Als robuste Wildstaude erfreut sie sich in deutschen Gärten großer Beliebtheit, und vor allem in Heidegärten darf diese Staude nicht fehlen. Zudem ist sie aber auch sehr gut als Schnittblume geeignet und wird gern zur Dachbegrünung eingesetzt.
Der Name der Pechnelke hat übrigens nichts damit zu tun, dass sie Pech bringt, sondern er leitet sich ab von einem klebrigen Belag auf den Stängeln, mit dem sie sich Schädlinge vom Leib hält.
Standort
Silene viscaria bevorzugt einen sonnigen Standort, an dem sie mindestens vier Stunden volles Sonnenlicht bekommt. Gern nimmt sie aber auch einen vollsonnigen Standort, an dem sie den ganzen Tag von der Sonne beschienen wird. Dabei macht ihr auch die direkte Mittagssonne nichts aus.
Außerdem wächst sie als Wildstaude gern in lichten Gebüschen und Wäldern oder an Feldrändern, in Heidelandschaften oder auf Trockenrasen.
Im Garten eignet sie sich gut zur Pflanzung am Gehölzrand oder im Beet. Außerdem ist sie aber auch gut als Kübelpflanze geeignet und kann daher auf dem Balkon und der Terrasse als attraktiver Blickfang eingesetzt werden. Auch zur Hangbepflanzung ist Silene viscaria gut geeignet, und es ergibt ein besonders schönes Bild, wenn sich die Blüten sanft im Sommerwind wiegen.
Pechnelken sind außerdem sehr gut für trockene Sommerwiesen geeignet. Denn die leuchtenden Blüten passen hervorragend auf eine Blumenwiese und der Standort kommt der Pechnelke sehr entgegen. Es gibt also sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die Pechnelke und viele unterschiedliche Standorte, an denen sie sich wohlfühlt, immer vorausgesetzt, dass sie dort genug Sonne bekommt und dass die Bodenverhältnisse passen.
Pflege & Boden
Neben einem sonnigen Standort wünscht sich die Pechnelke nur noch einen Boden, der ihren Ansprüchen gerecht wird. Allzu schwer sind diese Ansprüche jedoch nicht zu erfüllen. Zudem sollte der ideale Boden für Silene viscaria diese Eigenschaften aufweisen:
- schwach sauer, pH-Wert 5-7
- kalkarm
- nährstoffreich
- frisch
- locker und durchlässig
- ohne Staunässe
Um einen nicht idealen Boden für die Pflanzung der Pechnelke aufzubereiten, sollten beispielsweise schwere Böden gut aufgelockert und mit Sand oder Kies vermischt werden, um sie durchlässiger zu machen. Somit können Kalkhaltige Böden durch das Untermischen von Humus und Kompost verbessert werden.
Pflanzen der Nelke

Außerdem können Pechnelken ganzjährig gepflanzt werden, solange kein Frost herrscht. Ideal sind jedoch das Frühjahr und der Herbst geeignet. Denn wurde ein sonniger Standort gefunden, an dem die Bodenansprüche der Pechnelke erfüllt werden, gibt es beim Pflanzen nicht mehr viel zu beachten.
Ein Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern sollte eingehalten werden, damit die Pflanzen sich entsprechend entfalten können und sich nicht gegenseitig im Wachstum behindern. Soll Silene viscaria flächig gepflanzt werden, werden 11 Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt.
Da die Pechnelke als sogenannte Samariterpflanze die Abwehrkräfte der umgebenden Pflanzen stärken soll, ist es sinnvoll, sie gemeinsam mit anderen Stauden zu pflanzen, die dadurch von der Pechnelke profitieren. Denn Silene viscaria enthält nachweislich sogenannte Brassinosteroide, die sich positiv auf das Wachstum von Pflanzen auswirken.
Pechnelke Pflege
Die Pechnelke Pflege ist sehr leicht. Zudem ist die Pflanze eine robuste Gartenstaude, die dem Hobbygärtner nicht viel Arbeit macht. Bekommt sie genügend Wasser und wird sie im richtigen Maß mit Nährstoffen versorgt, gedeiht sie am passenden Standort eigentlich ganz von allein.
- Sie braucht relativ viel Wasser. Sie sollte daher regelmäßig gegossen werden.
- Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da die Pflanze darauf empfindlich reagiert.
- Da sie keinen Kalk verträgt, sollte sie mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Am besten eignet sich Regenwasser.
- Gegossen werden sollte nie in der prallen Mittagshitze. Stattdessen sollte die Pechnelke in den frühen Morgenstunden oder am Abend gegossen werden.
- Die Pflanze sollte immer am Boden gegossen werden.
Um das richtige Verhältnis von Wasser und Trockenheit zu finden, braucht es bei ihr etwas Fingerspitzengefühl. Die Pflanze möchte nicht austrocknen und braucht während der Blühphase recht viel Wasser, sie möchte aber auch nicht zu nass stehen und verträgt keine Staunässe.
Gegossen werden muss also sowohl witterungs- als auch standortbedingt individuell, um die Pechnelke immer mit genügend Wasser zu versorgen und gleichzeitig zu gewährleisten, dass sie nicht zu nass steht. Im Kübel ist dazu eine Drainage unverzichtbar.
Lubera-Tipp: Abgelaufenes Gießwasser sollte immer abgeschüttet werden. Außerdem sollte auf Untersetzer und Übertöpfe, in denen sich Wasser stauen kann, verzichtet werden.
Düngen
Auch was das Düngen angeht, heißt es bei der Nelke Maß halten. Zwar benötigt sie vor allem in der Blütezeit Nährstoffe, die über Dünger zugeführt werden müssen, jedoch reagiert sie auch empfindlich auf eine Überdüngung.
- Hierzu sollten Pechnelken maximal zweimal im Jahr gedüngt werden.
- Außerdem sind eine Düngung im Frühjahr und eine Düngung im Sommer (etwa Ende Juni) ausreichend.
- Ältere Pflanzen kommen oft auch mit nur einer Düngung im Frühjahr aus.
- Hierzu eignet sich als Dünger Kompost oder Flüssigdünger.
Viel mehr Pflege als regelmäßiges Gießen und ein bis zwei Düngergaben im Jahr braucht die Pflanze also nicht, und sie ist damit eine sehr genügsame und pflegeleichte Pflanze.
Einzig hinsichtlich der Blütenpflege sollte sich der Hobbygärtner noch etwas Arbeit machen. Denn Ausgeblühte Blütenstände sollten nach dem Verwelken ausgeputzt werden. Diese Pflegemaßnahme dient zum einen der Optik, zum anderen beugt es aber auch einer unkontrollierten Verbreitung der Pechnelke vor, wenn die Blütenstände vor der Samenreife entfernt werden. Danach kann die Pflanze zu einer zweiten Blüte durch das Abschneiden der verwelkten Blüten jedoch nicht angeregt werden.
Lubera-Tipp: Ist im naturnahen Garten eine Selbstaussaat erwünscht, kann man die Blütenstände auch stehenlassen. Das gilt ebenso, wenn zur Vermehrung der Pechnelke Samen gesammelt werden sollen.
Schneiden

Neben dem Ausputzen der verwelkten Blüten sollte die Pechnelke nach der Hauptblüte einmal komplett zurückgeschnitten werden.
Dabei sollten die Blätter am Boden jedoch stehengelassen werden, sie dienen der Pflanze als Winterschutz. Sie können im Frühjahr vor dem Austrieb zurückgeschnitten werden, um den Neuaustrieb zu fördern und zu erleichtern.
Vermehrung
Die Pechnelke wird über Teilung oder Aussaat vermehrt. Denn an geeigneten Standorten vermehrt sie sich über Selbstaussaat. Wer beispielsweise eine schöne blühende Sommerwiese anlegen möchte, der kann dort einfach im Frühjahr breitwürfig Samen der Nelke ausstreuen.
Wer die Pflanze etwas gezielter vermehren möchte, geht folgendermaßen vor:
- Samen zwischen Februar und Mai in Anzuchtgefäßen aussäen.
- Dabei dürfen die Samen nur leicht angedrückt werden, da die Pechnelke ein Lichtkeimer ist.
- Hieru ist die ideale Temperatur zwischen 18° und 20°.
- Anzuchtgefäße an einen hellen Ort stellen und feucht halten.
- Die Keimdauer beträgt 10 bis 20 Tage.
- Friert es nicht mehr, können die Jungpflanzen ins Beet gepflanzt werden.
Zudem kann sie Alternativ über Teilung vermehrt werden. Diese Methode ist auch zur Verjüngung der Pflanze geeignet.
- Wurzelballen im Spätsommer ausgraben
- mit einem Spaten teilen
- die Teilstücke an geeignetem Standort wieder einpflanzen
Überwintern

Die Nelke ist winterhart und kann als einheimische Wildstaude ohne Probleme im Beet überwintern.
Lediglich Pflanzen, die im Kübel kultiviert werden, brauchen einen Winterschutz. Die Pflanzgefäße sollten in Folie oder Vlies eingewickelt werden und auf einen Holz- oder Styroporblock gestellt werden. So lässt sich ein Durchfrieren des Wurzelballens verhindern.
Krankheiten und Schädlinge
Die Nelke ist weder anfällig für Krankheiten noch wird sie von Schädlingen befallen. Um sich vor letzteren zu schützen, hat sie eine ganz eigene Strategie entwickelt, der sie auch ihren Namen zu verdanken hat. Ihre Blütenstängel sind mit einer dunklen, klebrigen Substanz bedeckt, die einen Schutz vor Blattläusen und anderen Schädlingen bietet.
Heilwirkung
In der Medizin spielt die Pflanze keine Rolle, aber sie hat eine sehr positive Wirkung auf andere Pflanzen. Vor allem in den Samen der Nelke sind sogenannte Brassinosteroide enthalten. Sie finden sich auch in Extrakten aus der Pechnelke, welche als Pflanzenstärkungsmittel zugelassen sind. Aber auch schon allein durch ihre Anwesenheit im Beet soll die Pechnelke die Abwehrkräfte und das Wachstum anderer, benachbarter Pflanzen stärken.
Außerdem wirkt ein Pechnelkenextrakt gegen verschiedene Erkrankungen bei Pflanzen wie
- Rostpilz
- Mehltau an Gurken
- Grauschimmel an Tomaten
Daher wurde die Pechnelke früher auch oft als Begleitpflanze für beispielsweise Gurken oder Tomaten ausgesät, um diese Krankheiten zu verhindern.
Leuchtende Blüten einer einheimischen Wildstaude
Die Pflanze trägt mit die schönsten und leuchtendsten Blüten aller einheimischen Wildstauden zur Schau. Aus diesem Grund darf sie in naturnahen Gärten daher ebenso wenig fehlen wie in Stein-oder Heidegärten. Darüber hinaus ist sie als Bienen-, Hummel- und Schmetterlingsweide wichtig und nützlich für das Ökosystem.
Außerdem werden ihr stärkende und heilende Auswirkungen auf die Pflanzen in der Umgebung nachgesagt. Was einen Extrakt aus den Pflanzen angeht, ist diese Wirkung sogar nachgewiesen. Gründe genug also, der pflegeleichten Pechnelke einen Platz im Garten zu gewähren.
Graphiken: © Rootstocks, Emer, Jutta Adam, Axel Gutjahr – Fotolia.com
Ich habe eine Frage: ist die Pechnelke interessant für Insekten?