
Wohl keine andere Blattschmuckpflanze ist derart dekorativ wie das Purpurglöckchen (Heuchera), besser bekannt als Schattenglöckchen. Aus den dicken, horstig wachsenden Pflanzen mit den kräftigen Blättern wachsen bis zu 80 cm hohe Blütenrispen empor, die von April bis September in Weiß, Rosa oder Purpurfarben erstrahlen. Die Pflanze, die aus der Familie der Steinbrechgewächse stammen, sind zudem sehr anspruchslos und brauchen seitens des Hobbygärtners kaum Pflege…
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Purpurglöckchen Standort: lichter Schatten
Im lichten Schatten fühlen sich die Schattenglöckchen besonders wohl. Dort können sich die kleinen Bodendecker in aller Ruhe ausbreiten und ihre Horste bilden, die einen Durchmesser von 45 cm erreichen können.
Auch als Beeteinfassungen oder in Steingärten können die kleinen Stauden gepflanzt werden. Sollte es sich bei dem Purpurglöckchen um eine der Sorten handeln, die rotes Laub trägt, so muss dieses an einen sonnigen Standort gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Der Boden sollte nährstoffreich und leicht feucht sein, wobei Staunässe zu vermeiden ist.
Pflege – Tipps
- Düngen: Im Frühjahr sollte eine Gabe Kompost dem Boden beigefügt werden. Diese Düngung regt nicht nur das Wachstum der Pflanze an sich an, sondern auch deren Blütenbildung.
- Gießen: Das Schattenglöckchen muss nur dann gegossen werden, wenn es sehr trocken ist.
- Schneiden: Ein Schnitt ist nur dann notwendig, wenn die Blätter schadhaft beziehungsweise unansehnlich sind. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr und sollte so angesetzt werden, dass die Pflanze nur noch eine Handbreit über dem Boden hoch ist.
- Blütenschnitt: Nach dem Verblühen können die Blüten abgeschnitten werden.
Vermehrung
Grundsätzlich stehen drei verschiedene Methoden zur Purpurglöckchen Vermehrung zur Auswahl:
- Aussaat
- Stecklinge
- Teilung
Aussaat
Samen kann von bestehenden Pflanzen gewonnen oder im Fachhandelkäuflich erworben werden. Es empfiehlt sich eine Vorzucht im Haus, die bereits im Februar durchgeführt wird:
- Anzuchtschale mit Aussaaterde füllen
- Saatgut auf das Substrat legen, leicht andrücken
- Anfeuchten
Die Schale wird nun an einen hellen Platz gestellt. In der Folgezeit muss das Substrat gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach etwa drei Wochen beginnen die Samen zu keimen. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von etwa 15 cm erreicht, werden sie an den gewünschten Standort im Freien ausgepflanzt.
Stecklinge
- Im Frühling 10 – 15 cm lange Kopfstecklinge abschneiden
- Untere Blätter entfernen
- Stecklinge in Gefäße mit Anzuchterde stecken
- Substrat anfeuchten
- Plastikbeutel über Gefäße ziehen (täglich lüften!)
An einem hellen Standort dauert es etwa sechs Wochen, bis die Stecklinge bewurzelt sind. Ist dies der Fall, können sie ins Freiland ausgepflanzt werden.
Teilung
Im Frühling bei Austriebsbeginn kann das Schattenglöckchen gut geteilt werden. Diese Teilung dient nur der Gewinnung neuer Pflanzen, sondern auch der Verjüngung der bestehenden Stauden. Somit ist sie nicht nur die einfachste, sondern zugleich auch die sinnvollste Vemehrungsmethode.
Ist das Purpurglöckchen giftig?
Immer wieder stellen sich Hobbygärtner die Frage, ob das Schattenglöckchen giftig sei. Diese Frage ist – besonders für Tierhalter – nicht unbegründet. Von der dekorativen Pflanze geht jedoch keinerlei Gefahr aus: sie ist weder für Menschen noch für Tiere giftig.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist das Schattenglöckchen weitestgehend resistent. Im Gegenteil: die Staude kann sogar zur Schneckenabwehr eingesetzt werden. Wenn an einer Stelle im Garten besonders viele Schnecken sind – etwa weil diese sich magisch von anderen Gewächsen angezogen fühlen -, können dort die Purpurglöckchen gepflanzt werden – die ungebetenen Gäste werden verschwinden…
Symbolgrafiken: © alisseja – Fotolia.com
Purpurglöckchen wachsen aus der Erde