
Einen Hauch von Meer verbreitet diese robuste Staude im heimischen Garten und zudem eignet sich der anspruchslose und genügsame Strandflieder ideal als Lückenfüller für all die Standorte im Garten, an denen andere Pflanzen nicht gedeihen mögen. Mit seinen Blütenähren in Violett, Weiß, Gelb und Rosa ist er ein hübscher Blickfang für jeden Garten.
Inhaltsverzeichnis
Strandflieder, Meerlavendel (Limonium) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Juli bis September
- Standort: vollsonnig, luftig, gern Meerbrise
- Boden: durchlässig, mager, kalkhaltig
- Pflanzzeit: Frühjahr und Herbst
- Pflanzen: nur bei warmen Bodenverhältnissen pflanzen
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat, Wurzelschnittlinge
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: nur beim Anwachsen
- Düngen: nur bei Kübelhaltung
- Blütenpflege: nicht notwendig
- Schneiden: Rückschnitt im Herbst
- Überwinterung: im Freiland mit Winterschutz
- Schädlinge: keine
Wissenswertes zum Strandflieder

Der Strandflieder, der auch als Meerlavendel bekannt ist, wächst vor allem in Küstennähe, sowohl an der Nordsee und am Atlantik wie auch an den Küsten des Mittelmeers. Die salzresistente Staude ist aber auch in der sibirischen Steppe, im Hindukusch oder in den afghanischen Wüsten anzutreffen. Im Garten ist die anspruchslose Staude vor allem dazu geeignet, Lücken zu füllen, an denen andere Pflanzen nicht gedeihen, und dort mit ihren Blüten für bunte Farbtupfer zu sorgen. Mit dem Flieder hat die Staude außer dem Namen übrigens nichts gemein. Die Blütenähren des Strandflieders können gut getrocknet werden und werden sehr häufig in Trockensträußen verwendet.
Standort
Vollsonnig und luftig, gern mit einer frischen Brise und salzhaltiger Meerluft, so sieht der ideale Standort für Limonium aus. Entsprechend seines natürlichen Vorkommens trotzt er vor allem starken Winden und er eignet sich daher auch gut als Windschutzbepflanzung. Solange der Strandflieder genügend Sonne bekommt, gibt er sich mit jedem noch so kargen und windgeschüttelten Fleckchen Erde zufrieden.
Lubera-Tipp: Der Strandflieder eignet sich auch sehr gut als Windschutz für andere, empfindlichere Pflanzen.
Boden
Entsprechend seiner Genügsamkeit und Anspruchslosigkeit stellt der Strandflieder auch an den Boden keine großen Ansprüche.
So sollte der Boden für den Strandflieder beschaffen sein:
- Kalkhaltig und trocken
- sandig
- mager
- durchlässig
- tiefgründig um Platz für die langen Pfahlwurzeln zu bieten
Was der Strandflieder nicht mag, sind schwere, nasse und zu nährstoffreiche Böden.
Wird der Strandflieder im Kübel gepflanzt, sollte als Substrat einfache Blumenerde verwendet werden, die mit Sand abgemagert und mit etwas Algenkalk versetzt wird.
Pflanzen
Limonium bildet sehr lange Pfahlwurzeln aus, die tief in den Boden hineinreichen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Boden auch in tieferen Lagen locker und gut durchlässig ist.
Beim Pflanzen des Strandflieders sollte folgendes beachtet werden:
- Strandflieder sollte immer nur in warmen Boden gepflanzt werden
- die ideale Pflanzzeit ist also dann, wenn der Boden durch die Sonne gut aufgewärmt ist
- es sollte ein Pflanzabstand von einer halben Wuchsbreite eingehalten werden
- den Boden bis in die Tiefe gut auflockern
- feste Böden mit Kies auflockern
- nährstoffreiche Böden mit Sand abmagern
- die Wurzel des Strandflieders wässern
- ein tiefes Pflanzloch ausheben
- Strandlieder einsetzen und mit Aushub auffüllen
- gut angießen
- bis zum Anwachsen feucht halten
Mehr braucht es nicht, um den Strandflieder im Freiland zu pflanzen. Soll der Meerlavendel im Kübel gepflanzt werden, sollte folgendes beachtet werden:
- für eine gute Drainage sorgen
- Übertöpfe und Untersetzer vermeiden, in denen sich das Wasser stauen kann
- einen hohen Kübel verwenden, der ausreichend Platz für die lange Wurzel bietet
- am besten eignet sich ein Pflanzgefäß aus unglasiertem Ton, durch das die überschüssige Feuchtigkeit verdampfen kann
Richtige Pflege

Pflegeleichter als Limonium kann eine Pflanze nicht sein, denn eigentlich wünscht er sich vor allem eines: in Ruhe gelassen zu werden. Vor allem im Freiland verursacht der Strandflieder wirklich keinerlei Arbeit, denn er muss weder gedüngt noch gegossen werden. Lediglich direkt nach dem Pflanzen in der Phase des Anwachsens sollte der Boden feucht gehalten werden. Damit die Blätter nicht in der Sonne verbrennen, sollte das Gießen auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden und der Strandflieder sollte direkt am Boden gegossen werden.
Im Kübel braucht er ein kleines bisschen Aufmerksamkeit, da sein Lebensraum dort etwas beengt ist.
- Steht der Kübel ungeschützt, bekommt der Strandflieder in aller Regel durch den Regen mehr als genug Wasser.
- Bekommt er kein Regenwasser, muss der Strandflieder gegossen werden, wenn die Oberfläche des Substrats gut angetrocknet ist.
- Immer nur mäßig gießen.
- Überschüssiges Gießwasser sofort entfernen.
- Lässt der Strandflieder im Freiland die Blätter hängen, sollte er gegossen werden, das ist jedoch nur bei sehr lang andauernden Zeiten ohne Niederschlag erforderlich
Auch was das Düngen angeht, ist der Strandflieder extrem genügsam und pflegeleicht. Ein zu nährstoffreicher Boden macht ihm wesentlich mehr zu schaffen als zu wenig Nährstoffe.
- im Freiland eventuell im Frühjahr einmal mit Kompost oder Hornspänen düngen
- im Kübel während der Wachstumsperiode einmal im Monat eine kleine Menge verdünnten Flüssigdünger geben
Mehr Dünger braucht und möchte der Strandflieder nicht und er wird sicher schnell zur Lieblingspflanze aller Gartenbesitzer, bei denen die Gartenarbeit nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen zählt, denn er wächst und gedeiht am liebsten ganz ohne Zutun.
Schneiden
Auch beim Schnitt kommen die Gartenbesitzer, die sich am liebsten um die Gartenarbeit drücken, beim Strandflieder voll auf ihre Kosten. Ein Schnitt ist nicht unbedingt erforderlich, empfehlenswert ist es aber, Limonium im Herbst bis auf Bodennähe herunterzuschneiden. Wer dazu keine Zeit oder Lust hat und nicht gerade auf penible Ordnung im Garten besteht, der kann aber auch der Natur ihren Lauf lassen.
Lubera-Tipp: Wird der Strandflieder zurückgeschnitten, lassen sich die Blütenstände sehr gut trocknen und in Trockensträußen verwenden, da sie auch im getrockneten Zustand kaum an Farbe verlieren.
Vermehren
Die Vermehrung des Strandflieders erfolgt durch Aussaat oder über Wurzelstecklinge.
Aussaat
- eine Direktaussaat ist ab April möglich
- den Boden gut vorbereiten und von Steinen, Unkraut und Wurzeln befreien
- gut auflockern und mit dem Rechen glattziehen
- 2 – 3 Zentimeter tiefe Furchen ziehen
- die Samen mit auseichendem Abstand darin verteilen
- alternativ kann der Samen auch breitwürfig ausgebracht werden
- die Saat vorsichtig leicht in den Boden einarbeiten
- mit einer sanften Wasserbrause gut wässern
- bei einer Wuchshöhe von etwa 10 Zentimetern pikieren und die schwachen Pflanzen aussortieren
Alternativ kann Limonium auch ab März im Haus vorgezogen werden. Dazu wird die Saat erst eingeweicht und dann bei etwa 18° C im Anzuchtgefäß zur Keimung gebracht. Dabei sollte sie immer leicht feucht gehalten werden.
Wurzelstecklinge
- vorsichtig im Frühjahr eine Pflanze ausgraben
- das kann sich aufgrund der langen Pfahlwurzeln durchaus als mühsam erweisen
- Wurzelstecklinge nahe der Wurzelkrone mit einer scharfen und desinfizierten Gartenschere abschneiden
- die Stecklinge in etwa 10 Zentimeter lange Stücke schneiden
- den zur Wurzelkrone zeigenden Teile gerade schneiden, den zur Wurzelspitze zeigenden Teil leicht anschrägen
- die Stecklinge so in Anzuchtgefäße einpflanzen, dass das gerade Ende nach oben zeigt und mit der Oberfläche abschließt
- zum Pflanzen Anzuchtsubstrat verwenden
- anschließend mit einer Schicht Sand bedecken
- bei Temperaturen zwischen 13° und 17° C aufbewahren und nicht gießen
- erst wenn sich junge Sprossen zeigen vorsichtig gießen
Überwintern

Strandflieder ist winterhart und kann in im Freiland der Regel problemlos überwintert werden. Fröste und Temperaturen bis zu knapp -30 ° halten die Pflanzen in der Regel problemlos aus, wenn ihre lange Pfahlwurzeln genügend ausgebildet sind.
Bei jungen Pflanzen beziehungsweise zu spät ausgepflanzten Sämlingen können jedoch Frostschäden entstehen, so dass es hier nicht schaden kann, einen leichten Winterschutz in Form von Reisig, Laub, Stroh oder einem Vlies zur Verfügung zu stellen. Generell muss im Winter Staunässe vermieden werden.
Das Abdecken mit locker aufgeschichteten Tannenzeigen kann helfen, das Regenwasser in nassen und milden Wintern abzuleiten. Alle Winterschutzmaßnahmen müssen außerdem im Frühjahr rechtzeitig entfernt werden, damit es darunter nicht zu einer Schimmelbildung kommt.
Limonium im Kübel hingegen braucht einen Winterschutz, damit der Wurzelballen nicht durchfriert.
- Kübelpflanzen vor dem Überwintern zurückschneiden
- Kübel an regengeschützter Stelle auf einen Holz- oder Styroporblock stellen
- Pflanzgefäß mit Sackleinen, Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie umwickeln
- je kleiner das Pflanzgefäß, desto mehr Schutz braucht die Pflanze, kleinere Gefäße sollten daher mehrfach umwickelt werden
So geschützt wird der Strandflieder aber auch im Kübel den Winter gut überstehen.
Sowohl im Kübel als auch im Freiland kann an frostfreien Tagen leicht gegossen werden, damit die Pflanze nicht austrocknet. Im Freiland ist das Wässern jedoch nur in sehr trockenen Wintern erforderlich.
Krankheiten und Schädlinge

Gegen Krankheiten und Schädlinge ist der Strandflieder weitgehend resistent.
Die einzige Krankheit, die ihm wirklich zu schaffen machen kann, ist die Wurzelfäule. Wird auf den passenden Standort mit durchlässigem Boden geachtet und bei Kübelpflanzen gewährleistet, dass auch Regenwasser gut ablaufen kann, kann die Krankheit jedoch gut vermieden werden.
Die Wurzelfäule ist eine Pilzkrankheit, betroffene Pflanzen sollten daher immer im Hausmüll entsorgt werden.
Strandflieder, Meerlavendel – eine außergewöhnliche und robuste Staude
Strandflieder ist robust, pflegeleicht und ideal für die Ecken und Lücken im Garten geeignet, an denen eigentlich keine andere Blühstaude gedeihen mag. Die schöne und etwas außergewöhnliche Staude nur als Lückenfüller zu nutzen, wird ihr jedoch nicht gerecht. Die schönen Blüten machen sich in jedem Staudenbeet gut und können auch helfen, empfindlichere Pflanzen vor Wind zu schützen.
Strandflieder darf also eigentlich in keinem Garten fehlen und er bringt einen Hauch von Küsten-Feeling und Seeluft auch in weit vom Meer entfernte Gärten. Wer sich für die einheimische Sorte, den Gewöhnlichen Strandflieder „Limonium vulgare“ entscheidet, trägt sogar noch dazu bei, einer bedrohten Pflanzenart einen Lebensraum zu bieten und kann sich viele Jahre lang an der robusten Wildstaude erfreuen.
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