
Die Bezeichnung Krötenlilie wird der schönen Tricyrtis hirta in keiner Weise gerecht. Vielmehr sieht die edle Blüte, die im Spätsommer und Herbst erscheint und sich auch sehr gut als Schnittblume eignet, elegant und orchideenartig aus. Sie wird daher auch als Gartenorchidee bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Krötenlilie (Tricyrtis hirta) – Steckbrief von Gartenbista
Krötenlilie (Tricyrtis hirta): Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: August bis Oktober
- Standort: halbschattig bis schattig
- Boden: frisch bis feucht, humos
- Pflanzzeit: Frühjahr
- Pflanzen: Zwiebel 20–30 Zentimeter tief setzen, Pflanzabstand 30 bis 50 Zentimeter
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Teilung, Stecklinge, Aussaat, Absenker
- Aussaatzeit: ganzjährig
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: regelmäßig
- Blütenpflege: ausgeblühte Blüten entfernen
- Schneiden: im Frühjahr
- Überwinterung: frosthart, braucht jedoch Winterschutz
- Krankheiten: keine
- Schädlinge: Wühlmäuse, Lilienhähnchen, Nacktschnecken
Wissenswertes

Die Krötenlilie gehört zu den Liliengewächsen und stammt aus Japan. Sie fällt durch ihre gefleckten Blüten in weiß, gelb, rosa oder violett auf, die an die Blüten von Orchideen erinnern. Anders als Orchideenblüten sind die Blüten der Krötenlilie jedoch eher klein, so dass sie nicht die gleiche Fernwirkung haben.
Die Blüten sitzen auf bis zu 100 Meter hohen Stängeln und bestechen aus der Nähe betrachtet durch ihre Eleganz und Schönheit.
Standort
Der richtige Standort ist das A und O bei der Kultivierung der Krötenlilie. Er sollte daher mit viel Bedacht gewählt werden und den Anforderungen der Pflanze möglichst genau entsprechen.
Als Waldstaude liebt die Krötenlilie vor allem einen halbschattigen bis schattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. An einem vollsonnigen Standort wird sie nicht gedeihen. Da die Blüten an sehr langen Stängeln sitzen, die im Durchschnitt 50 bis 80 Zentimeter hoch werden, die unter idealen Bedingungen aber auch Wuchshöhen von mehr als 100 Zentimetern erreichen können, sollte der Pflanze ein windstiller und geschützter Standort zugwiesen werden.
Zwar sind die Krötenlilien über ihre Rhizome fest im Boden verankert, doch bei starkem Wind können die langen Stängel und die Blüten trotzdem Schaden nehmen.
Ideale Standorte für Krötenlilien sind beispielsweise schattige Gehölzränder, wo die Pflanzen geschützt stehen, ihre eleganten Blüten aber dennoch gut zur Geltung kommen. Gut geeignet ist eine Vergesellschaftung mit Rhododendren oder Hortensien, da diese ähnliche Bodenansprüche haben. Die Krötenlilie eignet sich aber auch gut für die Kübelbepflanzung und kann Farbe in die dunkleren Bereiche der Terrasse und des Balkons bringen.
- halbschattiger bis schattiger Standort
- windgeschützt
- gut geeignet als Gehölzrandbepflanzung
Boden
Neben dem richtigen Standort mit den passenden Lichtverhältnissen müssen auch die Bodenansprüche der Krötenlilie beachtet werden. Und an den Boden stellt sie durchaus einige Ansprüche, die der Hobbygärtner erfüllen sollte, wenn er die schönen Blüten bewundern möchte.
So sollte der ideale Boden für die Krötenlilie aussehen:
- frisch bis feucht
- durchlässig und locker
- humos
- nährstoffreich
- kalkarm, etwas sauer
Ist der Boden zu schwer, zu trocken, neigt er zu Staunässe oder ist er zu kalkhaltig, wird die Krötenlilie nicht gedeihen und nicht zur Blüte kommen.
Lubera-Tipp: Standort und Boden für die Krötenlilie sollten wirklich sorgfältig ausgewählt werden, denn nur so wird die Kultivierung gelingen.
Richtig pflanzen
Krötenlilien werden zumeist als Zwiebeln im Handel angeboten. Damit die Pflanzen im Herbst ihre schönen Blüten zeigen, müssen sie im Frühjahr gesetzt werden.
Folgende Dinge sollten dabei beachtet werden:
- die gekauften Zwiebeln sollten frisch sein, jedoch noch nicht ausgetrieben haben
- die Zwiebeln sollten möglichst direkt nach dem Kauf eingepflanzt werden
- müssen die Zwiebeln gelagert werden, geschieht das an einem kühlen, trockenen und gut durchlüfteten Ort
- die geeignete Pflanzzeit ist das Frühjahr
- es sollte ein Pflanzabstand von 30 bis 50 Zentimetern eingehalten werden
- wichtig ist, dass die Zwiebel komplett eingepflanzt wird. Das Pflanzloch sollte daher 25 bis 30 Zentimeter tief sein
- sowohl im Freiland als auch im Kübel sollte eine Drainageschicht gesetzt werden, um die Pflanze vor Staunässe zu schützen. Gut eignet sich eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Kies oder Tonscherben
- die Blumenzwiebeln werden immer mit der Spitze nach oben gepflanzt
- der Aushub des Pflanzlochs wird mit Sand und Kompost vermischt, bevor das Loch wieder aufgefüllt wird
- nach dem Pflanzen werden die frisch gesetzten Zwiebeln gründlich gegossen
Wer bis hierher alles richtiggemacht hat und sowohl auf den passenden Standort als auch den passenden Boden geachtet hat und diese Pflanztipps beachtet, der wird sich in aller Regel über gut gedeihende und reichlich blühende Krötenlilien freuen dürfen, die jedes Jahr wieder austreiben.
Richtig pflegen

Ist die Krötenlilie erst einmal am passenden Standort gepflanzt, braucht sie nicht mehr allzu viel Pflege. Die Suche nach dem geeigneten Standort, an dem auch die Bodenansprüche der Krötenlilie befriedigt werden, ist wirklich der komplizierteste Teil, wenn es um die Pflege dieser Pflanze geht. Nun fehlt nur noch genügend Wasser und etwas Dünger und der Rest geht von allein.
- nicht austrocknen lassen und regelmäßig gießen
- zum Gießen kalkarmes Wasser, am besten Regenwasser, benutzen
- in den warmen Sommermonaten muss täglich gegossen werden, der Boden sollte im Kübel und im Freiland feucht gehalten werden
- immer direkt an der Wurzel, nie von oben herab gießen
- beim Düngen auf die Verwendung kalkfreier Dünger achten
- gedüngt werden sollte 2-3 Mal im Jahr
- im Beet eignet sich ein organisch-mineralischer Dünger gut, auch Kompost ist gut geeignet
- im Kübel kann ebenfalls mit Kompost gedüngt werden
- ab Oktober sollte nicht mehr gedüngt werden
Viel Pflege braucht die Krötenlilie also wirklich nicht, wenn sie erst einmal ihren Standort gefunden hat.
Richtig schneiden
Auch beim Schnitt macht die Krötenlilie nicht viel Arbeit. Nach der Blüte sollten die ausgeblühten Bütenstängel entfernt werden. Mit dem eigentlichen Rückschnitt kann man sich jedoch bis zum Frühjahr Zeit lassen, damit die Pflanze noch die Energie aus dem Laub ziehen kann.
Lubera-Tipp: Nach der Winterruhe sollte die Krötenlilie vor dem Austrieb etwa eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten werden.
Vermehrung der Krötenlilien
Die Vermehrung der Krötenlilie kann auf vielen verschiedenen Wegen erfolgen. Am einfachsten ist die Vermehrung über Teilung, doch sie kann auch mit Stecklingen, per Aussaat oder über Absenker vermehrt werden.
Die effektivste Art der Vermehrung ist jedoch die Teilung:
- die Teilung wird meist im Frühjahr vor dem Austrieb vorgenommen
- alternativ kann die Pflanze auch im Herbst nach der Blüte geteilt werden
- bereits einige Monate vor der Teilung sollte der Boden am neuen Standort vorbereitet und mit Kompost angereichert werden
- der Wurzelstock wird vorsichtig ausgegraben
- das Rhizom wird in mehrere Teile geteilt, die alle mindestens ein Auge haben
- an geeignetem Standort werden die Teilstücke so tief eingegraben, dass die Augen komplett in der Erde sind
Wer die Krötenlilie lieber per Steckling vermehren möchte, der schneidet im Sommer vor der Blüte 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge ohne Blütenknospe. Die Stecklinge sollten jedoch mindestens 3-4 Blätter aufweisen. Die Stecklinge können in Anzuchtgefäßen oder direkt am neuen Standort in die Erde gesteckt werden. Werden sie gut feucht gehalten, wurzeln sie meist in kurzer Zeit an.
Ähnlich funktioniert die Vermehrung über Absenker, bei der der Trieb jedoch an der Mutterpflanze belassen wird. Er wird heruntergebogen, mit Erde bedeckt und so fixiert, dass nur noch die Triebspitze herausschaut. Zum besseren Anwurzeln kann der Trieb dazu vorher etwas angeritzt werden. Haben sich Wurzeln gebildet, kann der Absenker von der Mutterpflanze getrennt und am neuen Standort angepflanzt werden.
Die Vermehrung per Aussaat kann ganzjährig stattfinden, als Kaltkeimer brauchen die Samen der Krötenlilie jedoch einen Kältereiz und müssen daher zeitweise in den Kühlschrank übersiedeln.
Überwinterung

Die Krötenlilie ist durchaus winterhart und frosthart und zwar bis zu etwa -20° C. Einen Licht- und Winterschutz kann sie trotzdem gut vertragen, da die Pflanzen den tiefen Temperaturen nicht lange standhalten können. Daher sollten die Pflanzen für den Winter gründlich mit Laub oder Reisig abgedeckt werden. Auch Grobkompost oder eine Schicht Laubmulch ist gut als Winterschutz geeignet, und damit sollte die Krötenlilie den deutschen Winter im Beet gut überstehen. Empfindlicher sind die Kübelpflanzen, die unbedingt vor dem Durchfrieren des Wurzelballens geschützt werden müssen.
In größeren Pflanzgefäßen lasst sich das gut durch das Einwickeln mit Vlies oder Folie bewerkstelligen. Die Gefäße sollten außerdem auf einen Styropor- oder Holzblock gestellt und an einen geschützten Ort verbracht werden.
Bei sehr kleinen Pflanzgefäßen wird das jedoch nichts nutzen und wenn der Wurzelstock einfriert, geht die Pflanze unweigerlich ein. Auch langanhaltenden Frost können die Pflanzen nicht gut vertragen.
Sie sollten daher bei dauerhaften Temperaturen unter -5° C im Winterquartier überwintern. Dabei sollte es sich um einen kühlen, aber frostfreien, dunklen Raum handeln, gut geeignet ist beispielsweise ein ungeheizter Kellerraum. Im Winter wird die Krötenlilie im Kübel nur sehr sparsam und selten gegossen, gerade genügend, dass sie nicht vertrocknet.
Steigen die Temperaturen im Frühjahr wieder dauerhaft über 0° C kann der Winterschutz entfernt werden und die Pflanzen aus dem Winterquartier können wieder nach draußen umsiedeln.
Krankheiten und Schädlinge

Spezifische Krankheiten der Krötenlilie sind nicht bekannt, doch einige Schädlinge machen ihr zu schaffen. Allem voran ist hier die Nacktschnecke zu nennen, die einer Krötenlilie sehr schnell den Garaus machen kann.
Auch Wühlmäuse, welche die Wurzeln der Krötenlilie zum Fressen gern haben, stellen eine Bedrohung dar. Hier können spezielle Drahtkörbe helfen, in denen die Krötenlilien gepflanzt werden. Bei den Insekten geht die größte Bedrohung von dem leuchtend rot gefärbten Lilienhähnchen aus. Der Käfer legt seine Maden auf der Pflanze ab. Diese fressen dann die Blätter in kurzer Zeit ab.
Tricyrtis hirta – orchideenartige Schönheit im Garten
In der Standortsuche und bei den Bodenansprüchen ist sie etwas heikel, doch hat man einmal den passenden Standort gefunden, fasziniert die Krötenlilie durch ihre extravaganten und detailreichen Blüten. Die eigentliche Pflege gestaltet sich recht unkompliziert, jedoch muss man die gefräßigen Schnecken unbedingt von den Pflanzen fernhalten, sonst wird man keine Freude daran haben.
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