
Vorab muss hier erwähnt werden, dass die Vogelbeeren natürlich nicht giftig sind. Die Vogelbeeren sind die Früchte der Eberesche. Sie reifen von August bis September und werden wegen des hohen Vitamin C-Gehalts auch die „Zitronen des Nordens“ genannt. Die heilende Wirkung der Früchte ist vielen Menschen nicht bekannt, dabei ist das Ganze lange erwiesen. Schon den alten Germanen galt die Frucht als heilig. Die Behauptung, ob die Vogelbeere giftig ist hält sich seit je her hartnäckig, ist aber nur ein Aberglaube!
Inhaltsverzeichnis
Ist die Vogelbeere giftig? Das sollte man beim Verzehr beachten
Dennoch ist etwas Vorsicht geboten. Die reifen Früchte, wie man sie nun von August bis Ende September reichlich findet, enthalten Parasorbinsäure. Diese ist nicht nur für den relativ bitteren Geschmack verantwortlich, sie führt auch schnell zu Magenverstimmungen. Wer allerdings ein Stuhlgang-Problem hat, dem verhelfen wenige rohe Beeren zu deutlicher Erleichterung.
Werden die Beeren hingegen gesammelt und gekocht, um sie dann weiter zu verarbeiten, so wandelt sich die Parasorbinsäure in Sorbinsäure um. Diese ist für uns gut verträglich.Nur die leuchtend roten Früchte sammeln, nicht die kleinen orangefarbenen, da diese wesentlich bitterer schmecken.
Verarbeitet werden können die Beeren dann zu
- Marmelade,
- Gelee,
- Bonbons,
- Likören
- und Schnäpsen.
Vogelbeerschnaps ist eine sehr beliebte ländliche Spezialität in Tschechien. In früheren Jahren gewann man aus den Vogelbeeren die Sorbose, die als Zuckerersatz bei Diabetes dient. Heute ist das Ganze industriell möglich.
Anwendung der Vogelbeere als Heilmittel
Aber auch getrocknet erfüllen die Beeren und Blüten der Eberesche heilende Wirkungen. So wirken sie in Tee gegen Bronchitis, Magenverstimmungen und sogar gegen Husten. Verwendung finden sie darüber hinaus gegen Rheuma, gegen Gicht, bei Verdauungsbeschwerden und bei Hämorrhoiden. Da der Genuss von Vogelbeeren zur Säuberung verschleimter Stimmbänder beiträgt, ist die Anwendung ein Geheimrezept für Redner und Sänger. Benutzt wird dafür aber vorwiegend der Schnaps der Vogelbeere. Doch auch in der Schulmedizin hat die Vogelbeere noch ihre Bedeutung. Das in den Beeren enthaltene Sorbit wird intravenös gegeben, um bei Glaukom-Patienten den Augeninnendruck zu senken.
Lubera-Tipp: Dieser Tee ist sehr wirksam gegen Heiserkeit. Eine oder zwei Handvoll getrocknete Beeren gut in einem Mörser zerkleinern und in einem Liter Wasser ca. eine Stunde leicht sieden lassen. Mit dem Absud dreimal täglich gurgeln.
Rezept-Vogelbeerenkonfitüre
Zutaten:
- 450 g Vogelbeeren ( vorher bitte einfrieren, da der Geschmack bekömmlicher wird)
- 1/4 Liter Apfelsaft
- 2 Äpfel
- 450 g Gelierzucker (1:1)
Zubereitung:

Die Vogelbeeren werden gemeinsam mit dem Apfelsaft aufgekocht, bei geschlossenem Deckel 30 Minuten weich kochen, dann die Masse durch ein Sieb streichen. Das Mus zusammen mit den geschälten/geschnittenen Äpfeln plus dem Gelierzucker in einem Topf kochen lassen. Ungefähr 5 bis 10 Minuten sprudelnd kochen lassen und dabei ab und zu umrühren. Abschließend die fertige Beerenkonfitüre in heiß ausgespülte Gläser füllen.
Unser Buch-Tipp: Die Eberesche (Vogelbeere) – Wissenswertes, Verwendung & Rezepte
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © M. Schuppich – Fotolia.com