
Der Wiesenknopf Sanguisorba officinalis ist eine heimische Wiesenpflanze, die im Sommer durch ihre länglich-ovalen Blüten, die auf dünnen Stängeln weit über der eigentlichen Staude sitzen, wunderschöne Farbakzente setzt.
Inhaltsverzeichnis
Während die ursprüngliche, heimische Wildform rötlich braune Blüten aufweist, gibt es auch Arten mit leuchtend pinkfarbenen, rosaroten oder weißen Blüten, die vorwiegend aus Asien und Südeuropa stammen.
Wiesenknopf Pflanze (Sanguisorba officinalis) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Mai – Juli
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: durchlässig, locker und nährstoffreich
- Pflanzzeit: ganzjährig außer in der Frostperiode
- Pflanzen: Pflanzabstand 20 Zentimeter
- Kübelhaltung: gut geeignet
- Vermehrung: Aussaat oder Teilung
- Aussaatzeit: Februar bis April
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: je nach Nährstoffgehalt des Bodens
- Blütenpflege: ausgeblühte Blüten entfernen
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwinterung: frosthart
- Schädlinge: Schnecken
Wissenswertes

Der Wiesenknopf Sanguisorba officinalis mit seinen auffälligen Blüten ist mit Ausnahme der nordeuropäischen Länder in ganz Europa heimisch und auch in Zentralasien zu finden.
Auf nährstoffreichen, feuchten Wiesen oder in Mooren gedeiht er am besten und dort wächst er locker verteilt über weite Flächen und seine bunten Blüten wiegen sich im Wind.
Im heimischen Garten ist die mehrjährige Staude, die eine gute Bienen- und Insektenweide ist, vor allem für die Bepflanzung von Naturgärten empfehlenswert, aber auch als Vordergrund-Bepflanzung im Staudenbeet oder als Bepflanzung für den Gehölzrand ist der Wiesenknopf sehr gut geeignet.
Wiesenkopf Standort
Der Wiesenknopf bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf frischem bis feuchtem Boden. Er gedeiht in der freien Natur besonders gut auf großen, feuchten Wiesen, in der Nähe von Teichen und Bachläufen oder aber auch in Mooren. Ein zu trockener Standort ist also nichts für den Wiesenknopf, dort müsste er entweder sehr intensiv gegossen werden oder er würde schnell vertrocknen.
Besonders gut geeignet ist der Wiesenknopf für:
- die Bepflanzung von Teichrändern oder Bachläufen
- den leicht schattigen Gehölzrand
- den Bauerngarten
- den naturnahen Garten
- das Staudenbeet
Wird der Standort gut gewählt, verursacht der Wiesenknopf so gut wie gar keinen Pflegaufwand.
In der Natur wächst der Wiesenknopf immer großflächig und locker verteilt, bei der Wahl des Standorts sollte daher immer auch darauf geachtet werden, dass die Staude genügend Platz hat, um sich zu entfalten.
Stehen die Pflanzen zu eng beieinander, begünstigt dies Krankheiten und Schädlingsbefall und im Konkurrenzkampf um Nährstoffe gedeihen die einzelnen Pflanzen nicht mehr gut. Mehr als sieben Pflanzen pro Quadratmeter sollten daher nicht gesetzt werden und ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern sollte unbedingt eingehalten werden.
Im Arrangement mit anderen Stauden empfiehlt es sich, den Wiesenknopf immer im Vordergrund zu pflanzen, da so seine kleinen Blüten auf den langen Stängeln am besten zur Geltung kommen. Vor allem mit großblütigen Stauden im Hintergrund bildet er einen schönen Kontrast.
Besonders geeignete Pflanzpartner sind
- die chinesische Trollblume
- der Wiesen-Storchschnabel
- die Herbst-Anemone
- das Hohe Pfeifengras
Der Wiesenknopf Sanguisorba officinalis eignet sich auch gut als Kübelpflanze für Balkon oder Terrasse. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass ausreichend große Pflanzgefäße verwendet werden, da die Wurzeln des Wiesenknopfs sehr wüchsig sind.
Gartenbistas-Tipp: Soll der Wiesenknopf im Kübel kultiviert werden, sollte die Pflanze alle zwei Jahre neu angepflanzt oder zumindest durch Teilung verjüngt und verkleinert werden.
Boden
Sanguisorba officinalis stellt ein paar Ansprüche an den Boden, doch werden diese erfüllt, wächst die Pflanze zum Dank problemlos und nahezu völlig ohne jeden Pflegeaufwand.
So wünscht sich der Wiesenknopf den Boden:
- durchlässig
- humos
- nährstoffhaltig
- frisch bis feucht
- leicht kalkhaltig
- pH-Wert neutral
- ohne Staunässe
- lehmig
Erfüllt man dem Wiesenknopf diese Wünsche hinsichtlich des Bodens, ist er eine sehr pflegeleichte Pflanze.
Pflanzen

Die ideale Zeit, um Stauden zu pflanzen, liegt im Frühjahr und im Herbst, doch der Wiesenknopf kann auch ganzjährig mit Ausnahme der Frostperiode gepflanzt werden. Wichtig ist beim Pflanzen immer, auf einen Pflanzabstand von mindestens 20 Zentimetern zu achten und nicht mehr als sieben Pflanzen pro Quadratmeter zu setzen.
Wird der Wiesenknopf zu eng gepflanzt, wird die ansonsten robuste Staude anfällig für Fäulnis, Schädlinge und Krankheiten und wird nicht gut gedeihen. Beim Pflanzen sollte der Wiesenknopf mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspänen gedüngt werden.
Lubera-Tipp: Eine Zugabe von Rindenmulch sorgt dafür, dass die Erde länger feucht bleibt.
Bilder – Galerie
Pflege
Steht der Wiesenknopf an einem geeigneten Standort und entsprechen die Bodenverhältnisse seinen Bedürfnissen, so braucht diese anspruchslose Wiesenpflanze nahezu keine Pflege.
Nicht immer sind die Verhältnisse jedoch ideal, aber mit etwas Pflege kann sich der Wiesenknopf gut anpassen.
Auf folgende Punkte sollte man achten:
- feuchter Boden
- keine Staunässe
- genügend Nährstoffe
- genügend Platz
Ist der Boden nicht feucht genug oder trocknet er im Sommer bei großer Hitze und wenig Niederschlag aus, muss der Wiesenknopf unbedingt gewässert werden. Der Boden sollte nie völlig austrocknen, doch mit einem kleinen Trick übersteht der Wiesenknopf auch eine Trockenperiode: wird er seltener, dafür aber sehr gründlich und ausdauernd gegossen, regt das den Wiesenknopf dazu an, mit den Wurzeln in tiefere Bodenschichten vorzudringen. Diese trocknen nicht so schnell aus, so dass der Wiesenknopf auch bei Trockenheit noch genug Wasser im Boden findet. Auch der Nährstoffbedarf der Pflanze muss berücksichtigt werden.
- sind genügend Nährstoffe im Boden vorhanden, reicht eine Düngergabe im Frühjahr
- bei nährstoffreichem Boden wird vorzugsweise mit organischem Dünger wie beispielsweise Kompost gedüngt
- ist der Boden weniger nährstoffreich, empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen die Verwendung eines Staudendüngers mit Langzeitwirkung
Je besser also der gewählte Standort für den Wiesenknopf geeignet ist, desto weniger Arbeit verursacht die Pflanze, doch mit etwas Gießen und Düngen hält sich der Aufwand auch an einem nicht idealen Standort in Grenzen.
Wird der Wiesenknopf im Kübel kultiviert, muss er regelmäßig gegossen werden, um die Erde feucht zu halten. Staunässe sollte durch das Einbringen einer Drainage verhindert werden und überschüssiges Gießwasser immer zeitnah abgegossen werden. Zum Düngen im Kübel ist am besten ein Flüssigdünger mit Langzeitwirkung geeignet. Gedüngt werden sollte jedoch nie bei trockenem Substrat, vielmehr sollte die Staude vor dem Düngen gründlich gewässert werden.
Schneiden

Einen regelmäßigen Schnitt braucht der Wiesenknopf nicht, jedoch kann man die ausgeblühten Blüten bis zum Stängel herunterschneiden, um eine Selbstaussaat zu verhindern. Die Pflanze wird dadurch auch angeregt, mehr Blüten zu bilden und hat mehr Kraft und Energie zur Verfügung, die sie in die Blüten stecken kann.
Ob man sich diese Arbeit macht, hängt natürlich auch davon ab, wie großflächig der Wiesenknopf gepflanzt wurde. Bei nur wenigen Pflanzen im Staudenbeet ist diese Vorgehensweise sicherlich empfehlenswert, denn zum einen wird die Blühphase intensiviert und verlängert und zum anderen wird die Selbstaussaat verhindert. Wächst der Wiesenknopf hingegen großflächiger in einem naturnahen Garten, kann man der Natur auch einfach freien Lauf lassen.
Ein Rückschnitt zum Herbst ist nicht erforderlich, kann aber bei einzelnen Pflanzen durchaus vorgenommen werden.
Lubera-Tipp: Die Blüten des Wiesenknopfs sind sehr gut als langlebige Schnittblumen geeignet, zu diesem Zweck können jederzeit einzelne Blütenstängel geschnitten werden.
Vermehrung
Der Wiesenknopf lässt sich am besten über Teilung oder Aussaat vermehren. Lässt man die Blütenstängel zur Samenreife kommen, neigt er an geeigneten Standorten auch zur Selbstaussaat.
Teilung
- im Herbst oder Frühjahr wird die Staude vorsichtig ausgegraben
- mit einem scharfen, desinfizierten Messer kann der Wurzelballen geteilt werden
- auch Wurzelausläufer können abgetrennt und zur Vermehrung genutzt werden
- beim Anpflanzen am neuen Standort gut angießen
Aussaat
Der Wiesenknopf ist ein Lichtkeimer und ein Kaltkeimer. Am einfachsten ist es, ihn direkt im Freiland auszusäen oder durch Teilung eine Pflanze an den neuen Standort zu pflanzen und ihn sich dort durch Selbstaussaat verehren zu lasen.
- Aussaat direkt ins Freiland zwischen Februar und April
- Samen an geeignetem Standort nur leicht andrücken, damit der Lichtkeimer genügend Licht bekommt
- Abstände von mindesten 20 Zentimeter in alle Richtungen einhalten
Überwintern
Als heimische und frostharte Wiesenstade kann der Wiesenknopf ganz unproblematisch und ohne Winterschutz im Freiland überwintern. Temperaturen bis zu -20° C hält er problemlos stand.
Wird der Wiesenknopf im Kübel kultiviert, muss er mit einem Winterschutz vor dem Durchfrieren des Wurzelballens geschützte werden.
Dazu wird am besten ein Vlies um das Pflanzgefäß gewickelt, dass auf einem Holz- oder Styroporblock an einen geschützten Standort gestellt wird. Gegossen werden darf nur an frostfreien Tagen und nicht im Übermaß.
Der Wiesenknopf Sanguisorba officinalis als Heilpflanze

Der Wiesenknopf findet sowohl als Heilkraut als auch in der Küche Verwendung. Sein kleiner Bruder, der Kleine Wiesenknopf, auch als Pimpinelle bekannt, ist eine der Zutaten in der bekannten Frankfurter Sauce.
Junge Blätter und Triebe können im Salat, in der Kräuterbutter oder im Kräuterquark verwendet werden. Die Blütenstände können ebenfalls im Salat gegessen oder als Gemüse gekocht werden.
Darüber hinaus lassen sich die Blätter als Würze für Fleischgerichte, Suppen oder Gemüsegerichte verwenden. Sie sollten aber immer erst nach dem Kochen hinzugegeben werden.
Als Heilkraut findet der Wiesenknopf vor allem als Tee Verwendung und ihm wird eine entgiftende Wirkungbzugeschrieben.
Krankheiten und Schädlinge
Hat der Wiesenknopf genügend Platz, um sich zu entfalten, neigt er nicht zu Krankheiten und auch Schädlinge lassen ihn weitgehend in Ruhe. Eine Ausnahme bilden die Nacktschnecken, die die Pflanze recht gern fressen. Gegebenenfalls muss er also durch einen Schneckenzaun oder Schneckenkorn vor Schneckenfraß geschützt werden. Die hübsche Wiesenstaude sollte in keinem naturnahen Garten fehlen
Der Wiesenknopf ist eine hübsche, pflegeleichte einheimische Wiesenstaude, die vor allem als Bienen- und Insektenweide eine wichtige Rolle spielt und daher in keinem naturnahen Garten fehlen sollte. Zur Teichbepflanzung ist er ebenfalls sehr gut geeignet. Wer Wert auf einheimische Pflanzen im Garten legt, der kommt an dem Wiesenknopf mit seinen hübschen Blüten nicht vorbei.
Symbolgrafiken: © Dmitriy Syechin – Fotolia.com, Andrey Khokhlov – Fotolia.com, Schmutzler-Schaub – Fotolia.com, na9179126124 – Fotolia.com
Hallo Pimpinella,
der Wiesenknopf ist essbar und wird als Würzpflanze verwendet. Dabei gehört diese Pflanze aber zu den eher unbekannten Würzpflanzen, die nur von einigen Menschen, die sich gut mit Kräutern und Gewürzen auskennen, eingesetzt wird. Die Blüten des Wiesenknopfes gehören zu den essbaren Blüten und können zum Verzieren von Salaten verwendet werden.