
Die dekorative Pflanze ist vielerorts bekannt. Weniger bekannt hingegen ist die Tatsache, dass es viele verschiedene Lavendel Sorten gibt. Sie unterscheiden sich unter anderem in Höhe, Blütenfarbe und ihrem Verwendungszweck. Wir haben die schönsten und beliebtesten Arten für Sie zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied zwischen Arten und Sorten
Es kommt immer wieder zu Verwechslungen zwischen den Begriffen Arten und Sorten im Bereich der Pflanzenkunde. Um dies zu vermeiden, eine kurze Definition:
- Eine Art ist eine Pflanzenform, die von Natur aus vorhanden ist
- Sorten hingegen werden von Menschenhand geschaffen, und zwar durch Züchtungen aus einer bestimmten Art
Demzufolge können zu einer Pflanzenart mehrere Sorten gehören
Allgemeine Informationen über Lavendel
Der Echte Lavendel, Lavandula augustifolia, gehört zur Familie der Lippenblütler, innerhalb derer er mit etwa 40 verschiedenen Sorten vertreten ist. Ursprünglich stammt er aus den warmen Mittelmeerregionen. Hierzulande wird er in Gärten oder Parkanlagen kultiviert. Überwiegend als Zierpflanze, jedoch kann er auch als
- Ätherisches Öl,
- Gewürz,
- Heilpflanze sowie für
- Kosmetik
verwendet werden.
Die verschiedenen Sorten erreichen für gewöhnlich Wuchshöhen bis 1 m; gelegentlich können sie auch bis zu 2 m hoch werden. Bevorzugt gedeihen sie auf trockenen, mageren Böden in voller Sonne. Die grünen, länglichen, schmalen Blätter sind unterwärts silbrig-weiß und behaart. Von Mai bis August bildet die Pflanze violette, weiße, blaue, purpur- oder rosafarbene Blüten, die an etwa 10 – 15 cm langen, ährigen Blütenständen wachsen. Sie verströmen einen intensiven Duft, der nicht nur für menschliche Nasen angenehm ist, sondern auch für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten.
- Der Schopflavendel, Lavandula stoechas, bildet eine weitere Art. Die Pflanzen zeichnen sich durch grüne, schmale Blätter und rundliche Blütenstände aus. Die Blüten selbst sind weiß oder rosa-violett. Besonders auffällig ist jedoch nicht nur die Blütenpracht, sondern auch die große Blühfreudigkeit dieser Pflanzen.
- Speik-Lavendel, Lavandula latifolia: Das auch als Großer Lavendel bekannte Gewächs kann bis zu einem Meter hoch werden und besitzt ein besonders kräftiges Aroma. Ebenso auffällig sind seine großen Blätter. Bezüglich seiner Heilwirkung ist er ebenso bedeutsam wie der Echte Lavendel, da er sehr viel ätherische Öle enthält.
- Zahn-Lavendel, Lavandula dentata, kann bis zu 90 cm hoch werden. Auffällig sind seine langen, ovalen Blätter, die gezähnt und ausgesprochen aromatisch sind. Im Juni und Juli bildet er blaue Blüten. Als Heilpflanze findet er keine Verwendung.
- Provence-Lavendel: In seiner provenzalischen Heimat ist dieser Lavendel überall vertreten – und sehr beliebt. Tausende von Touristen strömen jedes Jahr in den französischen Landstrich, um dort von Juni bis August die Blütenpracht zu bewundern. Kein anderer Vertreter seiner Art besitzt derart große und ausdrucksstarke Blütenköpfe: während sie blauviolett sind, sind ihre Blütenkelche zartrosa.
Lavendel Sorten – wie unterscheiden sie sich?

Gemeinhin wird immer von dem Lavendel gesprochen. Dies ist insofern nicht ganz korrekt, als dass es verschiedene Arten und noch mehr Sorten gibt. Diese unterscheiden sich in
- Blütenfarbe
- Blütezeit
- Höhe
- Winterhärte
- Wuchsform
Lavendel Sorten für den Garten – Überblick
Es ist grundsätzlich so, dass sämtliche im Fachhandel erhältlichen Lavendel Sorten für den Garten geeignet sind. Ihre Überwinterung fällt je nach individueller Frosthärte unterschiedlich aus, jedoch werden sie alle in der warmen Jahreszeit blühen und gedeihen. Besonders geeignet für die Gartenkultur ist der Echte Lavendel, da er robust, winterhart und pflegeleicht ist.
Provence Lavendel eignet sich sowohl für Freilandpflanzung als auch für Kübelhaltung:
- Alba, der besonders groß wird und weiß blühend
- Bleu de Collines, ein kompakt wachsender, blühfreudiger und stark duftender Lavendel
- Dutch, der auffällig lange Blütenstiele mit blau-violetten Blüten besitzt
- Grosso, die wohl bekannteste Sorte mit dunkelvioletten Blüten an langen Stielen
- Speciale, eine spät blühende Sorte mit violetten Blüten
- Sumian, der große, typisch lavendelblaue Blüten hervorbringt
Für den Balkon

Besonders die Schopflavendel Sorten eignen sich hervorragend zum Kultivieren auf Balkonen. Dies rührt daher, dass sie ausschließlich in Kübelhaltung kultiviert werden können.
Essbare Lavendel Sorten
Der Zahnlavendel mit seinem aromatischen Laub ist essbar. Er wird überwiegend roh als Blattgemüse in Salaten verzehrt.
Der Echte Lavendel eignet sich zur Verfeinerung und Herstellung diverser Gerichte:
- Lavendelbutter
- Lavendelkekse
- Lavendelcreme als Dip
Auch zur Verfeinerung von Soßen ist er geeignet. Für Liebhaber besonderer Experimente können auch einige Pflanzenteile als Dekoration auf Kuchen gestreut werden. Es sollten jedoch generell nur die Blüten sowie nicht verholzte Stiele verwendet werden.
Lubera-Tipp: Echten Lavendel möglichst vor dem Verzehr trocknen.
Diese Lavendel Sorten sind winterhart

Der Echte Lavendel gilt als der robusteste. Er wird als winterhart angesehen, insbesondere folgende Sorten:
- Blue Cushion, der eine buschige Wuchsform hat und blauviolette Blüten bildet
- Blue Ice mit eisblauen Blüten von Juni bis Juli; ein sehr robuster Lavendel
- Blue Scent, eine sehr robuste Sorte mit blauvioletten Blüten ab Anfang Juni, der ausgesprochen bescheiden und anspruchslos ist
- Dwarf Blue, welcher seinen Namen seinen tiefblauen Blüten verdankt und kompakt wächst. Ursprünglich bringt er von Juli bis August Blüten hervor, jedoch geht seine Blütezeit häufig bis in den Spätherbst hinein
- Ellagance Purple, eine robuste und widerstandsfähige Sorte mit einem schönen, buschigen Wuchs
- Hidcote Blue mit dunkelblauen Blüten, von Juli bis August erscheinen, und einem kompakten Wuchs
- Hidcote Pink mit rosafarbenen Blüten, die sehr stark duften und einer Blütezeit von Juli bis August
- Jamlitz, der eine der robustesten Lavendel Sorten ist und im Juni und Juli blauviolette Blüten hervorbringt
Und diese eher nicht
Der Zahnlavendel ist bis etwa -10°C frosthart. Dies bedeutet, dass er in rauen Lagen einen Winterschutz bekommen sollte.
Schopflavendel ist ein besonders wärmeliebendes Exemplar. Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes verträgt er überhaupt nicht. Wird er im Freiland kultiviert, so muss er für die Wintermonate in Pflanzgefäße umgesetzt und in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden. Wird er ganzjährig in Kübelhaltung kultiviert, so muss er natürlich ebenfalls vor Frosteintritt in ein solches Quartier gebracht werden. Dieselben Kriterien gelten auch beim Provencelavendel: er kann maximal bis -5°C im Freien verbleiben und muss spätestens dann an einen geschützten Platz gestellt werden. In milderen Regionen können diese beiden Sorten im Freien verbleiben, allerdings sollten sie dann einen Winterschutz in Form von Reisig sowie einem Frostschutzvlies bekommen.
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Hallo, zusammen!
Wir backen immer Lavendelkekse. Klingt etwas seltsam, aber die kleinen Kekse schmecken wirklich sehr gut. Kann ich jedem nur empfehlen ,der etwas besonderes aus seinem Lavendel machen möchte.